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Die ewige Verdammnis
   

Autor: ks. Mieczysław Piotrowski TChr,
Liebt einander! 2/2010 → Katholische Kirche



Schwester Faustine beschreibt ihre entsetzliche Höllenvision so: „Heute wurde ich durch einen Engel in die Abgründe der Hölle geführt. Das ist ein Ort großer Qual; seine Ausdehnung ist entsetzlich groß. (…)“

„Der Sünder soll wissen, dass er mit dem Sinnesorgan die ganze Ewigkeit lang gepeinigt werden wird, mit dem er sündigt. Ich schreibe darüber auf Gottes Befehl, damit keine Seele sich ausreden kann, dass es die Hölle nicht gibt, oder auch, dass dort niemand war und nicht weiß, wie es dort ist. Ich, Schwester Faustine, war auf Gottes Geheiß in den Abgründen der Hölle, um den Seelen zu berichten und zu bezeugen, dass die Hölle existiert. (…)Was ich niedergeschrieben habe, ist ein schwacher Schatten der Dinge, die ich sah. Eines konnte ich bemerken: Dort sind meistens Seelen, die nicht an die Hölle geglaubt hatten. Als ich zu mir kam, konnte ich mich von dem Schrecken nicht erholen, wie sehr die Seelen dort leiden. Daher bete ich jetzt noch inniger um die Bekehrung der Sünder. Ohne Unterlass flehe ich um Gottes Barmherzigkeit für sie. O mein Jesus, ich will lieber bis zum Ende der Welt Qualen erleiden, als Dich mit der kleinsten Sünde zu beleidigen“, (Tagebuch 741).

Was sagt die Hl. Schrift über die Hölle?

„Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“, (1.Timotheus 2, 4); „weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle sich bekehren“, (2.Petrus 3,9). Diese Schriftstellen sagen ausdrücklich, dass Gott alle Menschen liebt und alle erlösen will. Jeder Mensch erhält die Chance, erlöst zu werden. Demnach gibt es keinen Menschen, der für die Verdammnis vorherbestimmt wäre. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass es außer dem Willen Gottes, alle Menschen zu erlösen, auch den freien Willen des Menschen gibt, der die erlösende Liebe Gottes ablehnen kann. Jesus selbst hat mehrfach gesagt, dass die Ablehnung Gottes durch den Menschen zur ewigen Verdammnis führt. Demnach werden die Gottlosen definitiv vom ewigen Leben ausgeschlossen und von Christus getrennt: „Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist“, (Matthäus 25, 41). Alle, die dem Willen Gottes ungehorsam waren, müssen vernehmen: „Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes“, (Matthäus 7, 23); „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm“, (Johannes 3, 36). Die Zurückweisung all jener, die die Einladung zum Mahl nicht angenommen haben, ist absolut: „Keiner von denen, die eingeladen waren, wird an meinem Mahl teilnehmen“, (Lukas 14, 24). Die Erklärung Christi zum Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker ist keine Metapher: „So wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen“, (Matthäus 13, 40-42). Auch in den Briefen des hl. Paulus finden wir Stellen, die vom endgültigen Ausschluss der Gottlosen aus dem Reich Gottes sprechen: „Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben“, (1.Korinther 6, 9-10; vgl. Galater 5, 19; Epheser 5, 5). In den zitierten Schriftstellen haben die Formulierungen der Verdammnis einen absoluten Charakter: „Keiner von ihnen wird an meinem Mahl teilnehmen“; „Er wird das Leben nicht sehen“; „Er wird das Reich nicht erben“. Vom sprachlichen Standpunkt her finden sich die deutlichsten Aussagen über die ewige Dauer der Höllenstrafe in der Apokalypse des hl. Johannes (14, 11 und 20, 10). Um die Endlosigkeit der Dauer dieser Strafen auszudrücken, wird dort die Formulierung „in alle Ewigkeit“ verwendet. Es kann keinen Zweifel darüber geben, dass diese Formulierungen eine wahrhaftige und nie endende Ewigkeit ausdrücken. Diese Texte der Hl. Schrift weisen also eindeutig auf die Möglichkeit einer ewigen Verdammnis hin und schließen jeden Gedanken an eine Apokatastase aus, also an die Behauptung, der Ausschluss der Gottlosen sei zeitlich beschränkt und ihre Strafe habe irgendwann ein Ende.

Von der ewigen Dauer der Hölle erfahren wir auch bei der Unterweisung Jesu über die Sünde gegen den Heiligen Geist. Jesus sagt: „Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben … weder in dieser noch in der zukünftigen Welt“, (Matthäus 12, 31 u. f.). Johannes Paul II erklärt in seiner Enzyklika Dominum et Vivificantem, dass die Sünde gegen den Heiligen Geist „in der Weigerung [besteht], das Heil anzunehmen, welches Gott dem Menschen durch den Heiligen Geist anbietet“, (Nr. 46). Es ist dies eine Haltung der völligen Verweigerung des Menschen gegenüber der Liebe Gottes, die Haltung eines Menschen, „der sich auf sein vermeintliches »Recht« zum Verharren im Bösen - in jeglicher Sünde - beruft und dadurch die Erlösung verwirft“. Es ist also eine aus ihrem eigenen Wesen heraus nicht zu vergebende Sünde, da sie die Frucht einer radikalen Ablehnung der angebotenen Erlösung ist. Es ist die Haltung eines absoluten Egoismus, also der vollkommenen Abweisung der Liebe Christi durch die Freiheit des Menschen. Eine solche Haltung bildet sich im Menschen während seines gesamten irdischen Lebens heraus. Jede vollkommen bewusste und freiwillige Entscheidung für das Böse bewirkt furchtbare Verwüstungen im Menschen. Diese zeigen sich in einer zunehmenden Gleichgültigkeit gegenüber der Liebe Gottes und in einer fortschreitenden Unfähigkeit zur Nächstenliebe. Wenn der Mensch sein ganzes irdisches Leben hindurch so lebt, als gäbe es Gott nicht, und die Möglichkeit zur Umkehr radikal ablehnt, indem er das Böse gut nennt und das Gute böse, dann kann die real existierende Kraft des Bösen einer jeden Sünde seine Person so weitgehend zerstören, dass ein solcher Mensch unfähig zur Liebe wird, ein hundertprozentiger Egoist – also jemand, der Gott hasst. Christus offenbart uns, dass der Mensch selbst das Urteil der Verdammnis über sich fällt. Im Augenblick des Gerichts erhält jeder das, wonach es ihn verlangt – und der Menschen wird nach dem verlangen, was er während seines irdischen Lebens geworden ist. Darum mahnt uns der liebende Gott: „Jagt nicht dem Tod nach in den Irrungen eures Lebens, und zieht nicht durch euer Handeln das Verderben herbei“, (Weish 1, 12).

Demnach wird also der Mensch im Moment seines Todes seinen innersten Wünschen entsprechend wählen, die durch die Geschichte seines irdischen Lebens bedingt sind. Ein vollkommen vom Bösen gefesselter Mensch wird nur das Böse wollen und die Liebe hassen. In seiner Selbstvergötterung wird er die Liebe Christi mit Hass abweisen. Gott respektiert die Freiheit seines Geschöpfs auch dann vollkommen, wenn es sich definitiv für die Ablehnung seines Schöpfers entscheidet. Die Hölle ist also keine unvorhersehbare oder ungerechte Strafe. Der Mensch geht eigenständig den Weg zur Hölle, indem er auf eigene Verantwortung die Sünde wählt. Die Hölle existiert, weil die Sünde existiert. Die Hölle ist nichts anderes als die Sünde, die als letztes Ziel gewollt wird, die als endgültige Erfüllung angenommen wird, welche sich auf die Unendlichkeit ausdehnt. Die Wahrheit über die Hölle verleiht unserem irdischen Leben eine Unwiederholbarkeit und dramatische Einzigartigkeit. Sie erinnert uns daran, dass wenn die Sünde, die das größte Unglück für den Menschen ist, bagatellisiert und als Gut betrachtet wird, sie uns in die Realität der Hölle führt.

P. M. Piotrowski

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Januar 2016.



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