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„Mein Blick ruht auf ihm“ (Jesus an Schwester Faustine) 3. Teil
   

Autor: Teresa Tyszkiewicz,
Liebt einander! 1/2011 → Die göttliche Barmherzigkeit



Erste Teil

Zweite Teil

Die Visionen, die Schwester Faustine neun Jahre lang hatte, seit dem Jahre 1929 bis zu ihrem Tode im Jahre 1938, beinhalteten auch eine Reihe von Weisungen: Jesus diktierte ihr Gebete und Formen der Verehrung Seiner Barmherzigkeit, die Er zum geistigen Nutzen, zum Trost und zur Erlösung vieler Seelen verbreitet wissen wollte.

Der Barmherzigkeitsrosenkranz

„Mein Blick ruht auf ihm“ (Jesus an Schwester Faustine)Das erste von Jesus diktierte Gebet, das Schwester Faustine in ihrem Tagebuch notierte, lautet: „O Blut und Wasser, aus dem Herzen Jesu als Quelle der Barmherzigkeit für uns entströmt, - ich vertraue auf Dich“. An dieses Gebet knüpfte Jesus eine Verheißung: „Wenn du für einen Sünder folgendes Gebet mit zerknirschtem Herzen und im Glauben verrichtest, schenke Ich ihm die Gnade der Umkehr“ (Tagebuch, 186).

Der Barmherzigkeitsrosenkranz wurde Schwester Faustine während einer ergreifenden Vision am 13. September 1935 mitgeteilt: „Am Abend erblickte ich in meiner Zelle einen Engel, den Vollstrecker von Gottes Zorn. Er trug ein helles Gewand, sein Antlitz leuchtete. Unter seinen Füßen war eine Wolke, aus der Donner und Blitze hervorgingen in seine Hände und erst aus seiner Hand heraus berührten sie die Erde. (…) Ich begann Gott für die Welt zu bitten, mit innerlich vernommenen Worten. Als ich so betete, sah ich die Ohnmacht des Engels, der die gerechte Strafe, die für die Sünden fällig war, nicht mehr ausüben konnte. Ich hatte noch niemals mit einer solchen inneren Macht gebetet wie damals. Die Worte, mit denen ich Gott anflehte, sind folgende: »Ewiger Vater, ich opfere Dir den Leib und das Blut auf, die Seele und die Gottheit Deines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, für unsere Sünden und die Sünden der ganzen Welt. Um Seines schmerzhaften Leidens willen habe mit uns Erbarmen«“ (Tagebuch, 474; 475).

Am nächsten Tag sagte Jesus: „So oft du die Kapelle betrittst, bete sofort das Gebet, das Ich dich gestern gelehrt habe. (…) Dieses Gebet ist zum Beschwichtigen Meines Zornes“ (Tagebuch, 476). Danach gab Jesus genau an, wie der Barmherzigkeitsrosenkranz auf dem gewöhnlichen Rosenkranz zu beten sei; diese Form kennen wir bis auf den heutigen Tag.

Im September 1936 diktierte Jesus Schwester Faustine die Verheißungen, die Er denjenigen gibt, die das Gebet beten: „Bete unablässig den Rosenkranz [zur Göttlichen Barmherzigkeit], den Ich dich gelehrt habe. Wer auch immer ihn beten wird, der erfährt in seiner Todesstunde Meine große Barmherzigkeit. Die Priester werden ihn den Sündern als letzten Rettungsanker reichen. Sollte es der verstockteste Sünder sein – falls er nur einmal diesen Rosenkranz betet, wird ihm die Gnade Meiner unendlichen Barmherzigkeit zuteil. Ich wünsche, dass die ganze Welt Meine Barmherzigkeit erkennt. Unbegreifliche Gnaden will ich jenen Seelen erteilen, die Meiner Barmherzigkeit Vertrauen schenken“ (Tagebuch, 687). Später fügte Jesus noch hinzu: „Seelen, die dieses Rosenkranzgebet beten, werden von Meiner Barmherzigkeit im Leben umfangen und besonders in der Stunde des Todes“ (Tagebuch, 754).

Nach kurzer Zeit wies Jesus daraufhin, dass nicht nur Schwester Faustine den Barmherzigkeitsrosenkranz beten sollte, sondern auch die Schwestern aus der Kongregation und die Schülerinnen. Schwester Faustine wandte sich in dieser Angelegenheit an die Mutter Oberin. Diese hatte jedoch Bedenken, ob sie ein Gebet erlauben sollte, welches noch nicht von der Kirche genehmigt worden war; sie brachte auch ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass Pfarrer Sopocko eine Broschüre mit dem Barmherzigkeitsrosenkranz herausbringen würde, was ihr die Verbreitung desselben erleichtern würde.

Und Jesus drängte: „O, welch große Gnaden werde Ich den Seelen verleihen, die diesen Rosenkranz beten werden. Das Innerste Meiner Barmherzigkeit bewegt sich für diejenigen, die dieses Gebet beten. Schreibe diese Worte auf, Meine Tochter, verkünde der Welt Meine Barmherzigkeit. Möge die ganze Menschheit Meine unergründliche Barmherzigkeit kennenlernen. Das ist das Zeichen der Endzeit. Danach kommt der Tag der Gerechtigkeit. Solange noch Zeit ist, sollen sie zur Quelle meiner Barmherzigkeit Zuflucht nehmen; sie sollen das Blut und das Wasser, das für sie entsprang, nutzen“ (Tagebuch, 848).

Während ihres Aufenthaltes in der Kuranstalt in Pradnik erfuhr Schwester Faustine sichtbar die Wirksamkeit des Barmherzigkeitsrosenkranzes bei sterbenden Menschen: Sie bekehrten sich, empfingen die Sakramente, starben ruhig und mit Gott versöhnt. Mit diesem Gebet konnte Schwester Faustine selbst Menschen umfassen, die weit entfernt waren, die ihr aber in inneren Schauungen gezeigt wurden.

Einmal, als sie Jesus klagte, dass so viele Menschen Ihn nicht kennen, nicht lieben und „blindlings in den furchtbaren Abgrund der Hölle stürzen“, antwortete ihr der Herr: „(…) durch das Beten des Rosenkranzes zur Göttlichen Barmherzigkeit bringst du die Menschheit näher zu Mir“ (Tagebuch, 929).

Was für ein Schatz ist also dieses Gebet und was für ein Glück, dass wir es kennen, beten und unter denjenigen verbreiten können, die dieses Geschenk der göttlichen Liebe noch nicht kennen.

Die Stunde der Barmherzigkeit

Eines Tages, als Schwester Faustine den Tod Jesu am Kreuz betrachtete, hörte sie Seine Worte: „Um drei Uhr flehe Meine Barmherzigkeit an, besonders für die Sünder. Vertiefe dich wenigstens kurz in Mein Leiden, vor allem in Meine Verlassenheit während des Sterbens. Das ist die Stunde der großen Barmherzigkeit für die Welt. Ich erlaube dir, in Meine Todestrauer einzudringen. In dieser Stunde versage Ich nichts der Seele, die Mich durch Mein Leiden bittet“ (Tagebuch, 1320).

Später erklärte Jesus näher, welche Art der Verehrung Er für diesen Augenblick des Opfers, der Erlösung und der Wiedergutmachung an den Vater wünschte. Es war der Augenblick der größten Barmherzigkeit für die Menschen, an diesem Karfreitag um 15°° Uhr: „Ich erinnere dich daran, Meine Tochter, dass du, so oft du die Uhr die dritte Stunde schlagen hörst, dich ganz in Meine Barmherzigkeit versenkst, sie verherrlichst und sie preist. Rufe ihre Allmacht herab für die ganze Welt, besonders aber für die armen Sünder, denn jetzt steht sie für jede Seele weit geöffnet. In dieser Stunde kam die Gnade für die ganze Welt. Barmherzigkeit besiegte die Gerechtigkeit. Meine Tochter, bemühe dich in dieser Stunde, den Kreuzweg abzuhalten. Wenn dir dies aber nicht möglich ist, dann gehe für eine Weile in die Kapelle und verehre Mein Herz, das voller Barmherzigkeit im Allerheiligsten Altarsakrament verweilt. Falls dir auch das nicht möglich ist, versenke dich, wenn auch nur kurz, im Gebet, an dem Ort, wo du gerade bist. Ich verlange für Meine Barmherzigkeit Ehre von jedem Geschöpf, aber zu allererst von dir, denn dir gab Ich dieses Geheimnis am Tiefsten zu erkennen“ (Tagebuch, 1572).

Aus den Worten Jesu geht hervor, dass man, um diesen Augenblick zu verehren, nicht unbedingt den Barmherzigkeitsrosenkranz beten muss. Jeder sollte aber, abhängig von der Situation und den Möglichkeiten, und sei es auch nur für einen Moment, sich geistig unter das Kreuz begeben.

Das Gebet in der Stunde der Barmherzigkeit ist nicht nur die Erinnerung an das Erlösungswerk vor zweitausend Jahren. Es macht uns auch bewusst, dass die Erlösung des Menschen durch den Sohn Gottes, die Versöhnung mit dem Vater und die Genugtuung für die Sünden der Welt ununterbrochen stattfindet. Die Barmherzigkeit Gottes, die sich am tief greifendsten durch den Tod Jesu Christi am Kreuz offenbarte, umfasst die Menschen aller Geschlechter und Zeitalter bis zum Ende der Welt. Und das Schlagen der Uhr, die unsere weltliche Zeit bis zu dem Moment, in dem das Diesseits aufhört und die Ewigkeit anfängt, misst, soll uns immer bewusst machen, dass Jesus auf mystische Art und Weise überall da, wo  Menschen sind, unaufhörlich stirbt und sich auf den Altären der Welt dem Vater für die sündige Menschheit aufopfert.

Dann muss man wenigstens für einen Augenblick geistig Halt machen und ehrfurchtsvoll und mit Dankbarkeit daran denken, dass der Tod Jesu für mich bestimmt war, damit ich nicht für alle Ewigkeiten sterbe. Und noch viel mehr: Dieser Tod öffnete Ströme der Liebe und Gnade der Heiligsten Dreifaltigkeit, die seit meiner Taufe unaufhörlich auf mich herabfließen.

Dieser Augenblick der Verehrung des Höhepunktes der göttlichen Barmherzigkeit beim Tod Jesu um 15°° Uhr sollte Brauch eines jeden Christen werden. Jesus bat um diesen Augenblick nicht nur Schwester Faustine – Er wendet sich mit dieser Bitte an jeden Menschen.

Das Fest der Barmherzigkeit

Als Jesus Schwester Faustine am 22. Februar anwies, ein Bild von Ihm zu malen, drückte Er auch zum ersten Mal den Wunsch aus, dass der erste Sonntag nach Ostern als Fest der Göttlichen Barmherzigkeit begangen wird: „Ich wünsche ein Fest der Barmherzigkeit. Ich wünsche, dass das Bild, welches du mit dem Pinsel malen wirst, am ersten Sonntag nach Ostern feierlich geweiht wird. Dieser Sonntag soll das Fest der Barmherzigkeit sein“ (Tagebuch, 49).

Dieses Fest ist eine weitere Quelle der Gnade und Liebe Gottes zu den Menschen, aber – bis heute – zu wenig gekannt und geschätzt. Jesus sagte zu Schwester Faustine: „Sammle alle Sünder der ganzen Welt und tauche sie ein in den Abgrund Meiner Barmherzigkeit. Ich will Mich den Seelen hingeben, Mich verlangt es nach Seelen – meine Tochter. An Meinem Festtag – am Tag der Barmherzigkeit – wirst du die ganze Welt durchstreifen und wirst ohnmächtige Seelen zur Quelle Meiner Barmherzigkeit bringen. Ich werde sie heilen und stärken.“ (Tagebuch, 206); „Dieses Fest kommt aus dem Inneren Meiner Barmherzigkeit und ist in den Tiefen Meines Erbarmens bestätigt. Jeder gläubigen und Meiner Barmherzigkeit vertrauenden Seele wird Barmherzigkeit zuteil“ (Tagebuch, 420).

Mit dem Fest der Barmherzigkeit sind die zwei größten Verheißungen Christi verbunden: „An diesem Tag ist das Innere meiner Barmherzigkeit geöffnet; Ich ergieße ein ganzes Meer von Gnaden über jene Seelen, die sich der Quelle Meiner Barmherzigkeit nähern. Jene Seele, die beichtet und die heilige Kommunion empfängt, erhält vollkommenen Nachlass der Schuld und der Strafen; an diesem Tag stehen alle Schleusen Gottes offen, durch die Gnaden fließen. Keine Seele soll Angst haben, sich mir zu nähern, auch wenn ihre Sünden rot wie Scharlach wären“ (Tagebuch, 699). Die Möglichkeit, an diesem Tage einen vollkommenen Ablass zu erlangen, bestätigte Jesus in einer weiteren Vision im Jahre 1937.

Die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit hat durch das Bild mit der Aufschrift „Jesus, ich vertraue auf Dich“ und den Barmherzigkeitsrosenkranz tiefe Wurzeln in der christlichen Spiritualität unserer Zeit gefasst, doch das Fest der Barmherzigkeit ist noch nicht genug bekannt; der Wunsch Jesu verlangt nach einer eifrigeren Verbreitung unter denen, die noch nichts davon wissen; dies ist eine Aufgabe nicht nur für Seelsorger, sondern für alle Verehrer der göttlichen Barmherzigkeit. Jesus klagt: „Trotz meines bitteren Leidens gehen Seelen verloren. Ich gebe ihnen den letzten Rettungsanker. Es ist das Fest Meiner Barmherzigkeit. Falls sie meine Barmherzigkeit nicht lobpreisen, gehen sie in Ewigkeit verloren. Sekretärin Meiner Barmherzigkeit, schreibe, künde den Seelen von Meiner großen Barmherzigkeit, denn der furchtbare Tag ist nahe, der Tag meiner Gerechtigkeit“ (Tagebuch, 965); „Meine Tochter, sage, dass das Fest Meiner Barmherzigkeit aus [Meinem] Inneren kam, zum Trost der ganzen Welt“ (Tagebuch, 1517).

Der gute und treue Diener, der den Willen seines Herrn kennt

Pater Sopocko, der Beichtvater von Schwester Faustine, wusste von dieser, dass Jesus ihm die Verbreitung der Botschaft über die göttliche Barmherzigkeit in der Kirche und der Welt anvertraut hatte. Die Seherin sagte ihm, dass ihn viel Arbeit, Mühe und auch viele Misserfolge erwarteten, doch solle er dieser Mission stets treu bleiben und sich nicht entmutigen lassen. Nachdem er Schwester Faustine zum letzten Mal getroffen hatte, es war kurz vor ihrem Tod, notierte Pater Sopocko: „Ich soll nicht aufhören, die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit zu verbreiten, insbesondere soll ich an der Festsetzung des Festes am ersten Sonntag nach Ostern arbeiten. Ich kann niemals sagen, dass ich genug getan habe. Selbst wenn ich auf die größten Schwierigkeiten treffen sollte, auch wenn es so aussehen würde, als ob Gott selber es nicht wollte, darf ich nicht aufgeben. Selbst wenn die körperlichen und moralischen Kräfte fehlen, darf man nicht nachlassen. Die Tiefe der göttlichen Barmherzigkeit ist unergründlich, und unser Leben reicht nicht hin, um Gott zu verherrlichen“.

So handelte Pater Sopocko immer. Bereits während des Krieges schrieb er eine Abhandlung über die göttliche Barmherzigkeit, die man im Geheimen in einer Auflage von 500 Exemplaren druckte. Nach seiner Verlegung nach Bialystok versuchte Pater Sopocko, viele Theologen und Seelsorger für den Kult der göttlichen Barmherzigkeit zu begeistern. Doch die Sache kam nicht richtig voran. Schwester Faustine starb in den Mauern ihres Klosters als eine unbekannte, stille Nonne; ihr Tagebuch (zunächst noch in handschriftlicher Form) lernten zunächst einmal ihre Mitschwestern kennen. Die in Form von Broschüren verbreiteten Gebete und das Bild des Königs der Barmherzigkeit erlangten keine richtige Anerkennung in den Augen der Geistlichkeit, da sie den Visionen einer unbekannten Nonne entstammten. Es sprachen sich auch einige Theologen gegen die Gebetstexte aus, sie waren auch gegen die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit als eine der Eigenschaften Gottes.

Pater Sopocko erreichte bei seinen Bemühungen Kardinal August Hlond und konnte sich auch dessen Wohlwollen in der Angelegenheit sichern. Der Tod des Kardinals hielt jedoch alles auf; sein Nachfolger aber, Kardinal Stefan Wyszynski, wandte sich an den Vatikan mit der Bitte um Approbation für die Verehrung und das Fest der göttlichen Barmherzigkeit. Ein starkes Argument dafür waren die Stimmen und Petitionen von Gläubigen, die nicht nur aus Polen zugeschickt wurden. Als Kardinal Wyszynski im Jahre 1957 in Rom weilte, überreichte er persönlich die entsprechenden Schriftstücke an die Kongregation des Heiligen Offiziums und hatte den Eindruck, dass die Sache gut vorankam.

Pater Sopocko hörte nicht auf, sich um das Wohlwollen des polnischen Episkopats für die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit, die Bilder des Königs der Barmherzigkeit und die Festsetzung des Festes der Barmherzigkeit zu bemühen. Er sorgte sich auch um Stellungnahmen bezüglich des Tagebuchs von Schwester Faustine, welches er den Bischöfen hatte zukommen lassen. Sobald sich Vorbehalte gegen die Verehrung des Bildes, die Gebetstexte usw. erhoben, versuchte Pater Sopocko, diese zu entkräften und zu erklären. Er sah nämlich, wie sich die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit im Volk verbreitete, da den Menschen, die des Krieges und des kommunistischen Regimes müde waren, diese Andacht sehr naheging, viele Gnaden vermittelte und Gott zur Ehre gereichte.

Die Dinge Gottes müssen ihren eigenen Kreuzweg gehen, um den Sieg davontragen zu können. So war es auch bei dem Kult der göttlichen Barmherzigkeit. Am 06. März 1959 gab die Kongregation des Heiligen Offiziums eine Notifikation heraus, in der sie empfahl, die Verbreitung der Bilder und Schriften mit der Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit, so wie sie von Schwester Faustine weitergegeben wurden, zu unterbinden. Vorher erhielt Kardinal Wyszynski ein Schreiben der Kongregation, in dem zusätzlich empfohlen wurde, Bilder des Königs der Barmherzigkeit zu entfernen, das Fest der göttlichen Barmherzigkeit nicht einzuführen und Pater Sopocko zu ermahnen, diese Offenbarungen und Andachten nicht weiter zu verbreiten.

Es schien, als wäre die Angelegenheit damit abgeschlossen: causa finita. Pater Sopocko nahm die Entscheidung des Apostolischen Stuhls in aller Demut an. Er wirkte also nicht mehr, hörte aber nicht auf, an den Sieg der Wahrheit zu glauben. Er sah den aufrichtigen Schmerz derer, denen die Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit den Glauben geschenkt hatte. Sie hatte in ihnen auch Hoffnung, die Liebe zu Gott und Barmherzigkeit für die Mitmenschen erweckt.

Die Eröffnung des Informationsprozesses anlässlich der Seligsprechung von Schwester Faustine Kowalska durch den Krakauer Erzbischof Karol Wojtyla am 21. Oktober 1965 gab den Gläubigen neuen Mut. Während des Prozesses ergänzte man viele Dokumente, viele Angelegenheiten und Missverständnisse wurden zugunsten von Pater Sopocko geklärt. Zwei Jahre später war der Prozess auf der Ebene der Diözese abgeschlossen und die Akten wurden an die Kongregation in Rom geschickt, wo der Seligsprechungsprozess seinen Anfang nahm.

Pater Sopocko arbeitete ebenfalls am Seligsprechungsprozess von Schwester Faustine mit, die er schon für heilig hielt, als sie noch lebte. Er lehrte auch am geistlichen Seminar in Bialystok, später widmete er sich außerdem der Seelsorge und karitativen Werken. Der Wunsch Jesu nach dem Fest der Barmherzigkeit lag ihm immer noch am Herzen, aber dies lag ganz im Ermessen der geistlichen Vorgesetzten. Die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit und der Barmherzigkeitsrosenkranz verbreiteten sich unter dem Volk, erreichten andere Länder und Kontinente, wo sie viele geistige Früchte trugen.

Pater Sopocko, der inzwischen immer kränker wurde, hörte nicht auf, die Größe der göttlichen Barmherzigkeit zu verkünden, aber er hatte den Eindruck, das Werk Gottes nicht zu Ende gebracht zu haben. Menschlich gesehen sah es ganz so aus. Als Schwester Faustine starb, übergab sie ihm die Botschaft, die sie von Gott erhalten hatte, Pater Sopocko aber hatte niemanden, dem er diese Botschaft weitergeben konnte. Er starb in Bialystok am 15. Februar 1975.

Das Samenkorn musste sterben. Und die Früchte fielen wie aus einer reifen Ähre heraus: die Rücknahme der vatikanischen Notifikation am 15. April 1978, die Wahl Karol Wojtylas, der ein großer Verehrer der göttlichen Barmherzigkeit und Schwester Faustinas war, am 16. Oktober desselben Jahres zum Papst, seine Enzyklika Dives in misericordia aus dem Jahre 1980, die Seligsprechung von Schwester Faustine im Jahre 1993 und die Heiligsprechung im Jahre 2000, die Seligsprechung von Pfarrer Sopocko am 28. September 2008.

„Das ganze 20. Jahrhundert“, sagte Johannes Paul. II., „war durch ein besonderes Wirken Gott-Vaters gekennzeichnet, der »reich an Barmherzigkeit« ist. Diese Barmherzigkeit wurde besonders machtvoll offenbart, um dem Volk Gottes eine große Ermunterung in Zeiten des Kampfes zwischen Gut und Böse zu sein. Der selige Michal Sopocko spricht uns ermunternd und stärkend zu: „Der Wille Gottes erfüllt sich in seiner ganzen Bandbreite, und keine Macht dieser Welt oder der Welt der Geister der Dunkelheit schafft es, die Pläne Gottes zu durchkreuzen“ (Brief an Schwester Faustine, 1936).

Teresa Tyszkiewicz

Erste Teil

Zweite Teil

 

Wie betet man den Barmherzigkeits­rosenkranz?

 

Vater unser

Gegrüßet seist Du Maria

Glaubensbekenntnis

 

Auf den großen Perlen:

Ewiger Vater, ich opfere Dir auf den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit

Deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, zur Sühne für unsere Sünden und für die Sünden der ganzen Welt

 

Auf den kleinen Perlen:

Durch Sein schmerzhaftes Leiden habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt (10x)

 

Zum Schluss:

Heiliger Gott, heiliger starker Gott, heiliger unsterblicher Gott, habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt (3x)

 

Jesus, ich vertraue auf Dich! (3x)

 

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2016.



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