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In vitro - ein Leben auf Kosten des Todes
   

Autor: Tadeusz Wasilewski,
Liebt einander! 2/2011 → Pro-life



Es ist eine unanfechtbare wissenschaftliche Tatsache, dass das menschliche Leben im Moment der Empfängnis beginnt. Und man darf nicht vergessen, dass bei der In-vitro-Methode statistisch fünf bis sechs andere menschliche Wesen vernichtet werden, um ein Kind ins Leben zu rufen.

Ich beendete mein Studium im Jahre 1984. Bevor ich mich professionell mit dem Problem der Unfruchtbarkeit befasste, spezialisierte ich mich in der Geburtshilfe und der Gynäkologie. Ich machte den ersten und den zweiten Spezialisierungsgrad und wechselte 1993, nach einigen Jahren der Tätigkeit in einem Krankenhaus, zu einer Klinik für die Therapie ehelicher Unfruchtbarkeit. Dies war eine der ersten privaten Kliniken in Polen, wo die Behandlung der Unfruchtbarkeit mit allen verfügbaren Methoden durchgeführt wurde, welche die heutige Fortpflanzungsmedizin Ehepaaren anbietet, die keine Kinder bekommen können.

Diese meine Arbeit dauerte bis 2007, denn in jenem Jahr begriff ich dank Gottes Eingreifen, dank Gottes Barmherzigkeit, dass die In-vitro-Fertilisation keine Methode ist, derer wir uns bedienen sollten. Nicht nur ich selbst sollte das nicht tun, sondern überhaupt alle – die gesamte Medizin. Ich ging auf die Straße, ohne zu wissen, was ich weiter mit mir anfangen sollte. Dies war auch ganz ohne Bedeutung – ich wollte einfach nicht weiterhin menschliche Wesen vernichten, wobei aber diese Vernichtung im Verlauf des In-vitro-Programms, bei der Methode der extrakorporalen Befruchtung, leider zwangsläufig stattfindet.

Ich suchte den für mich bestimmten Platz – und ich fand diesen Platz. Gott zeigte mir jeden Tag, in kleinen Schritten, wie ich meine Erfahrungen weiterhin dazu gebrauchen sollte,  Ehepaaren zu helfen, die an Unfruchtbarkeit litten, allerdings mit einer völlig anderen Methode: mit einer Methode, die jedes menschliche Wesen, sein Leben und seine Würde respektiert.

Das Problem der Unfruchtbarkeit

Ich sollte zunächst mit der Klärung gewisser physiologischer Gesetzmäßigkeiten beginnen. Wenn nämlich ein Ehepaar, ein Mann und eine Frau, 35 Jahre oder jünger sind und sich um die Zeugung eines Kindes bemühen, und wenn sie dabei hundertprozentig gesund sind, dann beträgt die Chance für eine Empfängnis innerhalb eines Monatszyklus der Frau etwa 20%. Und gemäß der Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO bedeuten diese 20% eine Wartezeit bis zu einem Jahr. Wenn innerhalb eines Jahres keine Schwangerschaft eintritt, kein neues menschliches Wesen erscheint, sprechen wir von ehelicher Unfruchtbarkeit.

Die WHO ging dabei von der Annahme aus, wir seien vollkommene Analphabeten, was die Einschätzung unseres Organismus, unserer Fruchtbarkeit anbetrifft. Denn es zeigt sich, dass wenn die Frau ihre Fruchtbarkeit beobachten kann, in ihrem Monatszyklus die Tage erkennen kann, die am besten für die Zeugung eines neuen menschlichen Wesens geeignet sind, die Chancen darauf auf bis zu 30% und mehr ansteigen. Und dann verkürzt sich auch mit Sicherheit die Wartezeit auf das Kind, sogar bis auf ein halbes Jahr.

Heutzutage ist jedes fünfte, sechste Ehepaar von Unfruchtbarkeit betroffen. Es wird geschätzt, dass in Polen bis zu 2 Mio. Menschen unter ehelicher Unfruchtbarkeit leiden. Ähnlich ist es in jeder Gesellschaft des Erdballs. Je entwickelter diese Gesellschaft ist, je zivilisierter sie unseren Begriffen nach ist, umso häufiger tritt diese Unfruchtbarkeit auf. Dies ist kein Zufall. Für die Entwicklung unserer Zivilisation zahlen wir u. a. den Preis, dass unsere Fruchtbarkeitsrate einfach abnimmt. Daher ist dies ein so gewaltiges gesellschaftliches und familiäres Phänomen, dass unabhängig davon, ob sie eine Folge anderer Krankheiten ist oder man über die Unfruchtbarkeit als eigenständige Krankheit spricht, in jedem Fall darüber gesprochen werden sollte. Deswegen auch ist eine medizinische Wissenschaftsrichtung entstanden, die über Unfruchtbarkeit aufklärt, sie beschreibt, ihre Ursachen erforscht, wie auch die Art und Weise, sie zu eliminieren. Genau diesen Zweig der Medizin nennt man Fortpflanzungsmedizin.

Ganz allgemein kann man die Ursachen der Unfruchtbarkeit auf folgende Weise darstellen: Wenn wir hundert willkürlich ausgewählte Ehepaare vor uns haben, die ein Problem mit der Zeugung eines Kindes haben, dann finden wir sehr wahrscheinlich bei 40 dieser Ehepaare die Ursache auf Seiten der Frau. Bei weiteren 40 von ihnen liegt die Ursache beim Mann, und bei den übrigen 20 dieser hundert Ehepaare wird die Ursache sowohl auf der einen, wie auf der anderen Seite zu finden sein. So gleichmäßig ist das verteilt.

Wollen wir diese Ursachen nun konkretisieren, dann lässt sich sagen, dass hormonelle Faktoren 20-30% der gesamten ehelichen Unfruchtbarkeit ausmachen. Hinter diesen hormonellen Faktoren verbergen sich vor allem Probleme beim Eisprung, bei der Ovulation. Aber nicht nur. Denn schließlich kann auch eine verringerte Qualität des männlichen Samens häufig hormonellen Ursprungs sein. Weitere 20-30%, also eine ebenso große Zahl, machen mechanische Faktoren aus, das heißt: ein Verschluss der Eierstöcke, Verwachsungen im kleinen Becken, also dort, wo sich das Fortpflanzungsorgan befindet, oder auch eine Endometriose. Der männliche Faktor macht bis zu 40% der gesamten Unfruchtbarkeit aus, immunologische Faktoren hingegen 5% (meiner Ansicht nach sogar mehr). Unfruchtbarkeit ist daher die Konsequenz einer „Zivilisierung“ in Form einer zunehmenden Chemisierung des Lebens, des Gebrauchs synthetischer Erzeugnisse, einschließlich derer in der Nahrung.

Abgesehen davon gibt es noch unbekannte Faktoren, die 10-20% der Unfruchtbarkeitsfälle umfassen. Hier handelt es sich um eine sog. idiopathische Unfruchtbarkeit, also eine, deren Ursachen die Ärzte nicht ausfindig machen können.

Der Kampf  gegen die Unfruchtbarkeit

Wenn der Arzt bereits weiß, was diese Unfruchtbarkeit ausmacht und wie häufig sie auftritt, und wenn er dann wenigstens grob ihre Ursachen kennt, so beginnt er mit der Suche nach Möglichkeiten, diese Unfruchtbarkeit zu eliminieren. Heute verfügt die Fortpflanzungsmedizin über drei Methoden der Abhilfe. Die erste Form besteht darin, den Monatszyklus der Frau zu beobachten (durch die Beurteilung von Ultraschallschallbildern, durch eine gynäkologische Untersuchung, durch die Bewertung der Aktivität der Geschlechtshormone im Organismus der Frau), um den Zeitraum zu erfassen, in dem ein normaler ehelicher Geschlechtsakt die größten Aussichten auf die Zeugung eines Kindes hat. Natürlich kann man den Zyklus der Frau zusätzlich „wappnen“, indem man sich verschiedener Medikamente bedient, um den Eisprung zu stimulieren, oder indem man Medikamente in der zweiten Phase des Zyklus zuführt, nach der Ovulation, sog. Ergänzungsmedikamente für diese zweite Zyklusphase. Und dies ist eine absolut und vollkommen natürliche Methode, bei der die medizinische Hilfe sehr diskret eingesetzt wird. Diese Möglichkeit wird auch von den Naprotechnologen gutgeheißen, sie weckt keinerlei ethische oder moralische Bedenken. Von dieser Möglichkeit würden alle an Unfruchtbarkeit leidenden Ehepaare am liebsten Gebrauch machen.

Doch die Fortpflanzungsmedizin geht noch weiter. Zwar werden dann all die Beobachtungen und Eingriffe auch gemacht, aber zusätzlich wird der Geschlechtsakt des Ehepaares in seiner häuslichen Abgeschiedenheit, in dieser seiner Intimität durch künstliche Insemination ersetzt, also durch die Einführung des männlichen Samens in den Gebärmutterhals oder in die Gebärmutterhöhle (intrauterine Insemination), oder direkt in den Eierstock. Klar ist, dass man bei dieser Methode auch den Samen eines fremden Mannes verwenden kann und nicht nur den des Ehemanns. Und genau dies tut die Fortpflanzungsmedizin auch. Bei dem Samenspender handelt es sich meistens um einen Mann bis zum Alter von 35 Jahren, der „gesund“ ist (man kann nicht alle Krankheiten ausschließen, daher die Anführungszeichen), der eine geeignete Samenqualität aufweist, der beispielsweise 3-4 mal im Monat zu solch einer Klinik kommt, die sich mit der Therapie ehelicher Unfruchtbarkeit befasst, dort seinen Samen abgibt und dafür dann einfach Geld erhält. Diese zweite Methode wird nicht von allen approbiert und ist mit Sicherheit ethisch falsch.

Eine weitere Methode, die dritte, die heutzutage von der Fortpflanzungsmedizin angeboten wird, ist die kontroverseste Methode von allen. Sie beruht auf einer extrakorporalen Befruchtung und wird als In-vitro-Fertilisation bezeichnet (IVT ET).

Der technische Ablauf der In-vitro-Fertilisation

Wie geht das In-vitro-Programm vor sich? Erst gibt es eine kurze Diagnostik (2-3 Stunden dauernd) in Form einer Anamnese, einer gynäkologischen Untersuchung, eines Ultraschalls, einer Hormonuntersuchung sowie einer Untersuchung des Samens, worauf dann die Feststellung erfolgt: „Wir müssen eine extrakorporale Befruchtung durchführen, um Ihnen zu helfen, andernfalls wird unsere Hilfe mit Sicherheit nicht zum Ziel führen.“

Ich bin absolut davon überzeugt, dass die In-vitro-Methode heute sehr stark missbraucht wird. In vielen Fällen geht die Fortpflanzungsmedizin davon aus, dass es gar keine natürlich herbeigeführte Schwangerschaft braucht – also ist es am besten, man macht die In-vitro-Methode und erlangt in möglichst kurzer Zeit ein Resultat. Und viele dieser Ehepaare, die überhaupt keine Ahnung von den Gründen eines solchen Vorschlags, noch von anderen Möglichkeiten haben, lassen sich einfach auf In vitro ein.

Was geschieht dann? Nach der Untersuchung der Parameter des Samens haben die Ärzte den Ausdruck der Ergebnisse vorliegen, der Samen selbst hingegen kommt in den Inkubator, wo er unter speziellen Bedingungen gelagert wird. Nachdem ein Ehepaar dem In-vitro-Programm zugestimmt hat, wird der Samen kryokonserviert, das heißt, er wird bei -193°C in flüssigem Stickstoff tiefgekühlt. Damit ist die Rolle des Mannes im In-vitro-Programm beendet. Er kann ans andere Ende der Welt fahren und in zwei oder gar fünf Jahren wiederkommen, und dann aus einem Nebenzimmer den Satz hören: „Mama, ist das wahr, dass dieser Mann mein Vater ist?“ … Natürlich kann man bei der In-vitro-Fertilisation auch frischen Samen verwenden. Aber sehr häufig wird eben Samen verwendet, der zuvor einer Kryokonservierung unterzogen worden ist.

Die Frau hingegen durchläuft die nächsten beiden Etappen des In-vitro-Programms. Erst kommt die pharmakologische Etappe, wobei der Frau täglich Medikamente verabreicht werden, die das Wachstum und die Reifung der Follikel in den Eierstöcken stimulieren sollen, welche ständig beobachtet werden. Daraus entstehen die Graaf´schen Follikel, also die Gebilde in den Eierstöcken, in deren Innern sich reife Eizellen befinden. In einem natürlichen Monatszyklus entsteht ein Graaf´scher Follikel. Bei der In-vitro-Fertilisation muss es mehr von diesen Graaf´schen Follikeln geben, weil man mehr Eizellen braucht. Diese pharmakologische Etappe dauert 10 bis 14 Tage.

Die zweite Etappe beruht auf manuellem, technischem Eingreifen. Wenn der Arzt auf der Grundlage seiner Untersuchungen zu dem Schluss kommt, dass die richtige Zeit gekommen ist, dringt er unter Ultraschallkontrolle mit der Punktionsnadel durch die Scheidenwölbung in den ersten und in den zweiten Eierstock ein. Er durchsticht mit der Punktionsnadel die Follikel und entnimmt ihren Inhalt. Im Labor macht ein Spezialist in der Follikelflüssigkeit die Eizellen ausfindig. Es müssen immer mehrere Eizellen sein, andernfalls wird mit dem In-vitro-Programm kein gutes Ergebnis erreicht. Als nächstes werden dann die Eizellen mit den Samenzellen vereinigt. Die Samenzellen werden dafür aufgetaut (ein Teil von ihnen ist dann abgestorben, aber es waren ja Millionen, also ist immer noch ein großer Teil von ihnen lebendig und beweglich), oder man nimmt eine frische Portion Samenzellen. Im klassischen In-vitro-Programm wurden dann auf einer kleinen Glasscheibe unter dem Mikroskop die Eizellen in die Samenflüssigkeit eingetaucht. Und eine der Samenzellen traf dann ganz spontan auf eine Eizelle, eine zweite Samenzelle traf auf die zweite Eizelle, und so weiter. Dies war in gewissem Maße eine Nachahmung dessen, was in der Natur geschieht. Die zweite und neuere Methode beruht auf sog. Mikromanipulationen, also auf der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion in die Eizelle (abgekürzt IXI). Dies ist nicht irgendein neues In-vitro-Programm, sondern eine bestimmte, modernere Vorgehensweise innerhalb der In-vitro-Fertilisation.

Als nächstes werden diese menschlichen Wesen, die durch die Verbindung von Ei- und Samenzelle entstanden sind, in einem entsprechenden Milieu in Inkubatoren gebracht. Wie sich zeigt, führt ein Temperaturunterschied von nur 0,1°C plus oder minus im Inkubator bereits zum Tod dieser Embryonen, sie entwickeln sich dann nicht weiter. Und daher meine Bemerkung: Selbst wenn wir ein, wie es in den Massenmedien bezeichnet wird, „kirchliches“  In-vitro-Programm durchführen wollten, dann ist dies ganz einfach nicht möglich, weil die Apparatur, die Geräte nicht verlässlich sind. Es reicht, dass der Strom abgeschaltet wird, es reicht, dass eine kleine Unregelmäßigkeit in der Funktion der Apparatur auftritt oder dass jemand aus Unachtsamkeit einen kleinen Fehler macht, und alle menschlichen Wesen, die wir ins Leben gerufen haben, sterben ganz einfach ab. Daher gibt es keine Möglichkeit, das  In-vitro-Programm ohne das Risiko der Tötung von menschlichen Wesen durchzuführen.

Die Behandlung eines Menschen in den ersten Tagen seiner Existenz

Was geschieht dann weiter im Leben dieses neuen Menschen, der auf der kleinen Glassscheibe im Labor gezeugt worden ist? Die ersten vierundzwanzig Stunden hindurch werden diese menschlichen Wesen beobachtet, und jemand, der sich damit auskennt, sagt dann: „Es haben Befruchtungen stattgefunden.“ In den nächsten vierundzwanzig Stunden, also 48 Stunden nach dem Moment der Vereinigung von Eizelle und Samenzelle, ist der menschliche Embryo vierzellig. Zwei Teilungen sind erfolgt und es liegen vier Zellen vor; die Zellen des menschlichen Embryos werden Blastomeren genannt, und ein solcher Embryo besteht aus vier Blastomeren. Nach weiteren vierundzwanzig Stunden, also nach insgesamt 72 Stunden, besteht der menschliche Keim aus acht Zellen, aus acht Blastomeren. Fünf Tage nach der Befruchtung ist er schon eine Blastozyste, was ein schon stärker entwickeltes Stadium der Entwicklung eines Menschen ist. Und am zweiten, dritten oder fünften Tag erfolgt die Auswahl der zumeist zwei besten Keime. Auf welcher Grundlage? Die Grundlage wird von drei Bedingungen gebildet: dem Entwicklungstempo des Embryos, der Zellsymmetrie und der Körnigkeit. Die Auswahl dieser zwei Embryonen muss keineswegs zutreffend sein, und nicht selten zeigt das Leben, dass sie nicht zutreffend gewesen ist…

Was geschieht mit den übrigen Embryonen? Diese werden als überzählige Embryonen bezeichnet. Ich bin darüber sehr empört, denn dies sind ganz einfach „überzählige“ Menschen! Dies sind einfach menschliche Wesen in ihrem frühsten Entwicklungsstadium, in der Anfangsphase ihrer Entwicklung. Um wenigstens ein wenig anständig und ethisch korrekt zu erscheinen, hat die Fortpflanzungsmedizin auch für die Embryonen eine Kryokonservierung vorgesehen. Es wird ein entsprechendes Computerprogramm geschrieben, das die verschiedenen Schritte beim Tiefkühlen des menschlichen Embryos steuert. Die tiefgekühlten menschlichen Embryonen können unter den Temperaturbedingungen flüssigen Stickstoffs viele Jahre lang aufbewahrt werden, die Dauer der Aufbewahrung hat generell keine Bedeutung. Wichtig ist nur die Etappe des Einfrierens und dann des Auftauens. Und da zeigt sich, dass der menschliche Embryo diese Etappen des Einfrierens und Auftauens größtenteils nicht überlebt… Die Mehrzahl dieser Embryonen stirbt ganz einfach ab. Das ist nämlich in etwa so, als müssten wir heute plötzlich ohne irgendeine Vorbereitung einen Marathon laufen – dies entspricht hier dem Einfrieren – und dann einen zweiten Marathon – das ist das Auftauen. Man stelle sich vor, was mit uns los wäre, wenn wir ohne vorheriges Training über 42 km gelaufen wären. So verwundert es nicht, dass bei der Kryokonservierung 70%-90% der menschlichen Embryonen einfach absterben.

Wenn diese zwei Embryonen dann ausgesucht sind, wird ein sog. Embryotransfer durchgeführt, und sie kommen in die Gebärmutterhöhle. Nun fährt die Frau nach Hause, nimmt Medikamente ein und macht nach vierzehn Tagen einen Schwangerschaftstest – entweder anhand ihres Urins oder ihres Blutes. Sie ruft ihren Arzt an, der die Prozedur der extrakorporalen Befruchtung durchgeführt hat, und sagt: „Es hat geklappt“ oder sie weint und sagt: „Es hat nicht geklappt“. Im zweiten Fall denkt der Arzt an die eingefrorenen Embryonen. Dann braucht kein Eisprung mehr herbeigeführt zu werden, keine Stimulation, keine erneute Durchführung des gesamten pharmakologischen Prozesses, keine Eierstockpunktion, keine Vereinigung von Ei- und Samenzellen, sondern nur noch eine Vorbereitung des weiblichen Organismus, und in der entsprechenden Zyklusphase dann der Embryotransfer mittels der zuvor tiefgekühlten Embryonen.

Transferiert werden können jedoch nur lebende Embryonen. Stattdessen stellt sich heraus, dass die Patientin nach ihrer Vorbereitung zu diesem Transfer in die Klinik kommt, die Embryonen aufgetaut werden und in einer Paillette zwei von ihnen einfach nicht mehr leben. Die nächste Paillette wird herausgenommen: dort auch zwei; einer lebt, der andere nicht… Dann wird eben der noch Lebende in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Und dabei waren alle eingefrorenen Embryonen vorher lebendig… Leider sieht so die typische Praxis bei der In-vitro-Fertilisation aus.

Man muss auch wissen, dass nach einem Transfer zuvor eingefrorener Embryonen der Erfolg im Vergleich mit der quasi „frischen“ In-vitro-Methode minimal ist. Als Erfolg gilt hierbei die Geburt eines völlig gesunden Kindes…

Die Notwendigkeit des Tötens bei der In-vitro-Fertilisation

In der Fortpflanzungsmedizin fürchtet man zwei Komplikationen, zwei Dinge möchte man nicht zulassen. Diese sind die Hyperstimulation der Eierstöcke sowie Mehrlingsschwangerschaften. Das Syndrom der Hyperstimulation der Eierstöcke ist eine Komplikation, zu der es nur kommt, wenn der Eingriff gelungen und die Patientin schwanger ist. Darauf beruht das Unglück dieses Syndroms. Die Schwangerschaft entwickelt sich, schon schlägt das Herzchen des Babys in der Gebärmutterhöhle, der Arzt und die Eltern sehen dies schon im Ultraschall, während sich die Eierstöcke der Frau vergrößern, es in ihnen zur Bildung von kleineren oder größeren Zysten kommt, sich Flüssigkeit in der Bauchhöhle ansammelt, Flüssigkeit in den verschiedenen Körperhöhlen: in der Pleurahöhle, der Herzbeutelhöhle; es kommt zu Multielektrolytstörungen, zu einer Verminderung der Proteine im Organismus der Frau, es kommt zu Gerinnungsstörungen und zu einer Bedrohung von Gesundheit und Leben der Frau.

Das Syndrom der Hyperstimulation der Eierstöcke kann bei jeder der drei genannten Therapiemethoden vorkommen. Wenn ein Naprotechnologe ovulationsstimulierende Medikamente verabreicht, muss auch er damit rechnen, dass ihn Komplikationen in Form einer Hyperstimulation der Eierstöcke erwarten. Aber dieses Syndrom tritt bei der In-vitro-Fertilisation hunderttausendmal häufiger auf. Warum? Eben deswegen, weil man hier darauf aus ist, eine unnatürlich große Anzahl von Follikeln gleichzeitig heranzuzüchten.

Würde das In-vitro-Programm an einem einzigen Follikel mit nur einer einzigen Eizelle durchgeführt, dann lägen die Erfolgsaussichten bei unter 5%. Und der Preis des In-vitro-Programms bliebe der gleiche. Angesichts dessen kämpfen die In-Vitro-Zentren und In-vitro-Kliniken heute um ihre Patienten. Und um diese Patienten zu bekommen, müssen sie der Welt ein viel besseres Ergebnis vorlegen als nur 2% oder 5%. Heute erreichen die weltbesten In-vitro-Kliniken mit einem einzigen Ablauf dieser Methode der extrakorporalen Befruchtung Ergebnisse von 40% bis 45%. Natürlich gibt es Institutionen, in denen die Prognose unter 10 Prozent liegt. Aber unter Wettbewerbsbedingungen kann es sich niemand leisten, unter 5% herunterzugehen. Die für letztes Jahr in Europa angegebene durchschnittliche „Erfolgsrate“ beim In-vitro-Programm liegt bei etwa 28%. Um diese 28% zu erlangen, muss man mittels der angewendeten Medikamente sechs bis über ein Dutzend Eizellen gewinnen. Der Arzt muss also große Dosen der Medikamente verordnen, welche für die Hyperstimulation der Eierstöcke verantwortlich sind.

Die zweite medizinische Komplikation sind Mehrlingsschwangerschaften. Es ist statistisch nachgewiesen worden, dass für die Auswahl dieser zwei besten Embryonen sechs bis acht Embryonen vorliegen müssen. Bei weniger als sechs Embryonen - zum Beispiel, wenn man die beiden besten von dreien aussuchen würde – ist die Chance auf ein positives Endergebnis viel, viel geringer. Wenn jedoch mehr als acht Embryonen vorliegen, so steigt damit keineswegs die Chance auf einen Erfolg. So wurde statistisch nachgewiesen, dass es sechs bis acht sein müssen.

Ähnlich wurde statistisch nachgewiesen, dass zwei Embryonen in die Gebärmutterhöhle eingeführt werden müssen. Ist es nur einer, dann sinken die Chancen, sind es zwei, dann ist die Chance optimal. Sind es 3-4 Embryonen, oder auch 5 Embryonen, dann steigt natürlich die Aussicht auf eine Schwangerschaft, aber es steigt auch sehr stark die Gefahr einer Mehrlingsschwangerschaft. Und es zeigt sich, dass es trotz des Transfers von zwei Embryonen nur in ca. 25% der Fälle zu einer Mehrlings- bzw. Zwillingsschwangerschaft kommt. Wird der Transfer mit drei Embryonen durchgeführt, dann tritt bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von über 35% eine Zwillingsschwangerschaft ein. Natürlich kommen dann auch schon Drillingsschwangerschaften vor.

Warum sind Mehrlingsschwangerschaften gefürchtet? Aus einem einfachen Grund. Gott hat uns das Austragen einer einzelnen Schwangerschaft ermöglicht. Bei 99,9% der Frauen handelt es sich um eine Einzelschwangerschaft. Und so ist das bei der menschlichen Spezies. Eine Zwillingsschwangerschaft oder eine Mehrlingsschwangerschaft ist immer in Gefahr, vorzeitig zu enden. Der Durchmesser der Gebärmutterhöhle kann im Verhältnis zur Masse der Kinder, die sich in dieser Gebärmutterhöhle entwickeln, nicht mit seinem Wachstum mithalten. Die bis auf das Äußerste gedehnten Muskelfasern halten das nicht aus, und es kommt zu Fehl- und Frühgeburten, also zu einer Beendigung der Schwangerschaft vor dem eigentlichen Termin, während die Kinder noch nicht vollständig ausgereift sind; dann sterben sie oder werden schon tot geboren, oder sie werden als Frühchen geboren. Und die Frühgeburt, ein geringes Geburtsgewicht, eine verminderte Immunität bei diesen Kindern, die häufigen Infektionen, die bei diesen Neugeborenen vorkommen, führen dazu, dass dies heute die häufigste Ursache ist, die über die perinatale Sterblichkeit entscheidet. Eine Mehrlingsschwangerschaft bedeutet also einen Anstieg der Schwangerschaftskomplikationen überhaupt sowie einen Anstieg der perinatalen Sterblichkeit. Dies ist also generell eine Niederlage der Fortpflanzungsmedizin.

Und nun stellen Sie sich bitte einmal vor, wie die Ehegatten zum fünften Mal vor dem Doktor erscheinen. Und sagen: „Viermal waren wir nun schon hier und haben es mit der In-vitro-Methode versucht. Im Verlauf des In-vitro-Programms kam es kein einziges Mal zu einem positiven Ergebnis. Jetzt sind wir zum fünften Mal hier, zum letzten Mal; wir haben schon über 25 tausend Euro ausgegeben, haben währenddessen nicht gearbeitet, alle Urlaube und zwei ganze Jahre lang drehte sich alles einzig und allein um die Behandlung.“ Natürlich wird dabei geweint, es gibt Tränen, eine riesengroße Entschlossenheit… Der Doktor ist ehrgeizig, er will dieser Aufgabe gerecht werden. Am Ende der ganzen Prozedur erhält er unter dem Mikroskop letztendlich noch vier Embryonen. Und dann fällt die Entscheidung: Er will die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft erhöhen. Aber er weiß auch, dass eine Hyperstimulation droht, er weiß, dass eine Mehrlingsschwangerschaft droht und welche Folgen diese Mehrlingsschwangerschaft haben kann… Aber das Ehepaar dringt sehr darauf, und der Arzt trifft die Entscheidung: „Ich setze vier Embryonen in die Gebärmutterhöhle ein“. Die Patientin ruft zwei Wochen später an und sagt: „Der Test ist positiv.“ Und dann herrscht allergrößte Freude, in diesem Moment ist sie der glücklichste Mensch auf Erden.

Zwei Wochen später reist sie in die Klinik, macht eine Ultraschalluntersuchung und erfährt, dass in ihrer Gebärmutterhöhle vier Fruchtblasen sind. Vier menschliche Wesen haben sich eingenistet und entwickeln sich. All die Male vorher wurde kein einziger Embryo angenommen, keiner hat sich implantiert und weiterentwickelt. Und diesmal alle. Ich habe solche Fälle schon gesehen. Denn nicht der Mensch entscheidet darüber, wie alles kommen muss. Und was geschieht weiter? Große Freude ist gewesen, und nach zehn Wochen gibt es Tränen, Weinen: Es ist zu einer Fehlgeburt gekommen…. Angesichts dessen hat man sich überlegt, - und technisch ist das in der Medizin machbar –, zwei Fruchtblasen zu entfernen und damit zwei Embryonen zu töten. Es kommt die achte, die zehnte oder die elfte Woche, und zwei Embryonen werden getötet, so dass es nunmehr eine Zwillingsschwangerschaft ist, die sich entwickelt. Die Aussichten, diese Schwangerschaft auszutragen und die Kinder nahe am Geburtstermin zur Welt zu bringen vervielfachen sich, es kommt nicht zu Komplikationen in Form von Fehl- und Totgeburten. Die sogenannte Embryoreduktion – wieder ein sehr schlaues Wort, hinter dem die schreckliche Realität der Tötung eines Menschen steht. Natürlich wird darüber nicht laut gesprochen, aber so geschieht es.

Die Probleme der durch In-vitro-Fertilisation gezeugten Generation

Im Jahre 1978, also fast 33 Jahre her, fand die erste Geburt eines Kindes statt, dessen Zeugung im Rahmen der extrakorporalen Befruchtungsmethode erfolgte. Die Methode ist also noch sehr jung und noch nicht ausreichend erforscht. Zahlreiche Ehepaare, die das In-vitro-Programm nutzen und denen es gelingt, die ersehnte Schwangerschaft zu erlangen, nabeln sich ab, vergessen die Institution, bei der sie waren, und wollen nicht über das In-vitro-Programm sowie seine langfristigen Folgen sprechen.

Je länger es das Verfahren der In-vitro-Fertilisation gibt, umso mehr Informationen gibt es über die Kinder, deren Zeugung auf die Anwendung dieser Methode zurückgeht. Bei diesen Kindern werden eindeutig mehr genetische Unregelmäßigkeiten festgestellt. Es wurde festgestellt, dass bei ihnen eine fehlerhafte, verzögerte psychomotorische Entwicklung bis etwa zum zweiten, fünften Lebensjahr auftritt. Diese ihre psychomotorische Entwicklung beginnt sich später auszugleichen und sie holen die natürlich gezeugten Kinder darin wieder ein. Aber die genetischen Unregelmäßigkeiten bleiben. Bewiesenermaßen ist bei Kindern, die durch die extrakorporale Methode gezeugt und geboren wurden, das Risiko genetischer Fehler um 30-40% erhöht. Und es gibt immer mehr solcher Meldungen…

Eine grausame Selektion

Johannes Paul II. vertrat immer den Standpunkt, die Wissenschaft solle sich weiterentwickeln. Sie solle sich weiterentwickeln zum Wohle jedes Menschen, zum Wohle von uns allen. Aber er kämpfte sehr darum, dass diese Entwicklung nicht mit der Würde und dem Lebensrecht irgendeines Menschen kollidiert. Versuchen wir zu sehen, wie es sich hier mit dem In-vitro-Programm verhält.

Das Leben: Es steht hier nicht allen Kindern zu. Eine Auswahl findet statt: Von den sechs bis acht Embryonen werden die zwei vermeintlich besten herausgesucht. „Ein Leben für ein anderes Leben“: So wird die Methode des In-vitro-Programms genannt… Wir kämpfen um die Zeugung eines Lebens auf Kosten des Todes anderer menschlicher Wesen. Durch das Einfrieren, die Embryoreduktion, also die Tötung dieser „überzähligen“ Wesen, welche sich in der Gebärmutterhöhle entwickelt haben, und die Präimplantationsdiagnostik, die zurzeit die medizinischen Salons erobert. Es zeigt sich, dass man zum Beispiel so einem achtzelligen Embryo eine Zelle entnehmen und sie in ihre Grundbestandteile zerlegen kann, darstellen kann, wie die Chromosomenausstattung, wie die Genetik dieser Zelle aussieht - also die Genetik des gesamten Embryos, denn in jeder Zelle findet sich das Gleiche – und dann feststellen kann: Der Embryo ist krank, es liegt ein genetischer Fehler vor. Leider wird man solch einem Embryo bestimmt nicht erlauben, weiterzuleben…

Die Präimplantationsdiagnostik ist außerdem auch eine Möglichkeit, die erwünschten Eigenschaften des Nachkommen auszusuchen. Und da muss man feststellen, dass in den amerikanischen Kliniken ein Prozent aller Ehepaare, die sich dort vorstellen und dem In-vitro-Programm unterzogen werden, eine Bestellung für ein konkretes Kind ausspricht. Dieses Kind muss z.B. mit einem Fehler behaftet sein, damit es nicht besser als seine Eltern sein kann… Vielfach wird ein Kind mit einem bestimmten Geschlecht bestellt, einer bestimmten Augen- oder Haarfarbe, usw. usw. Die Präimplantationsdiagnostik dient nicht der Menschlichkeit.

In Bezug auf die Worte von Johannes Paul II. ist es wichtig, diese seine Worte zu beachten: „…vom Existenzbeginn des Menschen an bis zu seinem natürlichen Tod“. Heute greift die Zivilisation zwei Etappen unseres Lebens an: einmal, wenn wir noch im Embryostadium sind, und dann, wenn wir beispielsweise schon 90 sind und nicht wissen, wie wir heißen und wo wir sind… Wir sind dann „eine Belastung“ für die Menschen um uns herum; und leider ist die Euthanasie uns schon ganz nahegerückt, und nur noch ein Moment, dann wird sie ähnlich wie das In-vitro-Programm auch nach Polen kommen, sofern sie nicht auf soliden Widerstand und auf ein eindeutiges „Nein“, verbunden mit praktischem Handeln trifft. Denn ein erwachsener Mensch lässt nicht zu, dass man ihm etwas antut, aber ein Embryo läuft nicht davon, er ist uns unter dem Mikroskop auf Gnade und Ungnade ausgeliefert, er ist der Gnade des Arztes ausgeliefert, der dafür verantwortlich ist. Ebenso der Greis. Deshalb ist es so wichtig, dass unsere Gesellschaften dies verstehen, dass man nämlich, indem man um das Leben jeder Person in jeder Phase ihrer menschlichen Entwicklung kämpft, sich selbst in ihr erkennen und Gott die Ehre geben soll, der der Schöpfer des Lebens auf Erden ist.

Behandlung und Vorbeugung der Unfruchtbarkeit

Viel wird in der Fortpflanzungsmedizin über die Ursachen von Unfruchtbarkeit gesprochen und über die Behandlungsmethoden; darauf verwendet man 99,9% der Aufmerksamkeit. Das Thema der Verhütung von Unfruchtbarkeit hingegen übergeht man stillschweigend – darüber wird gar nicht geredet. Ich vermute, dass dies nicht aus bösem Willen der Leute bzw. der Ärzte, die darüber nicht sprechen, resultiert, ich denke eher, es geschieht aus Zeitmangel. Aber generell ist Unfruchtbarkeit ein „Business“, das kolossalen Gewinn einbringt, sodass es sich nicht lohnt, ihr vorzubeugen oder sie zu heilen. Wozu über diejenigen Faktoren sprechen, die dem so stark zunehmenden Phänomen der Unfruchtbarkeit entgegenwirken könnten?

Würde sich ein Arzt heutzutage zum Beispiel trauen, im meistgesehenen Fernsehprogramm über die Bewahrung der Tugend der Reinheit zu sprechen? Man würde diesen Doktor auslachen! Er muss verrückt geworden sein, er spricht im XXI. Jahrhundert über die Einhaltung der Tugend der Reinheit! Währenddessen geht aus meinen Beobachtungen hervor, dass ein frühzeitiger Beginn des Geschlechtslebens mit einer größeren Anzahl von Partnern verbunden ist, bevor dann eine Ehe eingegangen wird und Kinder gewünscht werden. Ebenso wie die frühe Aufnahme des Sexuallebens ist auch die größere Anzahl von Partnern dafür verantwortlich, dass häufig Geschlechtskrankheiten übertragen werden. Das muss keine Syphilis sein, das muss kein Tripper sein, es gibt noch tausende anderer Mikroorganismen, die im Verborgenen, fast unbemerkt, die Fruchtbarkeit von Frau und Mann herabsetzen. Sie setzen die Fähigkeit des Gebärmutterhalses zur Schleimproduktion herab – und dieser Schleim ist eine Art Brücke, über die die Samenzellen in die Gebärmutterhöhle und in die Eierstöcke wandern, er ist so eine Art Brücke der Fruchtbarkeit. Wenn dieser Schleim fehlt, gelangen die Samenzellen nicht höher. Solche Infektionen betreffen auch das Fortpflanzungssystem des Mannes: Die Zahl der Spermien nimmt ab, ebenso ihre Beweglichkeit.

Es ist wichtig, sich für die voreheliche Reinheit einzusetzen. Eigentlich sollte ein Arzt Patientinnen, die mit 24 Jahren zu ihm kommen, erklären: „Die Tatsache, dass Sie noch Jungfrau sind, ist Ihr großer Erfolg und ein großer Vorteil. Und ganz bestimmt ist dies keine Unvollkommenheit, sondern Sie können stolz darauf sein und sich dessen rühmen.“ Aber nur wenige machen das…

Man muss auch negative Faktoren eliminieren, vor allem die Empfängnisverhütung. Wenn wir zum Beispiel zum Kiosk gehen und dort Zigaretten kaufen, steht auf der Packung: „Rauchen tötet“. Auf den Antibabypillen steht nichts dergleichen, dabei bleiben diese doch auch nicht ohne Wirkung auf die Gesundheit und die Fruchtbarkeit. Es ist eher andersherum: Heute bietet ein Gynäkologe bei jeder beliebigen Unpässlichkeit einer Patientin, die gar nicht unbedingt um die Pille gebeten hat, diese Pille an. Man muss sich bewusst machen, dass die Vertreter der Pharmafirmen, die den Gynäkologen aufsuchen, alle Vertreter von Firmen sind, die Verhütungspillen herstellen. Andere Vertreter kommen da nicht… 95% aller Medikamente, die ein Gynäkologe verschreibt, sind Tabletten zur Empfängnisverhütung. Wundern wir uns daher nicht, dass fast jeder Besuch beim Gynäkologen mit dem Ausstellen eines Rezeptes für Verhütungsmittel endet. Überall werden diese Tablettchen angeboten, selbst jungen Mädchen, um ihnen solch einen Lebensstil und so eine Lebensweise einzuimpfen. Ich übergehe hier die krebserregende Wirkung der Östrogene. Östrogene sind notwendig, es sind körpereigene Hormone, weibliche Hormone, aber ihre Zuführung von außen, unkontrolliert und langwährend, führt zu einer erhöhten Erkrankungsrate an Brusttumoren und Gebärmutterhalstumoren, allerdings nicht im Alter von 25 Jahren, sondern später, im Alter von 50 oder 60 Jahren, wenn man gar nicht mehr daran denkt, dass man früher einmal Verhütungspillen eingenommen hat… Diese Tatsache ist heute zuverlässig belegt und in ärztlichen und wissenschaftlichen Kreisen bekannt.

Die hormonelle Empfängnisverhütung ruft eine vorzeitige Alterung des Gebärmutterhalses hervor. Die Patientin wird im zeitlichen Sinne ein Jahr älter, aber ihr Gebärmutterhals wird gleichzeitig drei Jahre älter. Nach 10 Jahren der Anwendung von empfängnisverhütenden Tabletten ist die Frau zum Beispiel 30 Jahre alt, während ihr Gebärmutterhals schon 50 Jahre alt ist… Und dann gibt es ein Problem bei der Zeugung eines Kindes: Es gibt gute Samenzellen, es gibt gute Eizellen, aber es gibt keine Brücke… Deswegen wurden die Inseminationen erfunden, deswegen wurde das In-vitro-Programm erfunden. Dabei würde es ausreichen, zu anderen Methoden und anderen Mitteln zu greifen…

Aber alle wissen, dass die Pharmaindustrie ein kolossal einträchtiges Geschäft ist, bei dem die Empfängnisverhütung einen der ersten Plätze einnimmt. Wie kann darauf verzichtet werden? Einige hundert oder einige tausend Menschen auf der Welt verdienen damit ein Riesengeld, indem sie an anderen experimentieren und dabei ganz gewiss nicht deren Gesundheit respektieren. Wie kann man angesichts dessen objektive Informationen erwarten, die in den Massenmedien verbreitet würden?... In geradezu jeder Frauenzeitschrift finden sich Artikel darüber, dass man „ungezwungen leben müsse“, dass man „eine befreite Frau sein“ müsse… Befreit wovon? Nur um nach 30 Jahren an Brustkrebs zu erkranken… Solche Informationen durch den Äther zu lassen, ist geradezu verbrecherisch. Aber so ist die Welt. So sieht das aus…

Für die Verhütung von Unfruchtbarkeit ist auch ein gesunder Lebensstil wichtig – das muss wohl nicht weiter erklärt werden. Aber noch wichtiger ist eine Änderung der Planungsweise bei den Bemühungen um die erste Schwangerschaft. Denn mit Sicherheit sind wir mit 20 Jahren gesünder und fruchtbarer als mit 35 Jahren. Aber mit 25 oder 30 Jahren kämpfen wir noch immer um unsere Ausbildung, um eine berufliche Position, um die Erlangung eines gewissen Wohlstands – des heutigen materiellen Minimums: ein Auto, ein Haus, usw., usw. Dies alles führt dazu, dass wir uns selbst zu einer Bevölkerung von Menschen machen, die unter Unfruchtbarkeit leiden.

Und dann noch der allerwichtigste Faktor: Gott, der der Spender allen Lebens und aller Fruchtbarkeit ist. Ohne Seinen Willen wäre die Welt nicht entstanden, wären unsere Eltern nicht entstanden, wären wir nicht entstanden. Ohne Seine Beteiligung ist die Zeugung auch unserer Kinder nicht möglich. Respektieren wir also Seine Meinung in dieser Materie und leben wir in Einheit mit Ihm.

Dr. med. Tadeusz Wasilewski, Bialystok

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2016.



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