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Die Rationalität des Dreieinigen Gottes
   

Autor: Mirosław Rucki,
Liebt einander! 2/2011 → Die Wissenschaft und der Glaube



Als ich noch Student war, wollte ich meine Diplomarbeit dem Einfluss der Bekehrung des Studenten auf seine wissenschaftlichen Ergebnisse widmen. Obwohl ich über nachweisbare und messbare Daten verfügte, lehnte mein Professor dieses Thema ab, weil es seiner Meinung nach zu „unwissenschaftlich“ war. Deshalb begann ich, darüber nachzudenken, was die „Wissenschaftlichkeit“ von Untersuchungen ausmacht. Ist es denn nicht so, dass der Einfluss des Glaubens an Gott auf die Motivation des Menschen und seinen Erfolg genauso real und messbar ist wie der Einfluss der Eltern, des Umfelds oder der Lehrer?

Es stellte sich heraus, dass es eine Annahme gibt, die besagt, dass „wissenschaftliche“ Untersuchungen ihrer Definition nach die Existenz Gottes ausklammern müssen. Diese methodologische Annahme innerhalb der Wissenschaft, die methodologischer Naturalismus genannt wird, besagt, dass man Dinge so zu untersuchen habe, als ob ihre Ursache, nämlich Gott, überhaupt nicht existieren würde. Dabei ist diese methodologische Annahme von Natur aus unwissenschaftlich, weil sie a priori, also gleich zu Beginn, ohne irgendwelche Untersuchungen feststellt, dass es keine höchste Intelligenz gibt, die letztendlich für die ganze Realität ursächlich ist. Solch eine Haltung hat mit der objektiven, wissenschaftlichen Erkenntnis der Wahrheit nichts zu tun und ist nichts anderes als eine spezifische Art des Unglaubens an Gottes Existenz.

Vor einiger Zeit habe ich meinem Kind ein Märchen über einen kleinen Elefanten vorgelesen, der nicht auf seine Mutter hören wollte und an den Fluss ging. Aufgrund seines Ungehorsams bekam der kleine Elefant richtige Schwierigkeiten: Das Krokodil, das am Fluss lebte, schnappte sich dessen Nase und zog so lange daran, bis aus der Nase des kleinen Elefanten ein richtiger Rüssel wurde. So entstand die uns heute bekannte Art der Elefanten.

Die Ähnlichkeit dieses Märchens mit den Büchern aus dem Biologieunterricht, die die Entwicklungsgeschichte der Tierarten behandeln, ist frappierend. Menschen mit akademischen Titeln erzählen uns, dass die Giraffe viele Millionen Jahre lang ihren Hals nach dem Futter ausstreckte und deshalb nun so einen langen Hals hat; dass die Reptilien Millionen Jahre lang mit ihren Füßchen zappelten, und sich so Flügel erarbeiteten und in Vögel verwandelten; dass der Fisch wegen Hunger an Land kam und sich Lungen ausbildeten, die Luft atmen konnten. Wo liegt der Unterschied zwischen diesen Märchen und dem Märchen über den kleinen Elefanten mit der lang gezogenen Nase?

Der einzige Unterschied ist der, dass das Krokodil die Nase des Elefanten in einigen Minuten lang zog, und der Evolutionsprozess dasselbe durch Millionen von Jahren tat. Lediglich der Zeitunterschied entscheidet über die „Wissenschaftlichkeit“ des Erzählten.

Auf den Bildern in den Lehrbüchern sieht das Ganze so einfach und klar aus, und unsere Gesellschaft hat sich schon so sehr an die „Evolution“ gewöhnt, dass man nicht einmal auf die Idee kommt, nachzufragen: „Wie ist das eigentlich möglich?“ Die Verlängerung des Halses bei einem Tier um 10 cm ist nämlich nicht nur ein zufälliges, normüberschreitendes Wachstum der Halswirbel. Dazu kommen Veränderungen in der Menge an Haut, der Länge der Blutgefäße, des Blutdrucks, der Herzstärke, der Muskeln, der Atmung, im Verdauungstrakt und in vielen anderen Systemen des Organismus. Die komplexen Veränderungen im ganzen Organismus, die einer Gattung mit verlängertem Hals das Überleben ermöglichen, lassen sich nicht auf die Mutation eines einzigen Gens zurückführen. Es hätte zu einer ganzen Serie von ganz genau zueinander passenden, miteinander verbundenen Mutationen in einer ganz bestimmten Richtung, Quantität und Qualität kommen müssen.

Ein einfaches Beispiel: Stellen wir uns ein Gebäude mit zehn Stockwerken vor, das von Menschen bewohnt wird. Plötzlich kommt der Besitzer des Gebäudes auf die Idee, ein weiteres Stockwerk hinzuzubauen – aber nicht ganz oben, sondern irgendwo in der Mitte, sagen wir zwischen dem fünften und sechsten bereits existierenden Stockwerk. Gäbe es irgendein Bauunternehmen auf der Welt, welches diesen Auftrag annehmen würde? Ich wage dies zu bezweifeln, vor allem weil der Bauherr verlangt, dass das Gebäude während des Umbaus ganz normal weiter funktioniert. Was nichts anderes bedeutet, als dass die Menschen während des Umbaus in ihren Wohnungen bleiben und man ihnen das normale Leben auch oberhalb des fünften Stockwerks ermöglichen muss: Man muss ihnen weiterhin Wasser, Strom, Heizung zur Verfügung stellen, die Abflüsse aufrechterhalten und aufpassen, dass die Möbel beim Anheben des Gebäudes nicht umfallen.

Obwohl sich der gesunde Menschenverstand gegen diese Art der Veränderungen sträubt, ist doch die biologische Evolutionslehre ein ernst zu nehmender Bereich der Wissenschaft. Sie erzählt uns das Märchen von dem Elefanten, der über Millionen von Jahren an den Fluss ging, wo ihn das Krokodil ebenfalls ganz konsequent Millionen Jahre lang an der Nase zog und so letztendlich der Elefantenrüssel entstand. Wieso nennt man dies Wissenschaft? Eben deshalb, weil nur diese Version der Ereignisse ohne Gott, den Schöpfer, auskommt und nur solch eine Theorie als „wissenschaftlich“ innerhalb der gesteckten Rahmenbedingungen und Begriffe der modernen Wissenschaft anerkannt wird.

Dabei verhält es sich jedoch so, dass allein schon die Rationalität des Weltalls, der Naturgesetze und aller lebenden Wesen einer über den Naturalismus hinausreichenden Erklärung bedarf. Vom logischen Standpunkt aus gesehen ist es mehr als begründet, die Hypothese aufzustellen, dass es eine erste Wirkungsursache gibt, die für die Entstehung des rationalen Weltalls verantwortlich ist, und dass es ein Allwissen gibt, das alles weiß, alles erklärt und dem nichts erklärt zu werden braucht. Und wenn wir wenigstens für einen Augenblick die „wissenschaftliche“ Annahme, dass es Gott nicht gibt, weil es ihn nicht geben darf, beiseite lassen, dann zeigt sich ganz logisch und konsequent, dass sich die Notwendigkeit der Existenz Gottes aus der Tatsache der Existenz unseres Weltalls ergibt.

Es geht darum, dass das ganze Weltall so konstruiert ist, dass unser Leben möglich wird. Würde man nur ein einziges Detail innerhalb der Naturgesetze verändern, so wäre die Existenz der Menschheit unmöglich. Doch die Welt passt zu uns wie ein maßgeschneiderter Anzug; man mag fast sagen: Sie wurde für uns geschaffen.

Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die Existenz des Universums – und auch meine und Deine Existenz darin - kein Zufall ist. Wir existieren nicht als Ergebnis zufälliger Umstände in einem chaotischen Weltall, sondern wurden in rational erstellte Strukturen hineingestellt, wo alles zueinander passt und jedes Element einen Sinn und eine Bedeutung hat. Man muss sich einfach die Frage stellen: Wozu? Diese Frage ist ganz vernünftig, denn in der Regel hat jede Ordnung einen Sinn und ein Ziel. Die Suche nach der Antwort auf die Frage nach dem Ziel und Sinn unserer Existenz führt unweigerlich zur wissenschaftlichen Hypothese über die Existenz des Allwissens, das alles weiß.

Ich möchte hier betonen, dass ich nicht meine, man solle sich zur Religion flüchten, wenn man keine wissenschaftliche Antwort findet. Es geht vielmehr darum, dass allein die Existenz des Weltalls, seine Rationalität und Erkennbarkeit derselben Quelle entspringt wie die Existenz des Menschen innerhalb desselben. Nur ein rationaler Verstand in einer rationalen Umwelt kann Wissenschaft, Kultur und Zivilisation hervorbringen. Die Existenz der Wissenschaft wäre unmöglich, wenn das Universum nicht rational und erfassbar wäre. Es ist höchste Zeit anzuerkennen, dass die Wissenschaft mit der Annahme, dass Gott als Ursache nicht existiert, so nicht weiter funktionieren kann. Man möchte hier die Bibel zitieren: „Gottesfurcht ist Anfang der Erkenntnis“ (Sprichwörter 1, 7).

Ich denke, man muss hier nicht alle logischen Schlussfolgerungen von Professor Z. Jacyna-Onyszkiewicz anführen, der auf dem Weg der wissenschaftlichen Untersuchungen und Analysen zu den eben vorgestellten Ergebnissen gekommen ist. In Büchern wie „Monotrinitary mystery of God“ oder „Metacosmology“ kann man selber nachlesen, wie ein Professor für Quantenphysik und Kosmologie aus seinem wissenschaftlichen Wissen heraus Schlussfolgerungen über die Rolle Gottes im Universum zieht. Ich möchte hier nur anmerken, dass als logische Konsequenz der rationale Gott, der allwissend ist, dreieinig sein muss.

Es ist schon faszinierend, dass die Philosophen, vor allem aber die Vertreter der Naturwissenschaften, über zwanzig Jahrhunderte hinweg das Dogma von der Dreifaltigkeit nicht verstanden haben, da es mit unserer täglichen Erfahrung und der einfachen Logik unvereinbar zu sein scheint. Jedes Kind weiß, dass 1 + 1 + 1 = 3 ist und nicht 1. Weshalb hält also die Kirche an dieser „irrationalen“ Konzeption fest, die doch so viele rational denkende Menschen vergrault? Der heutige Stand der Wissenschaft lässt uns verstehen, dass vor zweitausend Jahren ein wenig von dem Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit aufgedeckt wurde, was jedoch das Fassungsvermögen der damaligen Menschen weit überschritt. Wir hingegen können uns von der Heiligsten Dreifaltigkeit überzeugen und an sie glauben, und zwar nicht nur deswegen, weil „der Pfarrer es so sagt“, sondern weil dies das rationale Wissen über die uns umgebende Umwelt erfordert.

Da es Grenzen der Erkenntnis gibt, zwingt uns dies, anzunehmen, dass es ein Allwissen gibt, das alles weiß. Die Logik erfordert es, dass dieses Allwissen eine Person sei, aber die Existenz einer einzigen Person, die das Allwissen ist, ist unmöglich. Es geht darum, dass ein auf eine einzige Person beschränktes Allwissen kein Wissen über interpersonale Beziehungen hätte, das bedeutet, sie würde nicht alles umfassen, was man erkennen und wissen kann. Es muss also im Rahmen dieses Allwissens noch eine zweite und eine dritte Person geben, deren Beziehungen das ganze mögliche Wissen umfassen. Professor Jacyna-Onyszkiewicz gibt sogar eine einfache mathematische Gleichung an, die aussagt, dass die Zahl der Personen innerhalb des Allwissens 3 sein muss, denn nur diese Voraussetzung ermöglicht genauso viele unabhängige interpersonale Beziehungen – also drei.

Interessant sind auch die Schlussfolgerungen, die diese gemeinsamen Beziehungen betreffen. Es zeigt sich, dass diese Beziehung notwendigerweise die gegenseitige Liebe der ersten Person, die von niemandem stammt und keiner Erklärung bedarf, und der zweiten Person ist, die von der ersten stammt. Diese Liebe drückt sich in der dritten Person aus, die auf diese Weise von den beiden ersten stammt. Auch die erste und die dritte Person lieben sich gegenseitig, und der Ausdruck ihrer Liebe ist die zweite Person, so wie sich auch die zweite und die dritte Person lieben und dies in der ersten Person zum Ausdruck kommt. Jede der drei Personen ist das Allwissen und die Liebe, eine Liebe, die so groß ist, wie sie nicht größer sein kann. Es kann einfach nicht anders sein, denn nur der Dreieinige Gott umfasst das ganze Wissen über jede Art von Beziehung. Vereinfacht gesagt: Ein monotheistischer Gott kann nicht als allwissend definiert werden, denn er weiß nicht, was Liebe ist.

Ich möchte hervorheben, welchen Einfluss diese Dreieinigkeit Gottes auf die Existenz des Menschen hat. Wenn wir lesen, dass Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat (vgl. Genesis 1, 27-28), dann ist uns meist überhaupt nicht bewusst, wie sehr dieser Schöpfungsakt in der monotrinitaren Natur Gottes verankert ist. Gott hat den Mann erschaffen, von diesem stammt die Frau, und von den beiden stammt das Kind. Indem Gott auf dieser Art und Weise die Familie schuf, modellierte er zugleich alle möglichen Liebesbeziehungen, die in Ihm selbst existieren.

Die These über die Existenz des Allwissens, das größer nicht gedacht werden kann, führt uns auf geradem Wege zu Schlussfolgerungen über den Sinn der Existenz des rationalen Weltalls und uns als menschliche Wesen darin. Dieses Allwissen, das im personalen Sinne dreieinig sein muss, hat sich so sehr an der Liebe gefreut, dass es diese Liebe mit jemandem teilen wollte. Deshalb wurden wir geschaffen, und zwar in solch einer Umwelt, die wir durch wissenschaftliche Methoden kennenlernen, die sich vom Gottesbegriff distanzieren. Es lässt sich leicht feststellen, dass wenn wir weiterhin stur an dem „wissenschaftlichen“ Wissen festhalten, welches wir lediglich im Rahmen des methodologischen Naturalismus gewonnen haben, für immer beschränkt und ärmer bleiben werden. Und zwar ärmer um das sehr konkrete, fassbare und messbare Wissen um die Liebesbeziehungen zwischen den Menschen und dem Dreieinigen Allwissen, das alles weiß, das uns aus Liebe erschaffen hat und das darauf wartet, dass wir bewusst und freiwillig auf diese Liebe antworten.

M. Rucki

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2016.



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