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Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Liebe und Fruchtbarkeit
   

Autor: Mirosław Rucki,
Liebt einander! 3/2012 → Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute



Der selige Johannes Paul II. lehrt: „So ist es die grundlegende Aufgabe der Familie, dem Leben zu dienen, im Laufe der Geschichte den Ursegen des Schöpfers zu verwirklichen, in der Zeugung das Gottebenbild von Mensch zu Mensch weiterzugeben“ (Familiaris consortio, 28).

Die ganze Erlösungsgeschichte, die im Alten und Neuen Testament verzeichnet ist, beweist, dass Gott den Menschen aus Liebe und für die Liebe erschaffen hat. Man könnte sagen, dass Gott in der Heiligsten Dreifaltigkeit eigentlich völlig „autark“ war und niemanden brauchte – und doch hat Er den Menschen geschaffen, weil Er die Liebe mit ihm teilen wollte. Das Geheimnis des Glaubens an den dreieinigen Gott besagt, dass Gott-Sohn von Gott-Vater stammt und der Heilige Geist aus ihnen hervorgeht. In gewisser Weise sollte die menschliche Familie die gegenseitigen Beziehungen von Vater, Sohn und Heiligem Geist widerspiegeln. Deshalb wurde die Frau aus einem Fragment des männlichen Leibes erschaffen, und die gegenseitige Liebe und intime Einheit zwischen Ehemann und Ehefrau bringt neues menschliches Leben hervor. Der selige Papst Johannes Paul II. stellte ausdrücklich fest: „Die Fruchtbarkeit ist Ausfluss und Zeichen der ehelichen Liebe, das lebendige Zeugnis der gegenseitigen Ganzhingabe der Ehegatten“ (Familiaris consortio, 28).

Auf diese Weise berief Gott den Menschen zur Teilnahme an der Schöpfung. Die eheliche Liebe sollte zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe führen: „Seid fruchtbar, und vermehret euch, bevölkert die Erde“ (Genesis 1, 28). Der Katechismus der katholischen Kirche unterstreicht: „Dazu berufen, Leben zu schenken, haben die Gatten an der Schöpferkraft und Vaterschaft Gottes teil (…). Daher müssen sie in menschlicher und christlicher Verantwortlichkeit ihre Aufgabe erfüllen“ (Katechismus der Katholischen Kirche 2367).

Verantwortung ist der Schlüssel zur Erfüllung des göttlichen Willens im Ehesakrament. Die zu einem Leib verbundenen Eheleute dürfen sich nicht dem Egoismus hingeben und nur an die eigenen Empfindungen und Gefühle denken. Sie müssen die Ursache im Blick behalten, die sie dazu befähigt, die gegenseitige Liebe und Freude der ehelichen Vereinigung zu erleben – diese „Ursache“ ist Gott selbst, der ihnen das Leben und die Macht, Leben weiterzugeben, geschenkt hat.

„Wenn die beiden wesentlichen Gesichtspunkte der liebenden Vereinigung und der Fortpflanzung beachtet werden, behält der Verkehr in der Ehe voll und ganz die Bedeutung gegenseitiger und wahrer Liebe und seine Hinordnung auf die erhabene Aufgabe der Elternschaft, zu der der Mensch berufen ist“ (Katechismus der Katholischen Kirche 2369). Man kann auch sagen, dass das egoistische Streben allein nach sexuellem Vergnügen sowie die Ablehnung der Fruchtbarkeit das Wesen der ehelichen Liebe zerstören und die zu Beginn von Gott festgesetzte Ordnung durcheinanderbringen.

Wir nehmen an einem Krieg teil, den der Satan gegen die Menschheit führt, denn er möchte das Werk Gottes zerstören. Indem er sich des Egoismus und des Hochmuts bei den ersten Menschen bediente („Ihr werdet wie Gott sein“), hatte er Anteil an dem Bruch der Beziehung zwischen Gott und Mensch, also an der Sünde, die zum Tod führte. Dieselbe Methode wendet Satan an, um uns dazu zu bewegen, Eindrücken und Vergnügungen hinterherzujagen. Dabei gibt er uns Ideen ein, die unweigerlich zum geistigen Tod führen: Pornografie, Prostitution, außerehelicher Sex, Masturbation, Verhütungsmittel, Abtreibung, künstliche Befruchtung etc. Sobald die Eheleute ihre Verantwortung für die Weitergabe des Lebens vergessen, werden sie zu Befürwortern und Teilnehmern der „Zivilisation des Todes“. Diese Zivilisation hat eine blutige Ernte in Gestalt von 50 Millionen abgetriebenen Kindern pro Jahr, Hunderttausenden von menschlichen Wesen, die durch künstliche Befruchtung entstanden sind und dann eingefroren wurden, ganz zu schweigen von den Tränen und dem Leid der betrogenen Ehefrauen und Ehemännern, den missbrauchten und verlassenen Kindern, den Frauen, die ihren Körper verkaufen …

Doch wir müssen wissen und uns auch ständig daran erinnern, dass der Satan diesen Krieg verloren hat, denn Jesus Christus hat durch Seinen Tod am Kreuz und Seine Auferstehung den Tod überwunden und den Satan verdammt, indem Er den Menschen aus dessen Macht erlöst hat. Zusammen mit Christus können wir im täglichen Leben den Sieg erringen, wenn wir die Liebe und die Verantwortung Gott gegenüber an die erste Stelle in unserem Leben setzen. Wir müssen uns „ganz einsetzen“: Wir müssen uns mit ganzem Herzen an Jesus halten und unser Leben ganz Ihm unterordnen, besonders unsere Ehe und Familie. Auf diese Weise können wir die apostolische Mission erfüllen, die Gott uns anvertraut hat. Der selige Johannes Paul II. sagte: „Dieses Apostolat entfaltet sich vor allem im Schoß der eigenen Familie durch das Zeugnis einer Lebensführung, die mit dem göttlichen Gesetz in allen seinen Aspekten in Einklang steht, durch die christliche Erziehung der Kinder, durch die Hilfe, die man ihnen zur Reifung ihres Glaubens gibt, durch die Erziehung zur Keuschheit, durch die Vorbereitung auf das Leben, durch die wache Sorge, sie vor den ideologischen und moralischen Gefahren zu bewahren, von denen sie oft bedroht sind“ (Familiaris consortio, 71).

Eine schöne und aufrichtige eheliche Liebe, die in Übereinstimmung mit Gottes Absichten gelebt wird, führt immer zur Freude. Es ist die Freude darüber, dass man die Liebe mit jemandem teilen und das Leben weitergeben kann, dass man seinem Kind dabei helfen kann, die ersten Schritte zu tun, dass man seine ersten Worte hört und den Kleinen an sich drücken kann, wenn er vertrauensvoll bei seinen Eltern Aufmunterung und Hilfe sucht. Solch eine Freude über das gegenseitige Sichbeschenken nennt man „Zivilisation der Liebe“.

„Die Zivilisation der Liebe bedeutet Freude, unter anderem Freude darüber, »dass ein Mensch zur Welt gekommen ist« (vgl. Johannes 16, 21). Also Freude auch deshalb, weil die Eheleute zu Eltern wurden. Die Zivilisation der Liebe bedeutet, dass man »sich an der Wahrheit freut« (vgl. 1.Korinther 13, 6). Eine Zivilisation, die Früchte in Form einer konsumorientierten und geburtsfeindlichen Mentalität hervorbringt, ist keine Zivilisation der Liebe und wird auch niemals eine Zivilisation der Liebe sein“ (Gratissimam sane – Brief des Heiligen Vaters Johannes Paul II.
an die Familien anlässlich des Jahres der Familie 1994, 13).

Gott ist der Schöpfer der Zivilisation der Liebe und des Lebens. Satan bietet uns den Egoismus und den Tod an. Gott möchte, dass wir freiwillig und von der Liebe geleitet eine Wahl treffen: „Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen“ (Deuteronomium 30, 19). Man kann nicht gleichzeitig Jesus Christus und die Sünde wählen, denn in Christus gibt es keine Sünde. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Und von dem, wofür wir uns entscheiden, wird unser und unserer Kinder Leben oder Tod abhängen.

M. Rucki

Der Aufbau der Zivilisation der Liebe ist ohne tägliches Gebet und Arbeit an sich selbst nicht möglich. Die Ehe ist eine Schule der Arbeit, eine Schule der wahren Liebe. „Die täglich geübte Vergebung nimmt einen vorrangigen Platz bei der Arbeit an sich selber ein. Die Vergebung ist ein Ausdruck von Liebe“ (Pater A. Zienkiewicz). Wir fordern also alle sakramentalen Eheleute dazu auf, in Christus zu bleiben und ihre eheliche Liebe auf Seine unendliche und verzeihende Liebe zu stützen. Wir möchten alle dazu anhalten, Sünden wie Pornografie, Verhütungsmittel, Ausschweifungen und andere Unreinheiten zu meiden. Öffnet Euch für Gottes Wirken in Eurem Leben und nehmt alle Seine Gaben mit Freude an, vor allem die Gabe der Weitergabe des Lebens, damit die Liebe und Großherzigkeit nicht durch Egoismus vernichtet werden. Wir ermuntern Euch zum Eintritt in die Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute.

Um dies zu tun, solltet Ihr miteinander reden und gemeinsam auf Verhütungsmittel und „andere Ideen dieser Welt“ verzichten, die die eheliche Einheit zerstören. Verwerft diese Sünde, geht zur Beichte und betet gemeinsam, nachdem Ihr Jesus in der Heiligen Kommunion empfangen habt, das Weihegebet der Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute:

„Herr Jesus Christus, wir danken Dir, dass Du uns mit einer grenzenlosen Liebe liebst, und nicht gezögert hast, selbst Dein Leben für uns hinzugeben. Wir danken Dir dafür, dass Deine Liebe uns vor dem Bösen beschützt, uns aus den schlimmsten Niederlagen emporhebt, und die schmerzhaftesten Wunden zu heilen vermag. Wir danken Dir für Deine Anwesenheit im Ehesakrament und auch dafür, dass wir bei Dir immer ein Heilmittel gegen alles Böse und die Kraft zur Überwindung aller Schwierigkeiten und Krisen finden können. Herr, wir übergeben Dir uns selbst, unser Gedächtnis, unseren Verstand, unsere Seelen und Körper zusammen mit unserer Geschlechtlichkeit. Wir versprechen, Dir täglich im Gebet und bei der Bibellesung zu begegnen, Dich oft in der Heiligen Kommunion zu empfangen und die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes des Altares zu praktizieren. Wir beschließen, regelmäßig zu beichten, uns nicht entmutigen zu lassen und uns sofort nach jedem Sündenfall zu erheben.

Um die Reinheit des Herzens zu bewahren, nehmen wir uns vor, niemals pornografische Zeitschriften, Programme oder Filme zu kaufen, zu lesen oder anzuschauen, keine Verhütungsmittel zu verwenden und immer für jedes Kind offen zu sein, mit dem Gott uns beschenken möchte. Wir möchten gute Eltern für unsere Kinder sein und ihnen durch unsere Einstellung und unser Zeugnis den Weg zu Dir zeigen.

Herr Jesus Christus, lehre uns, wie wir systematisch an uns arbeiten können, um unsere sexuellen Regungen und Emotionen kontrollieren zu können. Wir bitten Dich, Herr, um den Mut, sich täglich dem Bösen zu widersetzen, damit wir alles meiden, was abhängig macht und versklavt, vor allem Alkohol und Nikotin. Lehre uns, so zu handeln, dass die Liebe immer an erster Stelle in unserem Leben steht. Maria, unsere Mutter, führe uns auf den Wegen des Glaubens zur einzigen Quelle der Liebe in unserer Ehe – zu Jesus – damit wir Ihm stets vertrauen und glauben. Gleich dem Diener Gottes, Johannes Paul II., möchten wir uns vollkommen Dir anvertrauen: »Totus tuus, Maria!«. In Dein Unbeflecktes Herz legen wir uns ganz hinein, alles, was wir sind, alle unsere Schritte, jeden Augenblick unseres Lebens. Amen.“

Bitte informiert die Redaktion über Euren Beitritt in die Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute, indem Ihr uns Eure Adresse, Euer Geburtsdatum und den Tag des Eintritts in die BDRH für Eheleute mitteilt. Wir tragen Euch dann in das Buch der Reinen Herzen ein.

Redaktion

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im März 2016.



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