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Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Eine kurze Geschichte der atheistischen Bewegungen (1. Teil)
   

Autor: Grzegorz Kucharczyk,
Liebt einander! 1/2013 → Geschichte



Eine kurze Geschichte der atheistischen Bewegungen (2. Teil).

Eine kurze Geschichte der atheistischen Bewegungen (3. Teil).

Die Kirchenväter nannten Satan den „Affen Gottes“. Er ist also nicht nur der Vater der Lüge, sondern auch derjenige, der versucht, die Ehre, die Gott zusteht, an sich zu reißen. Nachfolgend will ich diesen satanischen Aspekt weiterer Revolutionen und antikatholischer „Kulturkämpfe“ darlegen …

Die Päpste: Satan fühlt sich immer wohler

Während seiner Predigt aus dem Jahr 1972, am Festtag der heiligen Apostel Petrus und Paulus, machte Papst Paul VI. eine bedeutende und erschütternde Aussage: „Wir haben den Eindruck, dass durch irgendeinen Spalt der Rauch des Satans in die Kirche Gottes eingedrungen ist.  Dieser Rauch, das sind die Zweifel, die Unsicherheit, das Infragestellen, der Unfrieden, die Unzufriedenheit, die ewigen Erörterungen, das mangelnde Vertrauen der Kirche gegenüber. Man vertraut dagegen blind jedem dahergelaufenen weltlichen »Propheten«, der durch die Presse seine Meinung verkündet oder im Namen irgendeiner gesellschaftlichen Bewegung spricht, und fordert von ihm irgendwelche Formeln für das wahre Leben! Dabei denkt man gar nicht daran, dass wir diese Formeln bereits besitzen!“

Der selige Johannes Paul II. bemerkte hingegen bei seiner Predigt im Jahre 1993, die er in der römischen Kirche des heiligen Ignatius von Loyola verkündete: „Der Antichrist ist bereits mitten unter uns. Der Beginn des neuen Jahres eröffnet Horizonte, die, trotz einiger Lichtstrahlen, düster und gefährlich sind. Wir können nicht die Augen vor dem verschließen, was uns umgibt. Wir müssen das Böse beim Namen nennen. Wir dürfen nicht die Tatsache übersehen, dass sich zeitgleich mit der Kultur der Liebe und des Lebens eine andere Zivilisation verbreitet: Die Zivilisation des Todes, die das unmittelbare Werk des Satans und eines der Anzeichen für die heranrückende Apokalypse ist.“

Wenn jemand doch einige Zweifel an der Diagnose der beiden Päpste hegt, dann wird er diese sehr schnell los, wenn er die Ereignisse aus zwei europäischen Hauptstädten, die in den Jahren 2010 und 2011 stattfanden, betrachtet. Das erste Beispiel: Warschau im August 2010 und die nächtliche Manifestation der „antiklerikalen Bewegungen“ in der Warschauer Innenstadt. Dies war nichts anderes als ein einziger großer Aggressionsakt gegen eine Gruppe von betenden Menschen vor einem Kreuz, welches man vor dem Präsidentenpalast aufgestellt hatte. Die vulgäre Aggression, verbunden mit Schmähungen, richtete sich nicht nur gegen die betenden Menschen, sondern auch gegen das Kreuz und Denjenigen, der darauf gestorben war. Die „neue Generation“ verspottete das Leiden Christi und religiöse Lieder. Die Macher des Films Kreuz, E. Stankiewicz und J. Pospieszalski, hielten in diesem Film den Ausbruch der Zivilisation des Hasses und den Rauch des Teufels fest, der sich über der Warschauer Innenstadt ausgebreitet hatte.

Das zweite Beispiel: Madrid im August des Jahres 2011. Die Stadt erlebte die Freude über das Treffen von mehr als zwei Millionen junger Katholiken aus der ganzen Welt mit Papst Benedikt XVI. Derweil schrie ein Haufen von Repräsentanten der „Generation Zappatero“ (d.h. militante Atheisten) „Viva Satan!“ (Es lebe Satan!) als Zeichen des Protestes gegen die Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. und zwei Millionen junger Katholiken in Madrid.

Zum Schluss noch ein Beispiel: Im September 2011 wurde ein erklärter Satanist zum Star einer Musikshow im polnischen öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramm. Dieser Mensch war bekannt geworden durch öffentliches Zerreißen der Bibel und spöttische Nachahmung der Heilungen Jesu. Im selben Monat überboten sich die wichtigsten polnischen Zeitschriften (darunter auch ein ganz neu erscheinender Titel) in der Veröffentlichung von blasphemischen Parodien der Kreuzigung, der Heiligen Familie oder der Heiligen Kommunion auf ihren
Titelblättern.

Das revolutionäre Nachäffen Gottes

Wir haben in „Liebt einander!“ bereits mehrfach das Thema der antichristlichen Prägung der Revolutionen besprochen, die nach 1789 in Europa stattfanden. Die Kirchenväter nannten Satan den „Affen Gottes“. Er ist also nicht nur der Vater der Lüge, sondern auch derjenige, der versucht, die Ehre, die Gott zusteht, an sich zu reißen. Nachfolgend will ich diesen satanischen Aspekt weiterer Revolutionen und antikatholischer „Kulturkämpfe“ darlegen. In diesem kurzen Text soll vor allem an die erschütterndsten Ausbrüche des Satanismus erinnert werden, die während weiterer Revolutionen zutage traten. Die erste dieser Revolutionen war, sowohl chronologisch wie auch als Vorbild für zukünftige satanische Politiker gesehen, die Französische Revolution. Die Vorgehensweise dieser Revolutionen, beginnend mit der Französischen Revolution, die unter diesem Gesichtspunkt betrachtet zum Archetypus wurde, beruhte nicht nur auf der physischen Vernichtung von Katholiken (Geistlichen und Laien), sondern auch auf der öffentlichen Schmähung der Symbole des christlichen Glaubens. Dabei äffte man den katholischen Kult nach, um eine neue, fortschrittliche Religion zu schaffen, die nachfolgende Generationen von Revolutionären sich ausgedacht hatten.

Forscher, die sich mit der Geschichte der Französischen Revolution beschäftigten, haben schon vor langer Zeit bemerkt, dass es bei den durch die Republik organisierten revolutionären Feierlichkeiten zu einer Art der Übertragung des Sacrum gekommen war, d.h. man ahmte offen den christlichen Kult nach. Noch bevor die Dechristianisierung ihren Höhepunkt erreicht hatte (1793-1794) und vor der Einführung des Kultes des „Höchsten Wesens“ (die Idee und das Kultobjekt stammen geradewegs aus den Freimaurerlogen) durch Robespierre, haben wir es mit der Entstehung eines ganzen Katalogs von Revolutions-Festen zu tun, die an die katholische Liturgie anknüpften und diese nachäfften. So teilte man während des Festes der Föderation (welches erstmalig im Juli 1790 gefeiert wurde, am Jahrestag der Hinrichtung der Gefangenen der Bastille) das „Brot der Brüderlichkeit“ und wurde mit dem „Wasser der Freiheit“ besprengt. Die Menschen- und Bürgerrechtserklärung ruhte - als die „neue Heilige Schrift“ – auf dem sogenannten Altar des Vaterlandes in einer speziellen „Arche“: dem „neuen, ehrwürdigsten Tabernakel.“

Wie wir wissen, strebten die französischen Revolutionäre nicht nur danach, über Politik und Öffentlichkeit zu herrschen, sie wollten auch die Zeit beherrschen. Dazu diente ein neuer, republikanischer Kalender. Dieser Kalender hatte die folgenden Ziele: die Verdrängung des Christentums aus der Einteilung und Organisation der Zeit (die Siebentage-Woche wurde durch eine Zehntage-Woche ersetzt, damit man den Sonntag „vergaß“; die christlichen Feste wurden durch revolutionäre Feste ersetzt) und die Durchtränkung der Zeit mit „republikanischen Werten“ (statt den Sonntag zu feiern, sollte man an jedem zehnten Tag das sogenannte Fest der Dekade begehen). Auch bei dieser Gelegenheit äffte man christliche Bräuche nach. So wie die Geburt Christi im christlichen Kalender den Beginn einer neuen Ära kennzeichnet, so begann im neuen republikanischen Kalender die neue Ära mit der Ausrufung der Französischen Republik (September 1792).

Es sollte hier hinzugefügt werden, dass das französische Volk, in dessen Namen ja die Revolution geführt wurde, trotz drohender Sanktionen bei eventueller Nichteinhaltung des „Feiertages der Dekade“, den christlichen Kalender nicht aufgab. In vielen französischen Städtchen und Dörfern schloss man die Werkstätten und Läden, obwohl die Regierung geboten hatte, an diesem Tag normal zu arbeiten (man öffnete sie hingegen an dem angeordneten „Feiertag der Dekade“). Dies ist nicht das einzige Beispiel dafür, wie das Volk die ihm durch seine „Freunde“ angebotenen „Wohltaten“ zurückwies.

„Der neue Baum der Erlösung“

Die Revolution dachte sich auch einen neuen „Baum der Erlösung“ aus. Es handelte sich um die „Bäume der Freiheit“, die in Paris und in Hunderten französischer Dörfer und Städtchen gepflanzt wurden. Üblicherweise wurden sie dort eingepflanzt, wo ehemals Kreuze gestanden hatten (an Wegkreuzungen oder in der Ortsmitte), die man aber als „Zeichen des Fanatismus“ systematisch vernichtet hatte. Wir sollten hier noch hinzufügen, dass ein Anschlag auf solch einen „Baum der Freiheit“, der als Objekt des offiziellen Kultes des „Neuen Frankreichs“ angesehen wurde, die härtesten Strafen nach sich zog, die Todesstrafe mit inbegriffen.

Der Hass auf das Kreuz Christi war ein besonderes Kennzeichen weiterer Dechristianisierungskampagnen, die die Revolution von 1789 mit sich brachte. Schon nach dem Sturz der Jakobiner sandte die neue revolutionäre Regierung (das Direktorium) ihre Beauftragten in die Provinz, um den Fortschritt der Dechristianisierung zu überprüfen und voranzubringen (das Beispiel von Vendée war noch lebendig). Und die Dinge standen schlecht. Einer der Kommissäre aus dem Direktorium aus Creuse berichtete: „Es gibt hier Stein- und Holzkreuze. Der abergläubische Bauer glaubt an ihre Macht und erwartet von ihnen irgendeinen Schutz. Und dieser Fanatismus stellt die Kreuze immer wieder im
Geheimen auf.“

So begann also eine rücksichtslose Aktion der Vernichtung von Kreuzen, die das Volk im Geheimen aufgestellt hatte (zur Unzufriedenheit der Beamten der Republik trug man beispielsweise die Kreuze, die an Wegkreuzungen gestanden hatten, auf den Friedhof). Der Kommissar aus Neufchâteau rühmte sich in seinem Bericht, wenigstens einige Kreuze „geerntet“ zu haben, was „zur Empörung der Fanatiker“ geführt hätte. Er machte sich jedoch nichts vor, und war von der Kurzlebigkeit seiner „Ernte“ überzeugt. Der Kommissar schrieb: „Der Samen dieser Kreuze steckt in ihren Köpfen, und ich bin davon überzeugt, dass er bereits wächst.“

Auch die Kirchenglocken zogen den Hass der Revolutionsregierung auf sich. Die Kirche glaubt in ihrer Tradition daran, dass der Glockenklang nicht nur die Gläubigen zusammenruft, sondern auch die bösen Geister verjagt. Die Anbringung von Glocken ist ein liturgischer Akt (die Glocke wird mit heiligen Ölen gesalbt). Für die Revolutionäre waren die Glocken „Trommelwirbel der Priester“. Ihr Gebrauch wurde im Jahre 1795 offiziell untersagt. Das Verbot wurde von speziellen Beamten überwacht, die auch in diesem Fall auf den entschiedenen Widerstand der „Befürworter des Fanatismus“ ( d.h. normaler Menschen) stießen. Der Beamte aus dem Departement Somme stellte fest: „In den Zeiten der Revolution fiel es dem Volk am schwersten, sich damit abzufinden, dass man ihnen die Glocken wegnahm.“ Sein Kollege aus dem Departement Aude fügte hinzu, dass die Einwohner von Narbonne „in tiefe Schwermut fielen“, nachdem man ihnen die Glocken weggenommen hatte.

Die Schwermut und den „Fanatismus“ sollten zyklisch veranstaltete Prozessionen (vor allem in den Jahren 1793-1794) bekämpfen, bei denen man Kultgegenstände profanierte. Immer wieder konnte man Berichte über Esel lesen, denen man die päpstliche Krone oder das Birett aufgesetzt hatte, und die Transparente mit folgenden Aufschriften trugen: „Ich bin ehrwürdiger als ein Priester“ oder „Ich bin tugendhafter als der Papst“. Man entweihte auch Heiligenbilder. Besonders verhasst war der heilige Ludwig IX. – er war nicht nur Heiliger, sondern auch noch König gewesen. Im Jahre 1794 schleppte man eine Figur des Heiligen durch die Straßen von Conches und schlug mit Knüppeln auf sie ein.

Ganz bezeichnend ist die Tatsache, dass die Revolutionsführer stets einen speziellen Platz für die Jugend bei solchen „Happenings“ reserviert hielten. Einer der jakobinischen Minister erklärte dies so: „Die jungen Leute sind besser dazu geeignet, der Revolution zu dienen, als diejenigen, die unter der Herrschaft alter Bräuche aufgewachsen sind.“

Die Verachtung, die die Revolutionäre dem Katholizismus entgegenbrachten, offenbarte sich auch in der Verwendung neuer Sprachformen bezüglich des christlichen Kultes. In den Berichten der oben erwähnten Beamten ist die Rede von „Gebäuden, die unter der Bezeichnung Kirchen bekannt waren“, von „Festen, die man als Weihnachten bezeichnete“ oder über „das, was man Messe nannte“.

Ein neues republikanisches „Vaterunser“ und ein „neuer Jesus“

Das blasphemische Nachäffen des christlichen Kultes durch die französischen Revolutionäre führte auch zu „Adaptationen“ von Gebeten, das Vaterunser mit inbegriffen. In der neuen, revolutionären Version klang dieses Gebet so: „Vater unser, der du bist im Himmel, woher du so wunderbar die Französische Republik und die Sansculotten, ihre eifrigsten Verteidiger, unterstützt, geheiligt werde dein Name, so wie er schon immer heilig und gesegnet war. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Gemäß dieses Willens gebietest Du den Menschen, in Freiheit, Gleichheit und Glückseligkeit zu leben. […] Vergib uns unsere Schuld, da wir so lange die Herrschaft der Tyrannen ertragen haben, von denen wir aber nun die französische Erde befreit haben, so wie wir die Schuld der versklavten Völker vergeben werden, wenn sie in unsere Fußstapfen treten.“

Im Jahre 1794 wurde Jean-Paul Marat, der Führer eines der radikalsten Flügel der Revolution, ermordet. Er forderte nicht nur die blutige Auseinandersetzung mit der französischen Monarchie, sondern auch mit der katholischen Kirche in Frankreich. Gleich nach seinem Tod (Marats Mörderin war eine Frau, die mit einer anderen revolutionären Gruppierung sympathisierte) begann eine Kampagne, die den „Märtyrertod“ Marats mit dem Zeugnis christlicher Märtyrer gleichsetzte. Damit gab man sich aber nicht zufrieden. In der revolutionären Propaganda verglich man den radikalen Revolutionär Marat mit Jesus Christus. Man äffte den Kult des Allerheiligsten Herzens Jesus nach, indem man den republikanischen Kult des Herzens Marats verbreitete. In der revolutionären Presse erschienen immer wieder Ausrufe: „O Herz Jesu! O Herz Marats!“ (Fortsetzung folgt!)

G. Kucharczyk

Eine kurze Geschichte der atheistischen Bewegungen (2. Teil).

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im März 2016.



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