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„Für uns Menschen und zu unserem Heil ist Er vom Himmel gekommen”
   

Autor: Pater Mieczysław Piotrowski SChr,
Liebt einander! 3/2013 → Katholische Kirche



Es gibt nur einen Gott. Er hat sich uns als die vollkommene Einheit dreier göttlicher Personen offenbart: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Wir wissen auch, dass der Sohn Gottes, die zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeit, „für uns Menschen und zu unserem Heil vom Himmel gekommen [ist], [Er] hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.“

Das Geheimnis der Weihnacht betrifft jeden von uns ganz persönlich. Jesus Christus, „der von Gott gekommen war“ (Johannes 13,3), „vom Himmel herabgestiegen ist“ (Joh 3,3; 6,33), „im Fleisch gekommen“ ist (1.Johannes 4,2), wurde in Betlehem geboren, in der Regierungszeit des Königs Herodes und des Kaisers Augustus I. Jesus ist das Wort Gottes, das wahrer Mensch wurde, um uns zu erlösen und aus der furchtbaren Sklaverei des Satans, der Sünde und des Todes zu befreien, damit „wir die Sohnschaft erlangen“ (Galater 4,5) und damit Er jeden Menschen zur Fülle des Glücks führen kann, zur Teilnahme an Seiner göttlichen Natur (vgl. 2.Petrus 1,4).

Wahrer Gott und wahrer Mensch

Als Gottes Sohn in einem menschlichen Leib auf die Erde kam, wurde Er zum „Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kolosser 1,15), zum „Abglanz seiner Herrlichkeit und (…) Abbild seines Wesens“ (Hebräer 1,3). Er wurde zur vollkommensten Offenbarung des Vaters. Die menschliche Natur Jesu wurde durch die göttliche Person des Sohnes Gottes angenommen. Jesus Christus ist keine menschliche Person, sondern die göttliche Person des Wortes, gleichzeitig ist Er jedoch wahrer Mensch mit einer wahren göttlichen und einer wahren menschlichen Natur. Er besitzt also Leib und Seele, einen menschlichen Verstand und Willen. „Alles, was Christus in seiner Person ist und tut, ist und tut »einer der Dreifaltigkeit« Der Sohn Gottes teilt also seiner Menschennatur seine eigene, persönliche Daseinsweise in der Trinität mit. In seiner Seele wie in seinem Leibe bringt folglich Christus das Leben der heiligsten Dreifaltigkeit menschlich zum Ausdruck“ (Katechismus der Katholischen Kirche 470).

„Denn er, der Sohn Gottes, hat sich in seiner Menschwerdung gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt. Mit Menschenhänden hat er gearbeitet, mit menschlichem Geist gedacht, mit einem menschlichen Willen hat er gehandelt, mit einem menschlichen Herzen geliebt. Geboren aus Maria, der Jungfrau, ist er in Wahrheit einer von uns geworden, in allem uns gleich außer der Sünde“ (Gaudium et spes, 22). Bei dem Konzil von Chalcedon im Jahre 451 n. Chr. wurde die offenbarte Wahrheit über das Geheimnis der Menschwerdung folgendermaßen definiert: „Wir folgen also den heiligen Vätern und lehren alle übereinstimmend: Unser Herr Jesus Christus ist als ein und derselbe Sohn zu bekennen, vollkommen derselbe in der Gottheit vollkommen derselbe in der Menschheit, wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch derselbe, aus Vernunftseele und Leib, wesensgleich dem Vater der Gottheit nach, wesensgleich uns, derselbe der Menschheit nach, in allem uns gleich außer der Sünde, vor Weltzeiten aus dem Vater geboren der Gottheit nach, in den letzten Tagen derselbe für uns und um unseres Heiles willen [geboren] aus Maria, der jungfräulichen Gottesgebärerin, der Menschheit nach ein und derselbe Christus, Sohn, Herr, Einziggeborener in zwei Naturen unvermischt, unverändert, ungeteilt und ungetrennt zu erkennen, in keiner Weise unter Aufhebung des Unterschieds der Naturen aufgrund der Einigung, sondern vielmehr unter Wahrung der Eigentümlichkeit jeder der beiden Naturen und im Zusammenkommen zu einer Person und einer Hypostase (…)“

Im Geheimnis der Menschwerdung wurde der unsichtbare Gott durch seine Menschlichkeit für die Augen der Menschen sichtbar. Wenn wir auf das menschliche Antlitz Jesu schauen, sehen wir zugleich das Antlitz Gottes. Jesus hat uns den Abdruck Seines gemarterten Leibes und Kopfes auf dem Grabtuch von Turin hinterlassen, sowie den Abdruck Seines Antlitzes im Augenblick der Auferstehung auf dem Tuch von Manoppello. Jesus sagt: „Und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat“ (Joh 12,45). „In der Tat bringen die individuellen Besonderheiten des Leibes Christi die göttliche Person des Gottessohnes zum Ausdruck. Dieser hat sich die Züge seines menschlichen Leibes so sehr zu eigen gemacht, dass sie in einer Abbildung auf einem heiligen Bild verehrt werden dürfen, denn der Gläubige, der sein Bild verehrt, verehrt in ihm die Person des darin Abgebildeten“ (KKK 477). Für jeden Mensch besteht die wichtigste Aufgabe in seinem Leben darin, Christus kennenzulernen und sich mit Ihm in Liebe zu vereinigen. Dies ist das wichtigste und wertvollste Ziel. Wie der heilige Paulus schreibt, muss man damit einverstanden sein, alles zu verlieren, um Christus zu gewinnen und sich in Ihm wiederzufinden: „Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt. Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen“ (Philipper 3,8-10).

Die Antwort des Schöpfers auf das Drama der Erbsünde

Gott wurde wahrer Mensch, um jeden Menschen zu erlösen und Seine Schöpfung zu vollenden. Das Geheimnis der Menschwerdung ist die Antwort Gottes auf das Drama der Erbsünde. Als Gott den Menschen schuf, schuf Er ihn als Mann und Frau nach Seinem Bilde. Er stattete ihn mit Verstand, einem freien Willen und der Fähigkeit zu lieben aus. Die ersten Menschen, Adam und Eva, die das Geschenk der selbstlosen Liebe von Gott erhalten hatten, erfuhren dadurch die ursprüngliche Glückseligkeit. Die Quelle ihres Glücks war die Freundschaft und Harmonie mit Gott, ein inneres Gleichgewicht, die Abwesenheit von Leid, Alter und Tod. Vor der Erbsünde war der Mensch rein. Er wusste, dass er nur Gott brauchte, um glücklich zu sein. Der Mensch befand sich in einer liebevollen Beziehung mit Gott, kannte keine körperlichen Begierden und keinen Hochmut (vgl. 1 Joh 2,16). Durch das Verbot, vom „Baum der Erkenntnis des Gutes und des Bösen“ zu essen, brachte Gott zum Ausdruck, was für den Menschen gut ist und was schlecht für ihn ist. Das größte Unglück ist die Sünde (der Unglaube und der Ungehorsam Gott gegenüber), symbolisiert durch das Verzehren der Frucht vom „Baum der Erkenntnis des Gutes und des Bösen“. Die Versuchung, die erste Sünde zu begehen, kommt an den Menschen von außen heran, aus der Welt der rein geistigen und unsichtbaren Wesen. Der Versucher ist niemand anders als der böse Geist, „der Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt“ (Offenbarung 12,9), den Christus als „Vater der Lüge“ (Joh 8,44) bezeichnet. Bei der Versuchung stellt Satan das, was Gott über die Sünde gesagt hat, infrage. Er verfälscht die Wahrheit über Gott und suggeriert, dass die Sünde die Menschen vollkommen glücklich macht: „Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse“ (Genesis 3,1-5). Der „Vater der Lüge“ stellt dem Menschen die Perspektive ewigen Glücks vor Augen, und zwar außerhalb von Gott und gegen Gott. Diese verlockende Perspektive ist die größte Lüge. Der Mensch ist ein vollständig von Gott abhängiges Geschöpf und wird niemals allmächtig werden und so „wie Gott“ das Böse und das Gute erkennen. Nur Gott ist der ewige Gesetzgeber, die Quelle allen Seins. Als absolute Wahrheit und Güte zeigt Er unfehlbar, was für den Menschen gut oder schlecht ist. Das Wesen der ersten Sünde besteht in der Tatsache, dass Adam und Eva Satan Glauben schenkten und aufhörten, Gott zu glauben. Sie bestätigten dies durch eine konkrete Tat, die ihren Ungehorsam Gott gegenüber zum Ausdruck brachte. Auf diese Weise kam es zum Drama der Erbsünde, quasi einem Widerhall einer früheren Rebellion, die unter den Engeln ausgebrochen war, den rein geistigen, von Gott erschaffenen Wesen, ausgestattet mit Verstand und einem freien Willen. Diese unsichtbaren geistigen Wesen wurden schon zu Beginn ihrer Existenz vor die völlig freie Wahl gestellt, die selbstlose Liebe des Schöpfers anzunehmen oder abzulehnen. Ein Teil von ihnen lehnte diese Liebe ab, negierte die Wahrheit, dass Gott die einzige Quelle ihrer Existenz ist, die alles Gute verleiht. Sie wurden sich selbst zur Norm und Quelle der Freiheit und meinten, dass sie wie Gott das Gute und das Böse erkennen. Dies war eine Sünde des absoluten Ungehorsams und Hochmuts, der definitiven Ablehnung Gottes und des Zweifels an der Wahrheit von der vollständigen Abhängigkeit der Geschöpfe vom Schöpfer. Es war auch eine Sünde des absoluten Egoismus, d.h. der „Eigenliebe, die bis zum Gotteshass reicht“, wie es der heilige Augustinus herausstreicht. Es war der böse Geist, Satan, der Adam und Eva zur ersten Sünde verleitet hatte, die die Bande der Liebe und Freundschaft mit Gott, ihrer einzigen Quelle des Seins und des Glücks, zerriss. Die Erbsünde ist sozusagen das Urbild jeder Sünde. Der selige Johannes Paul II. schreibt dazu: „Im Verlauf der Menschheitsgeschichte offenbart sich die Sünde nicht nur als ein deutliches Wirken »gegen« Gott. Oft ist es ein Wirken »ohne Gott« : So, als ob es Gott nicht gäbe. Es handelt sich um die Überzeugung, dass man Ihn ignorieren, ohne Ihn auskommen kann und allein der menschlichen Kraft, die man für unbeschränkt hält, Achtung zollt“ (Katechese vom 17.09.1986). Durch die Erbsünde Adams und Evas hat sich die ganze menschliche Gemeinschaft im Namen der ganzen Schöpfung von Gott abgewendet und zu ihrem Schöpfer „Nein“ gesagt. Auf diese Weise wurde die menschliche Natur durch das Böse deformiert und hat die Gnade der Teilnahme an Gottes Liebe und Leben verloren. Die Menschheit hat sich in die schreckliche Sklaverei der Mächte des Bösen, der Sünde und des Todes begeben. Seit der Erbsünde wird jeder Mensch, der auf die Welt kommt, ein Mitglied der menschlichen Familie und erbt alles, was ihr zu eigen ist, also auch die Wirklichkeit der Erbsünde. Die Erbsünde wird zum Anteil eines jeden Menschen, und zwar von Beginn seiner Empfängnis an. In der Heiligen Schrift lesen wir: „Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten“ (Römer 5,12); es kam „durch die Übertretung eines einzigen für alle Menschen zur Verurteilung“ (Röm 5,18); alle leben „unter dem Gesetz“ (Röm 3,19); die ganze Welt „wird vor Gott schuldig“; „Alle sind sie abtrünnig und verdorben, keiner tut Gutes, auch nicht ein einziger“ (Psalter 14,3). Es ist eine Glaubenswahrheit, dass die Sünde Adams und Evas allen Menschen zuteil wird. Die Erbsünde äußert sich bei allen Nachfahren Adams und Evas durch das Fehlen der heilig machenden Gnade in der menschlichen Natur. Nach der Erbsünde unterlag die menschliche Natur einer Deformation und entbehrte der heilig machenden Gnade. Der Mensch fiel mit Leib und Seele dem Verderben anheim, so stellte es das Tridentinische Konzil heraus. Dieses „Verderben“ zeigt sich in einer Schwäche des Willens, einer Empfänglichkeit gegenüber sinnlichen Einflüssen und einer Art Verdunkelung der Fähigkeiten des Verstandes, die Wahrheit zu erkennen, des Weiteren in einer Verletzung der geistigen Fähigkeiten, in emotionalen Schwankungen und in der Neigung zum Bösen.

„Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen“ (Jes 53,6)

Die Wahrheit über die Erbsünde sollte immer im Zusammenhang mit dem Geheimnis der Menschwerdung und dem Erlösungswerk des Sohnes Gottes, Jesus Christus, gesehen werden, der wahrer Mensch wurde, um uns zu erlösen und uns aus der furchtbaren Sklaverei des Teufels, der Sünde und des Todes zu befreien. Der heilige Paulus schreibt, dass Adam die Gestalt ist, „die auf den Kommenden hinweist“ (Röm 5,14), also auf Jesus Christus: „Sind durch die Übertretung des einen die vielen dem Tod anheimgefallen, so ist erst recht die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus bewirkt worden ist, den vielen reichlich zuteilgeworden. (…) Wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern wurden, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden“ (Röm 5,15.19). Die freudige Wahrheit über Weihnachten kommt in der Tatsache zum Ausdruck, dass der wahre Gott ein wahrer und sterblicher Mensch wurde. Er kam in die menschliche Realität der Sünde, des Leidens und Sterbens, um den endgültigen und definitiven Sieg über alles Böse zu erringen und den Menschen vom Tod zum Leben zu führen. Als der Sohn Gottes wahrer Mensch wurde, hat Er diese Menschlichkeit im Augenblick der Empfängnis angenommen. Weil Jesus Christus Gott ist, ist Seine göttliche Liebe zeitüberbrückend und umfasst alle Menschen von Anbeginn der Schöpfung bis zur Wiederkunft. Und deshalb konnte der Sohn Gottes alle Sünden und Leiden aus der Lebensgeschichte eines jeden Menschen auf sich nehmen. Wir lesen in der Heiligen Schrift: „Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. (…) Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt“ (Jesaja 53,4-5). Indem Er wahrer Mensch wurde, nahm der Sohn Gottes alles Böse der Welt auf sich. Es war Gott selbst, der im Leiden und Sterben am Kreuz die Konsequenzen der menschlichen Sünden erlitt. Er erfuhr, welch schreckliches Leiden die Sünde mit sich bringt. Gott hat „den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden“ (2.Korinther 5,21).

Man muss bedenken, dass jedes menschliche Leiden nur einen kleinen Teil dessen ausmacht, was Jesus während Seines Leidens und Sterbens am Kreuz durchmachte. Wenn du dein Leiden Jesus übergibst und es mit Seinem Leiden vereinst, dann wird es sowohl für dich als auch für andere zu einer Quelle unglaublicher Gnaden werden, zu einem Weg, der zur Erlösung führt. Ansonsten wird es zu einer Kraft totaler Zerstörung werden. In André Frossards Buch Gespräche mit Johannes Paul II. stellt der selige Papst fest, dass er viele Kranke getroffen hat, die ihr Leiden als ein Geschenk Gottes ansahen: „Den Höhepunkt meiner Erfahrungen in diesem Bereich bildete folgender Ausspruch eines Menschen, dessen Lage, objektiv betrachtet, sehr schwer war: »Herr Pfarrer, Sie wissen nicht, wie glücklich ich bin«. Dabei hatte ich einen Menschen vor Augen, der alles im Warschauer Aufstand verloren hatte und als Invalide ans Bett gefesselt war. Und dieser Mensch beschwerte sich nicht über sein Schicksal, sondern sagte zu mir: »Ich bin glücklich«. Ich fragte nicht einmal warum. Ich verstand auch ohne Worte, was in der Seele meines Gesprächspartners vorgegangen sein musste, wie dieser Prozess abgelaufen sein musste – und vor allem, wer ihn bewerkstelligt hatte.“

Jesus Christus nimmt aus der Geschichte eines jeden Menschen auch den wirklichen menschlichen Tod auf sich. Durch Seinen Tod am Kreuz wird Er vollständig „den Menschen ähnlich“ und ist dabei vollkommen der Liebe des Vaters gehorsam. Durch Sein Leiden, welches die Sünden aller Menschen verursacht haben, gelangt der Sohn Gottes überall dort hin, wohin die zerstörerische Macht der Sünde gekommen ist; dies betrifft auch den Ungehorsam der Schöpfung gegenüber ihrem Schöpfer. Jesus tut dies im Augenblick Seines Todes, als Sein Leiden den Höhepunkt erreicht und Er die endgültigen Konsequenzen aller menschlichen Sünden erfährt. Er drückt dies in folgenden Worten aus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27,46). Gleichzeitig zeigt Jesus in dieser Erfahrung des größten Leidens und der Wahrheit über die Sünde vollkommenen Gehorsam und die unendliche Liebe des Sohnes: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“ (Lukas 23,46). Auf diese Weise übergibt der Sohn sich und die ganze sündige Menschheit der Liebe des Vaters, dieser wiederum übergibt sich selbst kraft des Heiligen Geistes dem Sohn und überwindet so die Sünde und den Tod, wofür die Tatsache der Auferstehung Christi Zeugnis ablegt.

So erringt also der menschgewordene Sohn Gottes durch Sein Leiden, Seinen Tod und Seine Auferstehung den definitiven Sieg über alles Böse, den Teufel, die Sünde und unseren Tod und vergibt uns all unsere Sünden. Dies ist die wichtigste Ursache unserer Freude und unseres begeisterten Glaubens. Und diese erlösende Wirklichkeit der Menschwerdung des Sohnes Gottes, Seines Leidens, Seines Todes und Seiner Auferstehung ist immer gegenwärtig, denn in Gott gibt es weder Vergangenheit noch Zukunft, sondern nur das „Jetzt“. Das Drama der Erlösung dauert die ganze Zeit an und wird bis zum Jüngsten Tag im irdischen Leben eines jeden Menschen andauern. Sehr gut drückt dies Blaise Pascal aus, wenn er schreibt, dass „das Sterben Jesu bis zum Ende der Welt andauern wird; in dieser Zeit sollte man nicht schlafen.“ So dauert das Leiden und Sterben Christi in den Leiden der Menschen an.

Auf die Frage der Atheisten: „Wo ist Gott, wenn unschuldige Menschen leiden und sterben?“, antwortet Jesus: In jedem leidenden und sterbenden Menschen leidet und stirbt Er, Gott selbst, der wahrer Mensch wurde, um uns aus dem Tod zum Leben zu führen. Durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes, der sich mit jedem Menschen vereint hat, der für uns gestorben und auferstanden ist, wurden alle Menschen zur Teilnahme an dem Geheimnis der vollkommensten Gemeinschaft Gottes in der Heiligsten Dreifaltigkeit eingeladen, um an der liebevollen Beziehung des Sohnes zum Vater in der Kraft des Heiligen Geistes teilzuhaben. Wir müssen jedoch in vollkommener Freiheit dazu „Ja“ sagen, mit all unserer Sündhaftigkeit und Schwäche, uns im täglichen Gebet Christus durch Maria weihen, die Gabe Seiner barmherzigen Liebe im Beichtsakrament annehmen, uns in der Eucharistie von Seinem gebenedeiten Leib und Blut nähren und zusammen mit Ihm auf dem Weg des Glaubens durchs Leben gehen.

„Die Liebe Gottes wurde uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben“ (1 Joh 4,9); „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Joh 3,16).





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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2018.



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