Die Heilige Schrift (Bible in German) - Stücke zum Buch Daniel Die Heilige Schrift (Bible in German). Die Bibel.
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Stücke zum Buch Daniel
   

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1

Die Geschichte von Susanna und Daniel

1 1 Es war ein Mann in Babylon mit Namen Jojakim;

2 der hatte eine Frau, die hieß Susanna, eine Tochter Hilkijas; die war sehr schön und dazu gottesfürchtig.

3 Denn sie hatte fromme Eltern, die sie nach dem Gesetz des Mose unterwiesen hatten.

4 Und Jojakim war sehr reich und hatte einen schönen Garten an seinem Hause. Und die Juden kamen stets bei ihm zusammen, weil er der Angesehenste von allen war.

5 Es wurden aber im selben Jahr zwei Älteste aus dem Volk als Richter bestellt; das waren solche Leute, von denen der Herr gesagt hatte: Bosheit ging aus von Babylon von den Ältesten und Richtern. In ihnen sah man die Führer des Volks.

6 Die kamen täglich zu Jojakim; und wer eine Streitsache hatte, musste dorthin vor sie kommen.

7 Und wenn das Volk mittags weggegangen war, pflegte Susanna sich im Garten ihres Mannes zu ergehen.

8 Und als die beiden Ältesten sie täglich darin umhergehen sahen, entbrannten sie in Begierde nach ihr

9 und wurden darüber zu Narren und warfen die Augen so sehr auf sie, dass sie nicht mehr zum Himmel aufsehen konnten und nicht mehr an gerechte Urteile dachten.

10 Sie waren beide zugleich für sie entbrannt, verrieten jedoch einander ihre Leidenschaft nicht

11 und schämten sich, einander ihre Begierde zu verraten; denn jeder hätte sich gern zu ihr gelegt.

12 Und sie warteten täglich gespannt auf sie, um sie nur sehen zu können.

13 Es sprach aber einer zum andern: Komm, lass uns heimgehen! Denn es ist nun Essenszeit. Und sie gingen hinaus und trennten sich.

14 Danach kehrte jeder wieder um und sie kamen an derselben Stelle wieder zusammen. Als nun einer den andern nach dem Grund fragte, bekannten sie beide ihre Begierde. Danach kamen sie miteinander überein, darauf zu warten, wann sie die Frau allein finden könnten.

15 Und als sie auf einen günstigen Tag lauerten, kam Susanna nur mit zwei Mägden, wie es ihre Gewohnheit war, in den Garten, um zu baden; denn es war sehr heiß.

16 Und es war kein Mensch im Garten außer den beiden Ältesten, die sich heimlich versteckt hatten und auf sie lauerten.

17 Und sie sagte zu ihren Mägden: Holt mir Öl und Salben und schließt den Garten zu, damit ich baden kann!

18 Und die Mägde taten, wie sie befohlen hatte, und schlossen den Garten zu und gingen zur hinteren Tür hinaus, um ihr zu bringen, was sie haben wollte; aber sie sahen die Ältesten nicht, denn die hatten sich versteckt.

19 Als nun die Mägde hinausgegangen waren, kamen die beiden Ältesten hervor, liefen zu ihr und sagten:

20 Siehe, der Garten ist zugeschlossen und niemand sieht uns, und wir sind in Liebe zu dir entbrannt; darum sei uns zu Willen!

21 Willst du aber nicht, so werden wir dich beschuldigen, dass wir einen jungen Mann allein bei dir gefunden haben und dass du deine Mägde deshalb hinausgeschickt hast.

22 Da seufzte Susanna und sagte: In wie großer Bedrängnis bin ich! Denn wenn ich das tue, so bin ich des Todes; tu ich's aber nicht, so komme ich nicht aus euren Händen.

23 Doch ich will lieber unschuldig in eure Hände fallen als gegen den Herrn sündigen.

24 Und Susanna fing an, laut zu schreien; aber die Ältesten schrien gegen sie an.

25 Und der eine lief hin zu der Tür des Gartens und öffnete sie.

26 Als nun die Leute im Haus das Geschrei im Garten hörten, liefen sie durch die hintere Tür herbei, um zu sehen, was ihr widerfahren wäre.

27 Und als die Ältesten anfingen, gegen sie auszusagen, schämten sich die Diener ihretwegen sehr; denn so etwas war bisher nie über Susanna gesagt worden.

28 Und am andern Tag, als das Volk im Hause Jojakims, ihres Mannes, zusammenkam, da kamen auch die beiden Ältesten in der schändlichen Absicht, Susanna dem Tod zu überliefern;

29 und sie sagten vor allem Volk: Schickt hin und lasst Susanna, die Tochter Hilkijas, Jojakims Frau, herholen! Da schickten sie hin.

30 Und sie kam mit ihren Eltern und Kindern und ihrer ganzen Verwandtschaft.

31 Sie aber war sehr schön von Gestalt und Angesicht;

32 darum ließen die Bösewichte ihr den Schleier wegreißen, mit dem sie verhüllt war, um sich an ihrer Schönheit zu ergötzen.

33 Und alle, die bei ihr standen und sie sahen, weinten um sie.

34 Und die beiden Ältesten traten auf mitten unter dem Volk und legten die Hände auf ihr Haupt.

35 Sie aber weinte und hob die Augen auf zum Himmel; denn ihr Herz vertraute auf den Herrn.

36 Und die Ältesten fingen an und sagten: Als wir beide allein im Garten umhergingen, kam sie hinein mit zwei Mägden und schloss den Garten zu und schickte die Mägde fort.

37 Da kam ein junger Mann zu ihr, der sich versteckt hatte, und legte sich zu ihr.

38 Als wir aber in einem Winkel im Garten solche Schande sahen, liefen wir eilends hinzu und fanden sie beieinander.

39 Aber den jungen Mann konnten wir nicht überwältigen; denn er war uns zu stark und stieß die Tür auf und sprang davon.

40 Sie aber ergriffen wir und fragten, wer der junge Mann wäre. Aber sie wollte es uns nicht sagen. Das bezeugen wir.

41 Und das Volk glaubte den beiden als Ältesten und Richtern im Volk, und man verurteilte Susanna zum Tode.

42 Sie aber schrie mit lauter Stimme: Herr, ewiger Gott, der du alle Heimlichkeiten kennst und alle Dinge zuvor weißt, ehe sie geschehen,

43 du weißt, dass diese mich zu Unrecht beschuldigt haben. Und nun siehe, ich muss sterben, obwohl ich doch nicht begangen habe, was sie so bösartig gegen mich zusammengelogen haben.

44 Und Gott erhörte ihr Rufen.

45 Und als man sie zum Tode führte, erweckte Gott den Heiligen Geist eines jungen Mannes, der hieß Daniel; der fing an, laut zu rufen:

46 Ich will unschuldig sein an diesem Blut!

47 Und die Menge wandte sich ihm zu und fragte ihn, was er mit solchen Worten meinte.

48 Er aber trat unter sie und sprach: Seid ihr Männer von Israel solche Narren, dass ihr eine Tochter Israels verdammt, ehe ihr die Sache erforscht und Gewissheit erlangt habt?

49 Kehrt wieder um vors Gericht, denn diese haben sie zu Unrecht beschuldigt!

50 Und die Menge kehrte eilends wieder um.

Und alle Ältesten sagten zu Daniel: Setze dich her zu uns und berichte uns; denn dir hat Gott gegeben, was er sonst nur dem Alter gibt.

51 Und Daniel sagte zu ihnen: Stellt die beiden weit auseinander, so will ich jeden für sich verhören!

52 Als nun der eine vom andern getrennt war, rief er den einen und sagte zu ihm: Du alter Bösewicht, jetzt treffen dich deine Sünden, die du bisher begangen hast,

53 als du ungerechte Urteile gesprochen und die Unschuldigen verdammt, aber die Schuldigen losgesprochen hast, obwohl doch der Herr geboten hat: Du sollst den Unschuldigen und Gerechten nicht töten.

54 Hast du nun diese Frau gesehen, so sag doch: Unter welchem Baum hast du die zwei beieinander gefunden? Er aber antwortete: Unter einer Linde.

55 Da sagte Daniel: Ganz recht! Mit deiner Lüge bringst du dich selbst um dein Leben. Denn schon hat der Engel des Herrn von Gott dein Urteil empfangen und wird dich mittendurch spalten.

56 Und er ließ ihn wegbringen und den andern vor sich kommen und sagte zu ihm: Du Mann nach Kanaans und nicht nach Judas Art, die Schönheit hat dich betört, und die Begierde hat dein Herz verkehrt.

57 So seid ihr mit den Töchtern Israels verfahren, und sie haben euch aus Furcht zu Willen sein müssen. Aber diese Tochter Judas hat nicht in eure Schlechtigkeit gewilligt.

58 Nun sage mir: Unter welchem Baum hast du sie beieinander ertappt? Er aber antwortete: Unter einer Eiche.

59 Da sagte Daniel: Ganz recht! Mit deiner Lüge bringst du dich selbst um dein Leben. Der Engel des Herrn wartet schon mit seinem Schwert und wird dich mittendurch hauen, um euch so beide zu vernichten.

60 Da fing das ganze Volk an, mit lauter Stimme zu rufen, und sie priesen Gott, der denen hilft, die auf ihn hoffen und vertrauen.

61 Und sie erhoben sich gegen die beiden Ältesten, weil Daniel sie aus ihren eignen Worten überführt hatte, dass sie falsche Zeugen waren.

62 Und man tat mit ihnen nach dem Gesetz des Mose, wie sie gedacht hatten, ihrem Nächsten zu tun, und tötete sie.
So wurde an diesem Tage unschuldiges Blut errettet.

63 Aber Hilkija und seine Frau lobten Gott um Susannas, ihrer Tochter, willen, mit Jojakim, ihrem Mann, und der ganzen Verwandtschaft, dass nichts Unehrenhaftes an ihr gefunden worden war.

64 Und Daniel wurde groß vor dem Volk von dem Tage an und blieb es auch weiterhin.

2

Vom Bel zu Babel

1 Nach dem Tod des Königs Astyages kam das Königreich an Kyrus aus Persien. Und Daniel war stets um den König und angesehener als alle »Freunde des Königs«.

2 Nun hatten die Babylonier einen Götzen, der hieß Bel; dem musste man täglich opfern zwölf Sack Weizenmehl und vierzig Schafe und sechs Eimer Wein.

3 Selbst der König diente dem Götzen und ging täglich hin, um ihn anzubeten; aber Daniel betete seinen Gott an.

4 Und der König sagte zu ihm: Warum betest du nicht auch den Bel an? Er aber sagte: Ich diene nicht den Götzen, die mit Händen gemacht sind, sondern dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und ein Herr ist über alles, was lebt.

5 Da sagte der König zu ihm: Hältst du denn den Bel nicht für einen lebendigen Gott? Siehst du nicht, wie viel er täglich isst und trinkt?

6 Aber Daniel lachte und sagte: Mein König, lass dich nicht täuschen; denn dieser Bel ist innen nur Ton und außen nur Kupfer und hat noch nie etwas gegessen oder getrunken.

7 Da wurde der König zornig und ließ seine Priester rufen und sprach zu ihnen: Werdet ihr mir nicht sagen, wer dies Opfer verzehrt, so müsst ihr sterben!

8 Könnt ihr aber beweisen, dass der Bel es verzehrt, so muss Daniel sterben; denn er hat den Bel gelästert. Und Daniel sprach zum König: Es geschehe, wie du gesagt hast.

9 Es gab aber siebzig Priester des Bel, ohne ihre Frauen und Kinder. Und der König ging mit Daniel in den Tempel des Bel.

10 Da sagten die Priester des Bel: Siehe, wir wollen hinausgehen; und du, König, sollst die Speise selbst hinstellen und den Trank selbst mischen und hinsetzen und die Tür hinter dir zuschließen und mit deinem eignen Ring versiegeln.

11 Und wenn du morgen früh wiederkommst und findest, dass der Bel nicht alles verzehrt hat, so wollen wir gern sterben; sonst muss Daniel getötet werden, der uns verleumdet hat.

12 Sie verließen sich aber darauf, dass sie einen geheimen Gang bis unter den Opfertisch gemacht hatten; durch den gingen sie immer wieder hinein und verzehrten, was da war.

13 Als nun die Priester hinausgegangen waren, ließ der König dem Bel die Speise vorsetzen. Aber Daniel befahl seinen Dienern, Asche zu holen, und ließ sie durch den ganzen Tempel streuen vor dem König, als er nur noch allein drin war. Danach gingen sie hinaus und schlossen die Tür zu und versiegelten sie mit dem Ring des Königs und gingen davon.

14 Die Priester aber gingen in der Nacht hinein nach ihrer Gewohnheit mit ihren Frauen und Kindern und aßen und tranken alles, was da war.

15 Und früh am Morgen stand der König auf und Daniel mit ihm.

16 Und der König fragte: Ist das Siegel unversehrt, Daniel?

17 Er aber antwortete: Ja, mein König. Und sobald die Tür aufgetan war, sah der König auf den Tisch und rief mit lauter Stimme: Bel, du bist ein großer Gott, und bei dir gibt es keinen Betrug, auch nicht einen!

18 Aber Daniel lachte und hielt den König zurück, damit er nicht hineinging, und sagte: Sieh auf den Boden und erkenne, wessen Fußtapfen das sind.

19 Der König sagte: Ich sehe die Fußtapfen von Männern, Frauen und Kindern.

20 Da wurde der König zornig und ließ die Priester mit ihren Frauen und Kindern ergreifen. Und sie mussten ihm die geheimen Gänge zeigen, durch die sie ein- und ausgegangen waren und verzehrt hatten, was auf dem Tisch lag.

21 Und der König ließ sie töten und gab den Bel in Daniels Gewalt; der zerstörte ihn und seinen Tempel.

Vom Drachen zu Babel

22 Es gab da auch einen großen Drachen, den die Babylonier anbeteten.

23 Und der König sagte zu Daniel: Wie? Willst du von dem auch behaupten, dass er nichts als ein eherner Götze ist? Siehe, er lebt ja, denn er isst und trinkt, und du kannst nicht behaupten, dass er kein lebendiger Gott ist. Darum bete ihn an!

24 Aber Daniel antwortete: Ich will den Herrn, meinen Gott, anbeten; denn er ist der lebendige Gott.

25 Du aber, mein König, erlaube es mir, dann will ich diesen Drachen umbringen ohne Schwert und Spieß. Und der König sagte: Ja, es sei dir erlaubt.

26 Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare und kochte es zusammen, machte Fladen daraus und warf sie dem Drachen ins Maul; und der Drache barst davon mitten entzwei. Und Daniel sagte: Seht, das sind eure Götter!

27 Als nun die Babylonier das hörten, verdross es sie sehr, und sie machten einen Aufruhr gegen den König und sagten: Unser König ist ein Jude geworden; denn er hat den Bel zerstört und den Drachen getötet und die Priester umgebracht.

28 Und sie traten vor den König und sagten: Gib uns Daniel heraus; sonst werden wir dich und dein ganzes Haus umbringen!

29 Als nun der König sah, dass sie mit Gewalt auf ihn eindrangen, musste er ihnen Daniel herausgeben.

30 Und sie warfen ihn zu den Löwen in den Graben; darin lag er sechs Tage lang.

31 Und es waren sieben Löwen im Graben; denen gab man täglich zwei Menschen und zwei Schafe. Aber während dieser Tage gab man ihnen nichts, damit sie Daniel fressen sollten.

32 Es war aber ein Prophet, Habakuk, in Judäa; der hatte einen Brei gekocht und Brot eingebrockt in eine tiefe Schüssel und ging damit aufs Feld, um es den Schnittern zu bringen.

33 Und der Engel des Herrn sprach zu Habakuk: Bring das Essen, das du trägst, zu Daniel nach Babel in den Löwengraben.

34 Und Habakuk antwortete: Herr, ich habe die Stadt Babel nie gesehen und weiß nicht, wo der Graben ist.

35 Da fasste ihn der Engel des Herrn beim Schopf, trug ihn im Windesbrausen an den Haaren nach Babel und setzte ihn oben am Graben nieder.

36 Und Habakuk rief: Daniel, Daniel, nimm das Essen, das dir Gott gesandt hat!

37 Und Daniel sprach: Gott, du denkst ja noch an mich und verlässt die nicht, die dich lieben!

38 Und er stand auf und aß. Aber der Engel Gottes brachte Habakuk sogleich wieder an seinen Ort.

39 Und der König kam am siebenten Tage, um Daniel zu beklagen. Und als er zum Graben kam und hineinschaute, siehe, da saß Daniel mitten unter den Löwen.

40 Und der König rief laut: Herr, du Gott Daniels, du bist ein großer Gott, und es gibt keinen andern außer dir!

41 Und er ließ ihn aus dem Graben ziehen; aber die andern, die seinen Tod gewollt hatten, ließ er in den Graben werfen; und sie wurden sofort vor seinen Augen von den Löwen verschlungen.

3

Das Gebet Asarjas

1 Und Asarja stand mitten im glühenden Ofen und tat seinen Mund auf und betete:

2 Gelobt seist du, Herr, du Gott unsrer Väter,

und dein Name soll gepriesen und verherrlicht werden ewiglich!

3 Denn du bist gerecht in allem, was du an uns getan hast;

alle deine Werke sind beständig, und deine Wege sind gerade, und alle deine Gerichte sind gerecht.

4 Du tust uns recht, dass du uns bestraft hast

mit all den Strafen, die du über uns hast ergehen lassen und über Jerusalem, die heilige Stadt unsrer Väter; ja, du tust recht und billig mit alledem um unsrer Sünden willen.

5 Denn wir haben gesündigt und böse gehandelt,

weil wir von dir gewichen sind. Und wir haben in allem schwer gesündigt

6 und deinen Geboten nicht gehorcht noch sie bewahrt und haben nicht getan, wie du uns befohlen hast, damit es uns gut gehen sollte.

7 Darum hast du recht daran getan,

dass du das alles über uns hast kommen lassen und uns das alles angetan hast

8 und uns übergeben hast den Händen unsrer Feinde,

der gottlosen, abtrünnigen Widersacher, und dem ungerechten, grausamsten König auf Erden.

9 Und nun dürfen wir unsern Mund nicht auftun:

so sehr sind deine Knechte und alle, die dich fürchten, zuschanden und zu Spott geworden.

10 Aber dennoch verstoße uns nicht ganz um deines heiligen Namens willen,

und verwirf deinen Bund nicht,

11 und nimm deine Barmherzigkeit nicht von uns

um Abrahams, deines geliebten Freundes, willen und deines Knechtes Isaak und Israels, deines Heiligen,

12 denen du verheißen hast, ihre Nachkommen zu mehren

wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meers.

13 Denn, Herr, wir sind geringer geworden als alle Heiden

und sind heute die Verachtetsten auf Erden um unsrer Sünden willen.

14 Wir haben jetzt keinen Fürsten,

Propheten noch Vorsteher mehr und weder Brandopfer noch Schlachtopfer noch Speisopfer noch Räucherwerk und haben keine Stätte, wo wir vor dir opfern und Gnade finden könnten;

15 sondern mit betrübtem Herzen und demütigem Geist

kommen wir vor dich,

16 als brächten wir Brandopfer von Widdern und Rindern

und viel tausend fetten Schafen. So wollest du unser Opfer heute vor dir gelten und wohlgefällig sein lassen; denn du lässt nicht zuschanden werden, die auf dich hoffen.

17 Und nun kommen wir mit ganzem Herzen

und suchen dein Angesicht mit Furcht.

18 Darum lass uns nicht zuschanden werden; sondern tu mit uns, Herr, nach deiner Gnade und nach deiner großen Barmherzigkeit!

19 Und errette uns nach deinen Wundertaten

und gib deinem Namen die Ehre, dass sich alle schämen müssen, die deinen Knechten Leid antun,

20 und alle zuschanden werden mit ihrer großen Macht

und ihre Gewalt zerstört wird,

21 damit sie erfahren, dass du, Herr, allein Gott bist,

herrlich auf dem ganzen Erdkreis.

22 Und die Diener des Königs, die sie in den Ofen geworfen hatten, hörten nicht auf, ihn mit Erdharz, Pech, Werg und dürren Reisern zu heizen,

23 und die Flamme, etwa neunundvierzig Ellen hoch, schlug oben aus dem Ofen,

24 fraß um sich und verbrannte die Chaldäer, die sie vor dem Ofen erreichte.

25 Aber der Engel des Herrn war zugleich mit Asarja und denen, die bei ihm waren, in den Ofen gestiegen;

26 hatte die Feuerflamme aus dem Ofen herausgestoßen und ließ es mitten im Ofen so sein, als ob ein Wind wehte, der kühlen Tau bringt. So rührte das Feuer sie überhaupt nicht an und fügte ihnen weder Schmerz noch Schaden zu.

Der Gesang der drei Männer im Feuerofen

27 Da fingen die drei wie mit einem Munde an zu singen, priesen und lobten Gott in dem Ofen und sprachen:

28 Gelobt seist du, Herr, du Gott unsrer Väter,

und sollst gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich!

29 Gelobt sei dein herrlicher und heiliger Name

und soll gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich!

30 Gelobt seist du in deinem heiligen, herrlichen Tempel

und sollst gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich!

31 Gelobt seist du, der du sitzt über den Cherubim und siehst in die Tiefen,

und sollst gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich!

32 Gelobt seist du auf deinem königlichen Thron

und sollst gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich!

33 Gelobt seist du in der Feste des Himmels

und sollst gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich!

34 Lobt den Herrn, alle seine Werke,

und preist und rühmt ihn ewiglich!

35 Ihr Himmel, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

36 Lobt den Herrn, ihr Engel des Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

37 Alle Wasser droben am Himmel, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

38 Alle Heerscharen des Herrn, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

39 Sonne und Mond, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

40 Alle Sterne am Himmel, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

41 Regen und Tau, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

42 Alle Winde, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

43 Feuer und Hitze, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

44 Frost und Kälte, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich! Tropfen und Flocken, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!

45 Tag und Nacht, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

46 Licht und Finsternis, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

47 Eis und Frost, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

48 Reif und Schnee, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

49 Blitze und Wolken, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

50 Die Erde lobe den Herrn,

sie preise und rühme ihn ewiglich!

51 Berge und Hügel, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

52 Alles, was auf der Erde wächst, lobe den Herrn,

preise und rühme ihn ewiglich!

53 Ihr Quellen, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

54 Meer und Wasserströme, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

55 Walfische und alles, was sich im Wasser regt, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

56 Alle Vögel unter dem Himmel, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

57 Alle zahmen und wilden Tiere, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

58 Ihr Menschenkinder, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

59 Israel, lobe den Herrn,

preise und rühme ihn ewiglich!

60 Ihr Priester des Herrn, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

61 Ihr Knechte des Herrn, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

62 Ihr Geister und Seelen der Gerechten, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

63 Ihr Heiligen und die ihr von Herzen demütig seid, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich!

64 Hananja, Asarja und Mischaël, lobt den Herrn,

preist und rühmt ihn ewiglich! Denn er hat uns erlöst aus dem Totenreich und uns errettet vom Tode, er hat uns befreit aus dem glühenden Ofen und hat uns mitten aus dem Feuer gerissen.

65 Danket dem Herrn; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

66 Alle, die den Herrn fürchten, lobt den Gott aller Götter,

preist ihn und rühmt, dass seine Güte ewiglich währt!


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Quelle: http://www.die-bibel.de/


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