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Autor: Zeugnis,
Liebt einander! 2/2014 → Die göttliche Barmherzigkeit



„Folgen Sie mir bitte ins Krankenzimmer, denn ich weiß nicht, was mit Ihrem Großvater los ist.“ Die Frau im weißen Kittel nahm die Hand meines Opas, um den Puls zu messen. Nach einigen Augenblicken sagte sie: „Er stirbt …“

Von Schwester Faustine erfuhr ich vor vielen Jahren; ich bin mir fast ganz sicher, dass es im Jahre 1982 war. Ich wollte unbedingt ihr Tagebuch erwerben und beschloss nach einigen Vorkommnissen, nach Krakau zu fahren, um es dort zu kaufen. Seit dieser Zeit suche ich diesen Ort immer wieder gerne auf.

In dieser Zeit war mein Großvater noch am Leben. Er war ca. 85 Jahre alt. Er war zwar kein Atheist, hatte aber auch nicht viel mit der Kirche zu tun. Ich sorgte mich um sein ewiges Leben. Als ich das Tagebuch der Schwester Faustine las, und insbesondere diese Stelle: „wenn dieses Rosenkranzgebet zur Barmherzigkeit bei Sterbenden gebetet wird, werde Ich zwischen Meinem Vater und dem Sterbenden nicht als gerechter Richter stehen, sondern als Barmherziger Erlöser“ (Tagebuch, 1541), beschloss ich, Jesus beim Wort zu nehmen. Ich betete und bat Jesus um die Gnade, beim Tod meines Opas anwesend zu sein und den Barmherzigkeitsrosenkranz in diesem Augenblick beten zu können.

Mein Großvater wohnte damals in Thorn, in einem Pflegeheim, 35 km von unserem Wohnort entfernt. Wir hatten damals bereits fünf Kinder und erwarteten das sechste. Deshalb war es für mich nicht einfach, die Wohnung zu verlassen, aber Gott wählte die passende Zeit. Es war am 31. März 1983, am Gründonnerstag. Mein Großvater war bereits seit einiger Zeit im Krankenhaus, und wir (ich, mein Onkel und mein Cousin) beschlossen, zu ihm hinzufahren. Wir hatten damals keine Ahnung davon, wie ernst der Zustand meines Großvaters war. Wir fuhren ohne Eile; unterwegs hatte mein Onkel noch einiges zu erledigen gehabt. Deshalb kamen wir erst gegen Mittag im Krankenhaus an.

Ich erwähnte bereits, dass Gott die richtige Zeit gewählt hatte. Die Osterfeiertage standen bevor. Unsere älteren Kinder (11 und 10 Jahre) hatten Ferien und konnten die Jüngeren beaufsichtigen helfen. Deshalb konnte ich von Zuhause weg. Es war das Jahr der Barmherzigkeit und die Zeit der Barmherzigkeit – Gründonnerstag.

Als wir im Krankenhaus ankamen, lag mein Großvater schwer atmend im Bett. Er erhob sich nicht, um uns zu begrüßen, und machte nicht einmal die Augen auf. Er sagte irgendetwas zu uns, weil er wusste, dass wir da waren, aber es schien ihm egal zu sein. Wir waren beunruhigt und fragten den Arzt, was los sei. Wir hörten, dass der Großvater die ganze Nacht über sehr unruhig gewesen wäre und wir „mit dem Schlimmsten“ rechnen müssten. Da erinnerte ich mich wieder daran, dass ich doch den Herrn darum gebeten hatte, bei meinem Großvater während seiner Sterbestunde anwesend sein zu dürfen. Ich sagte zu meinem Onkel, dass wir Opa nicht mehr allein lassen könnten; sie sollten nach Hause fahren, und  ich würde dableiben und schauen, wie sich die Dinge entwickeln. So geschah es auch.

Ich saß bei meinem Großvater und bat Jesus um eine Eingebung, was ich zu tun hätte. Sollte ich vielleicht nach einem Priester schicken? Von Zeit zu Zeit betete ich den Barmherzigkeitsrosenkranz.

Ich befürchtete, Opa würde den Priester und die Sakramente ablehnen, weil ich mich an ein Gespräch erinnerte, bei dem er sagte, es wäre schon zu spät für eine Bekehrung. Doch ich entschloss mich zu einem stillen Gespräch mit meinem Großvater. Ich sagte: „Opa, was ist mit Jesus? …“ Die Antwort war: „Aaa…“ und Schweigen. Ich freute mich, dass er wenigstens nicht „Nein“ gesagt hatte, was ich ernsthaft befürchtete. Ich betete weiter und wartete … Als es 15°°Uhr werden sollte, beschloss ich, wieder den Barmherzigkeitsrosenkranz zu beten und die nötigen Gnaden zu erbitten, denn in dieser Zeit sind die Türen der göttlichen Barmherzigkeit weit geöffnet. Ich betete das Gebet und legte dann den Rosenkranz beiseite, denn mein Großvater begann zu würgen. Ich wollte ihm helfen, aber er war so steif und so schwer, dass ich jemand zuhilfe holen musste. Ich lief auf den Korridor hinaus und erblickte jemanden im weißen Kittel. Ich bat: „Kommen Sie bitte mit, denn ich weiß nicht, was mit meinem Großvater los ist.“ Die Frau im weißen Kittel nahm die Hand meines Opas, um den Puls zu messen. Nach einigen Augenblicken sagte sie: „Er stirbt …“

Daraufhin nahm ich meinen Rosenkranz wieder zur Hand, kniete mich nieder und betete laut den Barmherzigkeitsrosenkranz. Eine ältere Frau, die am Bett eines anderen Kranken im selben Saal saß, betete mit. Während des Gebetes beobachtete ich ergriffen meinen Großvater und seinen immer schwächer werdenden Atem. Plötzlich wurde es ganz still. Wir hatten unser Gebet noch nicht beendet, als mein Großvater seinen letzten Atemzug tat. Er starb ganz ruhig … Ich bin mir ganz sicher, dass Jesus sein Versprechen wortwörtlich gehalten hat …

Einige Zeit nach Opas Tod hatte ich einen Traum. Ich träumte, mein Großvater wäre ins Haus gekommen; er war sehr erschöpft, verschwitzt und verdreckt. Er klagte: „Warum hat mir denn kein Mensch gesagt, dass man so leiden wird?“ Er setzte sich auf eine Bank im Zimmer hin, auf der sich ein offenes Buch befand mit einem Kärtchen darin, auf dem Jesus abgebildet war. Opa wollte es sehen und fragte: „Wer ist das?“, indem er das Bild an seine Augen führte, bis es fast seine Stirn berührte. „Das ist Jesus, Großvater …“. „Ich sehe nichts“, antwortete er mir darauf.

Als ich erwachte, wurde mir klar, dass mein Großvater Gott noch nicht schauen kann und mich auf diese Weise um Gebet bittet.

Janina

„Schreibe und sprich über meine Barmherzigkeit (…)“ (Tagebuch der Schwester Faustine, 1448)   Mit diesen Worten wendet sich Jesus an alle Leser, damit sie Zeugnis geben über Gnaden, Heilungen und Bekehrungen, die sie durch die vertrauensvolle Hingabe an die göttliche Barmherzigkeit erfahren haben. Schickt deshalb Eure Zeugnisse an unsere Redaktion, wir veröffentlichen sie gern!





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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2018.



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