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Der Glaube der Atheisten und der Glaube der Christen
   

Autor: ks. Mieczysław Piotrowski TChr,
Liebt einander! 2/2009 → Katholische Kirche



Der französische Schriftsteller Emile Zola begab sich nach Lourdes, um später schreiben zu können, dass all das, was sich dort ereignet, nichts anderes als eine Ausgeburt der Fantasie, eine Illusion, Halluzination oder ganz einfach Betrug ist. Als er die verschiedensten Votivgaben betrachtete, die geheilte Menschen vor der Erscheinungsgrotte der Muttergottes aufgehängt hatten, soll er ironisch gesagt haben: „Ich sehe viele Krücken und Stöcke, aber ich sehe kein hölzernes Bein.“

Der bekannte französische Atheist Felix Michaud stellte fest, dass nur das Nachwachsen eines amputierten Beines ein Wunder wäre, welches niemand infrage stellen könnte, doch wäre dies, seiner Meinung nach, im Verlauf der Menschheitsgeschichte noch niemals festgestellt worden und würde sich sicherlich auch niemals ereignen. Ähnlich spottete auch der Neurologe Jean Martin Charcot, der Anführer des antireligiösen Positivismus im 19. Jahrhundert, über die Heilungen in Lourdes, indem er behauptete, dass er niemals auf einen Fall gestoßen sei, bei dem amputierte Gliedmaßen wieder nachgewachsen wären. Im selben Geiste begab sich der berühmte französische Schriftsteller Emile Zola nach Lourdes, um später schreiben zu können, dass all das, was sich dort ereignet, nichts anderes als eine Ausgeburt der Fantasie, eine Illusion, Halluzination oder ganz einfach Betrug ist. Als er die verschiedensten Votivgaben betrachtete, die geheilte Menschen vor der Erscheinungsgrotte der Muttergottes aufgehängt hatten, soll er ironisch gesagt haben: „Ich sehe viele Krücken und Stöcke, aber ich sehe kein hölzernes Bein.“

Diese Atheisten glaubten wirklich daran, dass die Wissenschaft alle Geheimnisse der Menschheit lösen und mit der Zeit auch den „katholischen Aberglauben“ beseitigen würde. Von der Existenz übernatürlicher Kräfte könnte sie, ihrer Meinung zufolge, nur solch eine unbestreitbare Tatsache wie das Nachwachsen eines abgetrennten Beines oder Armes überzeugen. Sie waren sich sicher, dass so etwas niemals stattgefunden hat und sich auch niemals ereignen würde. Diese Sicherheit der Freidenker resultierte aus ihrem blinden Glauben an die atheistische Ideologie.

Ihre Überzeugung jedoch, dass noch niemand ein amputiertes Bein oder ein Knochenfragment samt Muskeln, Haut, Nerven und Blutgefäßen auf wunderbare Weise wiedererlangt hat, entsprach nicht der Wahrheit. Diese Menschen waren sich nicht im Klaren darüber, dass genau solche Wunder, nach denen sie verlangten, durch wissenschaftliche Untersuchungen bereits genau festgehalten worden waren.

Eines der am besten beschriebenen und untersuchten Wunder war die Spontanheilung (verbunden mit dem Nachwachsen eines 6 cm langen Knochenfragments) Peters van Rudder, eines belgischen Gärtners aus der Ortschaft Jabbecke in Flandern. Am 16. Februar 1867 zerschmetterte ein umstürzender Baum so unglücklich das linke Schienbein und den Sagittalknochen des Gärtners, dass dieser 6 cm Knochenstruktur verlor. Es entstand eine hässliche, eitrige Wunde. Der Hofchirurg der königlichen Familie, Professor Thiriart, fällte gemeinsam mit einem Ärztekonsilium die Entscheidung über die sofortige Abnahme des kranken Beines. Der Patient widersprach jedoch entschieden und wollte sich trotz starker Schmerzen das Bein auch die folgenden acht Jahre über nicht amputieren lassen.

Währenddessen wuchs sein Vertrauen zur Muttergottes immer mehr. Am 7. April 1875 begab sich van Rudder trotz schrecklicher Schmerzen gemeinsam mit seiner Ehefrau nach Oostaker, wo eine Kopie der Erscheinungsgrotte von Lourdes errichtet worden war. Als er nach vielen Mühen dort ankam, betete er aus ganzem Herzen vor der Figur der Muttergottes um die Vergebung seiner Sünden und bat auch darum, wieder arbeiten und für den Lebensunterhalt seiner vielköpfigen Familie aufkommen zu können. Plötzlich fühlte er, dass etwas Seltsames in seinem Körper vor sich ging. Er warf sogleich die Krücken von sich, lief näher an die Figur heran und fiel vor der Muttergottes auf die Knie. Der Schrei seiner nahestehenden Frau machte ihm bewusst, dass ein Wunder geschehen war – er war spontan geheilt worden.

Die ärztlichen Untersuchungen brachten die vollständige Heilung Peters zutage – in einem einzigen Augenblick wurde in seinem Bein der 6 cm lange, fehlende Knochen samt Bändern, Blutgefäßen, Muskeln und Haut vervollständigt. All das wurde aus dem Nichts erschaffen. Mehrfache wissenschaftliche Expertisen bestätigten die Tatsache von Peters vollständiger und sofortiger Heilung durch die Wiedererschaffung der fehlenden Knochenstruktur des linken Beines. Der Arbeitgeber van Rudders, der Vicomte Alberich du Bus, ein ranghoher Vertreter der Freimaurerloge, bekehrte sich zum Christentum, nachdem er gesehen hatte, was geschehen war.

Es gab viele ähnliche, wunderbare Heilungen in der Geschichte der Kirche. Darunter befindet sich ein sehr explizit untersuchtes Wunder; es handelt sich um das Nachwachsen eines amputierten Beines, zwei Jahre nach der Abnahme desselben. Das Wunder ereignete sich im Städtchen Calanda, 100 km von Saragossa (Spanien) entfernt (Dieses ungewöhnliche Ereignis wird im nächsten Artikel näher beschrieben).

Ein Mensch, der an Gott glaubt, verschließt sich nicht für die übernatürliche Dimension der Wirklichkeit, wenn er mit Ereignissen und Tatsachen konfrontiert wird, die wunderbar sind, sondern ist offen für das immer bessere Begreifen des Geheimnisses – er bewahrt sich also die Freiheit bei der Suche nach der Wahrheit. Wer die Wahrheit begreifen möchte, muss, wie der hl. Johannes vom Kreuz schreibt: „(…) an die Existenz Gottes glauben, Der weder dem Verstand, noch dem Willen, der Fantasie noch irgendeinem anderen Sinnesorgan unterliegt; man kann Gott in diesem Leben nicht begreifen. Selbst die höchste Erfahrung und Erkenntnis Gottes ist unendlich weit von dem entfernt, wie Gott wirklich ist, sowie auch vom vollständigen Besitz Gottes.“ Deshalb kommt es nur auf dem schwierigen Weg des Glaubens zum geistigen Reifeprozess im Menschen und zur Entdeckung der transzendenten, sich dem natürlichen Begreifen entziehenden, Wirklichkeit Gottes. Dagegen wird der Atheist, der die Existenz Gottes sowie die Möglichkeit übernatürlicher Geschehnisse leugnet, zum Sklaven der Doktrin, an die er glaubt. Auf diese Art und Weise beschränkt er die Möglichkeiten und die Freiheit bei der Suche nach der Wahrheit, denn er nimmt von vornherein an, dass es eine übernatürliche Wirklichkeit, die sich der empirischen Erfahrung des Menschen entzieht, nicht geben kann. Atheisten werden so zu Sklaven der eigenen Ideologie und sind für die endgültige Erkenntnis der Wahrheit verschlossen. Viele von ihnen führten und führen weiterhin mit großem Eifer einen Kampf gegen den Glauben an Gott, gegen die Religion und die gläubigen Menschen. Versklavt durch die Ideologie des Atheismus wollen sie ihr durch Unfrieden geplagtes Gewissen beruhigen, indem sie die Möglichkeit zur Entdeckung der geistigen Dimension der Wirklichkeit auf dem Weg der Erkenntnis, wie es der Glaube vorschlägt, radikal verwerfen. Deshalb verneinen die Atheisten auch die Existenz der übernatürlichen Tatsachen, die im Verlauf der Geschichte der Menschheit stattgefunden haben, sowie auch die Existenz von all dem, was die Fundamente ihrer Weltanschauung infrage stellen könnte.

Im Unterschied zu den Atheisten sind Menschen, die an Christus glauben, frei von ideologischen Abhängigkeiten. Ihr Glaube resultiert aus der Annahme des größten Wunders aller Zeiten – der Menschwerdung und Auferstehung Christi. Dazu gehört auch das andauernde Wunder der Existenz des Weltalls mit seiner vollkommenen Harmonie, den Naturgesetzen, dem Geheimnis des Lebens auf der Erde und dem denkenden, freien Menschen. Die erklärten und festgefahrenen Atheisten, die Gott ganz bewusst verwerfen, können sich nicht von Schuld freisprechen, denn wir lesen in der Heiligen Schrift: „Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar“ (Brief an die Römer 1, 20).

Die atheistische Ideologie zwingt ihre Bekenner andauernd dazu, die übernatürliche Wirklichkeit sowie die Möglichkeit der Existenz wunderbarer Zeichen zu leugnen. Der weltberühmte italienische Schriftsteller Vittorio Messori stellt fest, dass die Atheisten gezwungen sind, dies „(…) immer und überall zu tun, unter der Androhung des Verlustes des eigenen Glaubens: Das Fehlen des Glaubens ist, wie wir wissen, nichts anderes als eine Religion wie alle anderen. Und sogar noch mehr, noch anspruchsvoller. Mit was für einer Freiheit kann sich ein Mensch die Frage nach dem Geheimnis stellen, wenn er sein Leben und seine Denkweise auf der ‚Annahme‘ aufgebaut hat, dass nichts Geheimnisvolles existiert? Inwieweit kann jemand, der nach dem Prinzip ‚alles in der Menschheitsgeschichte muss auch eine menschliche Erklärung haben‘ (ein Zitat nach Renan)handelt, frei gegenüber unerklärbaren Tatsachen sein?“ (Vittorio Messori, Il Miracolo)

Im Verlauf der Geschichte tauchen immer wieder Fakten auf, die die Grundlagen der atheistischen Ideologie infrage stellen. Es handelt sich dabei um vielerlei wunderbare Zeichen und Ereignisse, durch die Gott auf die Existenz einer übernatürlichen Wirklichkeit hinweist. Wunder sind eine spezifische „Sprache Gottes“, sie sind ein Appell an Menschen, die durch die atheistische Ideologie versklavt sind, damit sie diese verwerfen und sich für das Geheimnis der Liebe Gottes öffnen. Der Glaube an das Evangelium ist bei allen Christen mit dem Glauben an das größte Wunder aller Zeiten, die Menschwerdung und Auferstehung Christi, und mit dem Glauben an die Wunder, die Christus während seines öffentlichen Wirkens getan hat, verbunden. Nach Jesu Tod und Auferstehung glauben Christen an die Zeichen und Wunder, die der auferstandene Herr unaufhörlich auf die Fürsprache seiner Mutter Maria, der Apostel und Heiligen hin vollbringt. Jesus sagte: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht“ (Johannes 4, 48) und wies auf die Bedeutung der wunderbaren Zeichen hin, die er vollbrachte: „Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.“ (Matthäus 11, 5-6)

Wunder und übernatürliche Zeichen begleiten fortwährend das Wirken Gottes in der Geschichte unserer Erlösung. Es gibt Wunder, die Christus in der geistigen Sphäre vollbringt: die Vergebung der Sünden durch das Beichtsakrament, Seine Realpräsenz in den eucharistischen Gestalten, jede Bekehrung, die Existenz des Glaubens und der Liebe in den menschlichen Herzen, die Vergebung und Feindesliebe – das alles sind Wunder der Gnade Gottes in der menschlichen Seele. Jesus Christus vollbringt auch wunderbare Heilungen in der physischen Sphäre des Menschen. Durch diese übernatürlichen Zeichen möchte Er den Glauben in den menschlichen Herzen stärken oder erwecken, damit sie ihre Herzen für Seine allmächtige und demütige Liebe und Barmherzigkeit öffnen.

Wiederholen wir noch einmal, dass das einzige Fundament und die einzige Quelle des Glaubens für jeden Christen die Annahme der wunderbaren Tatsachen der Menschwerdung und Auferstehung Christi ist. Jeder, der diese Tatsachen verwirft und nicht daran glaubt, hört auf, ein Christ zu sein. Alle anderen wunderbaren Ereignisse haben die Aufgabe, den Glauben an die reale Existenz und das erlösende Wirken Gottes, der im Schoß der Jungfrau Maria wahrer Mensch wurde, um durch Seinen Tod und Seine Auferstehung unsere Erlösung zu bewirken, zu stärken und zu vertiefen. Der hl. Ambrosius schrieb: „ All jene, die den lebendigen Gott verwerfen, knien vor dem ‚Gott des Nichts‘ nieder“ und ermunterte: „Dient Christus, denn nur Er ist der einzige gute und barmherzige Herr, der nicht versklavt, sondern die wahre Freiheit schenkt.“

P. M. Piotrowski

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Veröffentlicht im November 2010.


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