Die Heilige Schrift (Bible in German) - Judit Die Heilige Schrift (Bible in German). Die Bibel.
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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1

Nebukadnezar besiegt Arphaxad

1 Arphaxad, der König der Meder, hatte viele Völker unter seine Herrschaft gebracht und baute eine große, gewaltige Stadt; die nannte er Ekbatana.

2 Ihre Mauern machte er aus Quadersteinen, siebzig Ellen hoch und dreißig Ellen dick.

3 Ihre Türme aber machte er hundert Ellen hoch

4 und zwanzig Fuß im Geviert.

5 Und die Stadttore machte er so hoch wie die Türme. Und er rühmte sich seines mächtigen Heeres und seiner gefürchteten Kriegswagen.

6 Nebukadnezar aber, der König von Assyrien, regierte in der großen Stadt Ninive und kämpfte im zwölften Jahr seiner Herrschaft gegen Arphaxad. Und die Völker, die am Euphrat, Tigris und Choaspes wohnten, halfen ihm; und er schlug ihn in der großen Ebene, Ragau genannt, die vorzeiten Arjoch, dem König von Ellasar, gehört hatte.

Nebukadnezar beschließt einen Feldzug gegen die unbotmäßigen Völker

7 Da wurde das Reich des Nebukadnezar mächtig und sein Herz stolz. Er hatte aber auch Boten zu allen gesandt, die in Zilizien, Damaskus und am Libanon wohnten,

8 und zu den Völkern am Karmel und von Kedar, auch zu den Bewohnern Galiläas und der großen Ebene Jesreël,

9 und zu allen, die in Samarien wohnten und jenseits des Jordans bis hin nach Jerusalem; auch ins ganze Land Goschen bis an die Grenzen des Landes Kusch.

10 Zu ihnen allen hatte Nebukadnezar, der König von Assyrien, Boten gesandt. Aber sie hatten sie alle einmütig abgewiesen und hatten die Boten mit leeren Händen schändlich zurückgeschickt.

11 Da war der König Nebukadnezar über alle diese Länder sehr zornig geworden, und er hatte bei seinem Thron und seiner Königsmacht geschworen, dass er sich an allen diesen Ländern rächen wollte.

2

1 Im dreizehnten Jahr des Königs Nebukadnezar, am zweiundzwanzigsten Tag des ersten Monats, wurde im Hause Nebukadnezars, des Königs von Assyrien, der Beschluss gefasst, sich zu rächen.

2 Und er rief alle seine Ältesten, Fürsten und Hauptleute

3 und beriet sich heimlich mit ihnen und eröffnete ihnen, dass er daran dächte, die ganze Erde unter seine Herrschaft zu bringen.

4 Da das ihnen allen gefiel, rief der König Nebukadnezar seinen Feldhauptmann Holofernes und befahl ihm:

5 Zieh aus gegen alle Reiche, die im Westen liegen, und besonders gegen die, die mein Gebot verachtet haben.

6 Du sollst kein Reich verschonen, und alle befestigten Städte sollst du mir unterwerfen.

Holofernes beginnt den Feldzug

7 Da rief Holofernes die Obersten und Amtleute des assyrischen Heeres zusammen und wählte für den Kriegszug aus, wie ihm der König befohlen hatte, hundertzwanzigtausend Mann zu Fuß und zwölftausend Bogenschützen zu Pferde.

8 Und er ließ sein ganzes Heer aufbrechen mit unzähligen Kamelen, die mit reichen Vorräten für sein Heer beladen waren, und mit Herden von Rindern und Schafen ohne Zahl.

9 Aus ganz Syrien ließ er Korn herbeifahren für seinen Durchzug.

10 Gold und Silber aber aus der königlichen Schatzkammer nahm er unermesslich viel mit sich.

11 Und so zog er aus mit dem ganzen Heer, mit Wagen, Reitern und Bogenschützen, die den Erdboden bedeckten wie Heuschrecken.

12 Als er nun über die Grenze des assyrischen Landes gezogen war, kam er zu dem großen Gebirge Ange im Norden Ziliziens. Dort erstürmte er alle ihre Burgen, eroberte alle befestigten Städte,

13 zerstörte die stolze Stadt Melitene und beraubte alle Leute von Tarsis und alle Ismaeliter, die am Rande der Wüste und im Süden des Landes der Cheleer wohnten.

14 Er zog auch über den Euphrat und kam nach Mesopotamien und zerstörte alle wichtigen Städte, die dort waren, zwischen dem Lauf des Mambre und dem Meer.

15 Er nahm die Gebiete ein von Zilizien bis an die Grenzen Jafets im Süden.

16 Und er führte auch alle Midianiter weg und raubte ihren ganzen Reichtum und schlug alle, die Widerstand leisteten, mit der Schärfe des Schwerts.

17 Danach zog er hinab in die Ebene von Damaskus zur Erntezeit und verbrannte all ihr Getreide und ließ alle Bäume und Weinstöcke umhauen.

18 Und das ganze Land fürchtete sich vor ihm.

3

Die meisten Völker unterwerfen sich

1 Da schickten die Könige und Fürsten von allen Städten und Ländern, von Syrien-Mesopotamien, Syrien-Zoba, Libyen und Zilizien ihre Boten. Die kamen zu Holofernes und sagten:

2 Wende deinen Zorn von uns ab!

3 Es ist doch besser, dass wir am Leben bleiben und dem Großkönig Nebukadnezar dienen und dir gehorsam sind, als dass wir umkommen, ohne unser Land dadurch vor schmählicher Knechtschaft zu bewahren.

4 Unsre ganze Herrschaft und all unser Besitz, alle Berge, Hügel, Äcker, Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde und Kamele und alles, was wir haben, dazu auch unsere Familien, gehören dir; verfüge darüber, wie du willst.

5 Ja, auch wir mit unsern Söhnen sind deine Knechte. Nahe dich uns, gewähre uns Frieden und verlange von uns alle Dienste, wie dir's gefällt.

6 Da zog Holofernes vom Gebirge herab mit seinen Reitern und dem großen Heer und unterwarf alle Städte und alle Bewohner des Landes.

7 Aus allen Städten wählte er die Tapfersten aus und nahm sie in seine Hilfstruppen auf.

8 Da gerieten diese Länder so sehr in Furcht, dass die Fürsten und Vornehmen samt dem Volk ihm entgegenkamen und ihn aufnahmen mit Kränzen und Fackeln, im Reigentanz mit Pauken und Pfeifen.

9 Aber sie konnten ihn dennoch mit solchen Ehrungen nicht milde stimmen;

10 denn er zerstörte ihre Städte und ließ ihre heiligen Haine umhauen.

11 Denn der König Nebukadnezar hatte ihm befohlen, alle Götterbilder des Landes zu entfernen, damit er allein als Gott gepriesen werde von den Völkern, die Holofernes unter seine Herrschaft bringen würde.

12 Als er nun Syrien-Zoba, ganz Apamea und ganz Mesopotamien durchzogen hatte, kam er zu den Edomitern ins Land Gabaa, nahm ihre Städte ein und lagerte dort dreißig Tage lang. Unterdessen sammelte er seine ganze Heeresmacht.

4

Die Juden wollen sich wehren und tun Buße

1 Als die Israeliten, die im Lande Juda wohnten, dies hörten, fürchteten sie sich sehr vor ihm

2 und es befiel sie Angst und Zittern, dass er Jerusalem und dem Tempel des Herrn das Gleiche antun könnte, was er den andern Städten und ihren Götzentempeln angetan hatte.

3 Darum sandten sie Leute durch ganz Samarien bis nach Jericho und besetzten alle Berghöhen

4 und bauten Mauern um ihre Dörfer und legten Vorräte für den Krieg an.

5 Und der Priester Jojakim schrieb an alle, die bei Jesreël wohnten, der großen Ebene in der Nähe von Dotan, und an alle, bei denen die Feinde durchziehen konnten, dass sie die Zugänge ins Gebirge, die nach Jerusalem führen, besetzen und an den Stellen, wo der Weg durch Engpässe zwischen den Bergen geht, bewachen sollten.

6 Und die Israeliten taten, was ihnen Jojakim, der Priester des Herrn, befohlen hatte.

7 Das ganze Volk schrie inständig und anhaltend zum Herrn, und sie und ihre Frauen demütigten sich mit Fasten und Beten.

8 Die Priester zogen Bußgewänder an, die Kinder warfen sich vor dem Tempel des Herrn nieder, und den Altar des Herrn verhüllte man mit einer Bußdecke.

9 Und sie schrien einmütig zum Gott Israels, dass ihre Kinder und Frauen nicht den Feinden zum Raub und zur Beute gegeben, ihre Städte nicht zerstört werden sollten und dass ihr Heiligtum nicht entweiht und von den Heiden nicht geschmäht und verspottet werden sollte.

10 Und Jojakim, der Hohepriester des Herrn, ging umher, ermutigte ganz Israel

11 und sprach: Das sollt ihr wissen, dass der Herr euer Gebet erhören wird, wenn ihr nicht ablasst vom Fasten und Beten vor dem Herrn.

12 Denkt an Mose, den Diener des Herrn, der nicht mit dem Schwert, sondern mit heiligem Gebet die Amalekiter schlug, die sich auf ihre Kraft und Macht, auf ihr Heer, auf Schild, Wagen und Reiter verließen.

13 So soll es auch allen Feinden Israels ergehen, wenn ihr so fortfahrt, wie ihr angefangen habt.

14 Nach dieser Ermahnung blieben sie weiterhin im Gebet vor dem Herrn. Auch die Priester trugen Bußgewänder und hatten Asche auf dem Haupt, wenn sie dem Herrn Brandopfer darbrachten. Und sie beteten alle zum Herrn von ganzem Herzen, er möge sein Volk Israel gnädig heimsuchen.

5

Der Ammoniter Achior gibt Bericht über die Juden

1 Und es wurde dem Holofernes, dem Feldhauptmann von Assyrien, gesagt, dass die Israeliten sich rüsteten und sich wehren wollten und die Wege im Gebirge gesperrt hätten. Da entbrannte sein grimmiger Zorn und er rief alle Obersten und Hauptleute der Moabiter und Ammoniter zu sich und fragte sie:

2 Sagt mir: Was ist das denn für ein Volk, das im Gebirge wohnt? Wie viel Städte haben sie? Was haben sie für ein Heer und wie groß ist es? Welcher König führt ihr Heer? Warum sind sie die Einzigen im Morgenland, die uns verachten und uns nicht entgegengekommen sind, um uns in Frieden zu empfangen?

3 Da antwortete Achior, der Oberste aller Ammoniter, und sagte:

4 Will mein Herr mich anhören, so will ich dir die Wahrheit sagen über dies Volk, das im Gebirge wohnt, und dich nicht belügen.

5 Dies Volk stammt von den Chaldäern ab.

6 Es hat zuerst in Mesopotamien gewohnt. Weil sie aber nicht den Göttern ihrer Väter in Chaldäa folgen wollten,

7 verließen sie die Bräuche ihrer Väter, die viele Götter verehrten, um dem einzigen Gott des Himmels zu dienen, der ihnen auch gebot, fortzuziehen und in Kanaan zu wohnen.

8 Als nun über das ganze Land eine Hungersnot kam, zogen sie nach Ägypten hinab. Dort sind sie in vierhundert Jahren so viele geworden, dass man sie nicht mehr zählen konnte.

9 Als aber der König von Ägypten ihnen die Zwangsarbeit auferlegte, aus Ton Ziegel zu streichen, um seine Städte zu bauen, schrien sie zu ihrem Gott. Der schlug ganz Ägypten mit vielen Plagen.

10 Als nun die Ägypter sie aus ihrem Land gestoßen hatten und die Plage von ihnen abließ und man sie wieder fangen und zu ihrem Dienst zurückholen wollte, tat ihnen der Gott des Himmels auf ihrer Flucht das Meer auf, sodass das Wasser auf beiden Seiten stand wie eine Mauer und sie trockenen Fußes auf dem Grund des Meeres gingen und hindurchkamen.

11 Als aber die Ägypter ihnen mit einem unzählbaren Heer nacheilten, wurden sie im Meer ersäuft, sodass kein Einziger übrig blieb, der es den Nachkommen hätte sagen können.

12 Und als dies Volk aus dem Roten Meer kam, lagerte es sich in der Wüste des Berges Sinai, wo vorher kein Mensch wohnen noch sich aufhalten konnte.

13 Dort wurde das bittre Wasser süß, sodass sie es trinken konnten, und sie bekamen Brot vom Himmel vierzig Jahre lang;

14 und wohin sie auch zogen ohne Bogen, Pfeil, Schild und Schwert, da stritt ihr Gott für sie und siegte.

15 Niemand konnte diesem Volk Schaden tun, außer wenn es vom Dienst des Herrn, seines Gottes, abwich.

16 Sooft sie aber außer ihrem Gott einen andern anbeteten, wurden sie weggeführt, erschlagen oder in Schande gebracht.

17 Sooft sie es aber bereuten, vom Dienst ihres Gottes abgefallen zu sein, gab ihnen der Gott des Himmels wieder die Kraft, ihren Feinden zu widerstehen.

18 So erschlugen sie die Könige der Kanaaniter, der Jebusiter, der Perisiter, der Hetiter, der Hiwiter, der Amoriter und alle Mächtigen von Heschbon und nahmen ihr Land und ihre Städte ein.

19 Und es ging ihnen gut, solange sie sich nicht an ihrem Gott versündigten; denn ihr Gott hasst das Unrecht.

20 Weil sie in früheren Zeiten von dem Weg abgewichen waren, auf dem sie gehen sollten, wie Gott ihnen geboten hatte, darum wurden sie von vielen Völkern im Kampf besiegt, und die meisten von ihnen wurden gefangen in ein fremdes Land geführt.

21 Aber nachdem sie sich zu ihrem Gott bekehrt hatten, sind sie jüngst aus den Ländern heimgekehrt, in die sie zerstreut waren, und sind in dies Gebirge hinaufgezogen und wohnen jetzt wieder in Jerusalem, wo ihr Heiligtum steht.

22 Darum, mein Herr, versuche zu erfahren, ob sie sich an ihrem Gott versündigt haben; dann wollen wir hinaufziehen, und ihr Gott wird sie dir gewiss in die Hände geben, sodass du sie bezwingst.

23 Haben sie sich aber nicht an ihrem Gott versündigt, so richten wir nichts gegen sie aus; denn ihr Gott wird sie beschirmen, und wir werden vor aller Welt zum Gespött werden.

24 Als Achior seine Rede beendet hatte, wurden alle Hauptleute des Holofernes zornig und dachten daran, ihn zu töten, und sagten zueinander:

25 Wer wagt zu sagen, dass die Israeliten sich wehren könnten gegen den König Nebukadnezar und sein Heer? Das sind doch nur waffenlose Leute ohne Macht und Kriegserfahrung!

26 Damit aber Achior sieht, dass er gelogen hat, wollen wir ins Gebirge hinaufziehen; und wenn wir ihre besten Leute gefangen nehmen, so werden wir mit ihnen auch Achior erstechen, damit alle Völker erkennen, dass Nebukadnezar der Gott des Landes ist und sonst keiner.

6

Achior wird nach Betulia gebracht

1 Nun wurde auch Holofernes sehr unwillig und sagte zu Achior:

2 Wie kannst du uns weissagen, dass das Volk Israel von seinem Gott beschützt wird? Ich werde dir zeigen, dass nur Nebukadnezar Gott ist und sonst keiner. Wenn wir sie nun alle schlagen wie einen Mann, so sollst auch du mit ihnen durch das Schwert der Assyrer sterben und ganz Israel soll mit dir umkommen. Dann wirst auch du erkennen, dass Nebukadnezar der Herr aller Welt ist.

3 Und das Schwert meiner Leute soll dich durchbohren, und du wirst unter den Verwundeten Israels liegen und musst sterben und verderben.

4 Meinst du aber, dass deine Weissagung gewiss ist, so brauchst du nicht zu erschrecken; und wenn du glaubst, dass diese meine Worte nicht erfüllt werden können, so brauchst du nicht so blass zu werden.

5 Du sollst aber wissen: Wie es ihnen ergeht, so wird es dir auch ergehen; denn ich will dich jetzt zu ihnen schicken, damit du mit ihnen die verdiente Strafe durch mein Schwert empfängst.

6 Da befahl Holofernes seinen Knechten, dass sie Achior ergreifen, nach Betulia führen und in die Hände Israels geben sollten.

7 Und die Knechte des Holofernes ergriffen ihn und führten ihn über die Ebene. Als sie ins Gebirge kamen, zogen die Schleuderer ihnen entgegen.

8 Da wichen sie vom Abhang des Berges zurück und banden Achior mit Händen und Füßen an einen Baum; so gefesselt verließen sie ihn und zogen wieder zu ihrem Herrn.

9 Aber die Israeliten kamen von Betulia zu ihm herunter, banden ihn los und brachten ihn nach Betulia hinein; dort stellten sie ihn mitten unter das Volk und fragten ihn, was geschehen wäre, dass die Assyrer ihn gebunden zurückgelassen hätten.

10 Zu dieser Zeit waren Usija, der Sohn Michas, vom Stamm Simeon, und Karmi, der auch Otniël hieß, die Obersten in der Stadt.

11 Vor diesen Ältesten und vor dem ganzen Volk sagte Achior alles, was ihn Holofernes gefragt und was er geantwortet hatte, und dass ihn die Leute des Holofernes wegen seiner Antwort töten wollten; aber Holofernes habe voll Zorn befohlen, man sollte ihn aus diesem Grunde den Israeliten übergeben. Sobald er Israel geschlagen hätte, wollte er ihn, den Achior, auch martern und umbringen lassen,

12 weil er gesagt hatte, der Gott des Himmels würde ihr Schutz sein.

13 Als Achior dies alles berichtet hatte, fiel das ganze Volk aufs Angesicht; sie beteten den Herrn an, klagten und weinten alle zugleich und beteten inständig zum Herrn:

14 Herr, Gott des Himmels und der Erde, blicke auf ihren Hochmut und sieh unser Elend an, sei deinen Heiligen gnädig und zeige, dass du nicht verlässt, die auf dich trauen, aber die stürzt, die auf sich vertrauen und auf ihre Macht.

15 So weinten und beteten sie den ganzen Tag. Und sie trösteten Achior und sagten:

16 Der Gott unsrer Väter, dessen Macht du gepriesen hast, wird dir's vergelten, sodass nicht sie auf dich herabsehen, sondern dass du siehst, wie sie geschlagen und vernichtet werden.

17 Und wenn uns der Herr, unser Gott, errettet, so sei Gott auch mit dir unter uns. Und willst du, so sollst du mit all den Deinen bei uns wohnen.

18 Als nun das Volk wieder auseinander ging, führte ihn Usija mit sich in sein Haus, bereitete ein großes Gastmahl für ihn

19 und lud alle Ältesten dazu ein. Sie ließen sich's wohlsein, nachdem sie so lange gefastet hatten.

20 Danach wurde das ganze Volk wieder zusammengerufen, und die ganze Nacht waren sie versammelt und beteten um Hilfe von dem Gott Israels.

7

Holofernes belagert Betulia

1 Am nächsten Tag befahl Holofernes seinem Heer, gegen Betulia hinaufzuziehen.

2 Und er hatte hundertzwanzigtausend Mann zu Fuß und zwölftausend Reiter, dazu die Hilfstruppen, die er in den unterworfenen Gebieten ausgehoben und die man ihm aus der gesamten waffenfähigen Jugend der Länder und Städte zugeführt hatte.

3 Dies ganze Heer rüstete sich zum Kampf gegen Israel; sie zogen am Abhang des Gebirges entlang bis zu einer Anhöhe; von dort sieht man Dotan und blickt von Belma bis Chelmon, das gegenüber Jesreël liegt.

4 Als nun die Israeliten das große Heer der Assyrer sahen, warfen sie sich auf die Erde, streuten sich Asche aufs Haupt und beteten alle miteinander, dass der Gott Israels seine Barmherzigkeit beweisen wolle an seinem Volk.

5 Dann nahmen sie ihre Waffen und besetzten die Engpässe der Gebirgswege und bewachten sie Tag und Nacht.

6 Als aber Holofernes um die Stadt herumzog, entdeckte er südlich davon eine Quelle, die durch eine Wasserleitung in die Stadt floss. Diese Wasserleitung ließ er zerstören.

7 Sie hatten jedoch unweit der Mauer kleine Quellen, aus denen sie heimlich Wasser holen wollten; doch war es nicht genug, um den Durst damit zu stillen.

8 Doch die Ammoniter und Moabiter kamen zu Holofernes und sagten:

9 Die Israeliten wagen nicht, offen zum Kampf anzutreten, sondern sie verteidigen das Gebirge und befestigen die Hügel, an deren Steilhang sie sitzen.

10 Damit du sie aber kampflos überwinden kannst, lass nur die Quellen bewachen, sodass sie kein Wasser holen können; dann müssen sie ohne Schwertstreich sterben oder die Not bringt sie dazu, ihre Stadt zu übergeben, von der sie meinen, dass man sie nicht erobern kann, weil sie in den Bergen liegt.

11 Dieser Rat gefiel Holofernes und seinem Gefolge und er legte hundert Mann an jede Quelle.

12 Als man nun zwanzig Tage die Quellen bewacht hatte, hatten alle Bewohner von Betulia kein Wasser mehr, weder in Zisternen noch anderswo, sodass es nicht mehr ausreichte, um auch nur einen Tag den Durst richtig zu stillen; denn man hatte ja täglich den Leuten das Wasser zugemessen.

13 Da kamen alle, Mann und Frau, Jung und Alt, zu Usija und den Ältesten und klagten: Gott sei Richter zwischen euch und uns. Ihr habt uns in diese große Not gebracht, weil ihr nicht mit den Assyrern Frieden schließen wolltet; darum hat uns Gott nun in ihre Hände gegeben

14 und wir haben keine Hilfe zu erwarten, sondern müssen vor ihren Augen vor Durst verschmachten und jämmerlich umkommen.

15 Darum ruft die ganze Stadt zusammen, damit wir uns alle den Leuten des Holofernes freiwillig ergeben.

16 Denn es ist besser, dass wir uns ergeben und am Leben bleiben und darin Gott loben, als dass wir umkommen und vor aller Welt zuschanden werden und sehen müssen, wie unsre Frauen und Kinder so jämmerlich vor unsern Augen sterben.

17 Wir bezeugen heute vor Himmel und Erde und vor dem Gott unsrer Väter, der uns jetzt um unsrer Sünden willen bestraft, dass wir euch gebeten haben, die Stadt dem Heer des Holofernes zu übergeben, und dass wir lieber rasch durchs Schwert umkommen als langsam vor Durst verschmachten.

18 Darauf weinte und heulte das ganze Volk viele Stunden lang und sie schrien zu Gott:

19 Wir haben gesündigt samt unsern Vätern; wir haben unrecht getan und sind gottlos gewesen.

20 Aber du bist barmherzig, darum sei uns gnädig oder bestrafe du selbst uns; und weil wir dich bekennen, übergib uns nicht den Heiden, die dich nicht kennen, damit sie nicht sagen: Wo ist nun ihr Gott?

21 Als sie sich nun müde geschrien und geweint hatten und es ein wenig still geworden war, stand Usija auf und sagte unter Tränen:

22 Liebe Brüder, habt doch Geduld und lasst uns noch fünf Tage auf Hilfe von Gott warten,

23 ob er uns nicht seine Gnade erweisen und seinen Namen herrlich machen will.

24 Wird uns in diesen fünf Tagen nicht geholfen, so wollen wir tun, was ihr erbeten habt.

8

Judit ruft auf zum Warten auf Gottes Hilfe

1 Davon hörte Judit. Sie war eine Witwe, eine Tochter Meraris, des Sohnes des Uz, des Sohnes Josefs, des Sohnes Usijas, des Sohnes Hilkijas, des Sohnes Jamnors, des Sohnes Gideons, des Sohnes Rafains, des Sohnes Ahitubs, des Sohnes Malkijas, des Sohnes Enans, des Sohnes Natanjas, des Sohnes Schealtiëls, des Sohnes Simeons, des Sohnes Rubens.

2 Ihr Mann hatte Manasse geheißen und war zur Zeit der Gerstenernte gestorben.

3 Denn als er auf dem Felde die Arbeiter beim Garbenbinden beaufsichtigte, machte ihn die Hitze krank und er starb in seiner Stadt Betulia und wurde dort bei seinen Vätern begraben.

4 Der hinterließ Judit; die war nun seit drei Jahren und sechs Monaten eine Witwe.

5 Sie hatte sich oben in ihrem Hause einen besonderen Raum hergerichtet, in dem sie sich mit ihren Mägden eingeschlossen hielt.

6 Sie war bekleidet mit einem Trauergewand und fastete täglich, außer am Sabbat, am Neumond und an den andern Festen des Hauses Israel. Sie war wunderschön, und ihr Mann hatte ihr großen Reichtum und einen stattlichen Hausstand und ausgedehnten Besitz mit Rinder- und Schafherden hinterlassen.

7 Auch hatte sie bei allen einen guten Ruf, da sie den Herrn fürchtete; und niemand konnte etwas Schlechtes über sie sagen.

8 Als Judit nun hörte, dass Usija zugesagt hatte, die Stadt nach fünf Tagen den Assyrern zu übergeben, sandte sie eine Botschaft an die Ältesten Kabri und Karmi.

9 Als diese zu ihr kamen, sagte sie zu ihnen: Was soll das sein? Hat Usija eingewilligt, die Stadt den Assyrern zu übergeben, wenn euch in fünf Tagen nicht geholfen wird?

10 Wer seid ihr, dass ihr den Herrn versucht? Das dient nicht dazu, Gnade zu finden, sondern vielmehr Zorn und Ungnade.

11 Wollt ihr dem Herrn nach eurem Gefallen Zeit und Tag bestimmen, wann er helfen soll?

12 Doch der Herr ist geduldig; darum wollen wir das bereuen und seine Gnade suchen mit Tränen.

13 Denn Gott zürnt nicht wie ein Mensch, der sich nicht versöhnen lässt.

14 Darum wollen wir uns von Herzen vor ihm demütigen und ihm dienen und mit Tränen zum Herrn beten, dass er nach seinem Gefallen Barmherzigkeit an uns erweisen wolle.

15 Und wie wir jetzt trauern müssen wegen des Hochmuts der Assyrer, so wollen wir beten, dass wir uns nach diesem Jammer wieder freuen können, weil wir nicht der Sünde unsrer Väter gefolgt sind, die ihren Gott verließen und fremde Götter anbeteten; darum wurden sie ihren Feinden übergeben und von ihnen erschlagen, gefangen und misshandelt.

16 Wir aber kennen keinen andern Gott als ihn allein und wollen mit Demut von ihm Hilfe und Trost erwarten.

17 So wird er, der Herr, unser Gott, uns das Leben retten vor unsern Feinden und alle Heiden, die sich gegen uns erheben, demütigen und zuschanden machen.

18 Und weil ihr, liebe Brüder, die Ältesten des Volkes Gottes seid und ihr Leben in eurer Hand ist, tröstet das Volk mit eurem Wort, dass sie bedenken, wie unsre Väter auch versucht wurden, damit sie sich darin bewährten, dass sie Gott von Herzen dienten.

19 Erinnert sie, wie unser Vater Abraham versucht und Gottes Freund geworden ist, nachdem er sich durch viele Anfechtungen bewährt hatte.

20 Ebenso sind Isaak, Jakob, Mose und alle, die Gott lieb gewesen sind, standhaft geblieben und haben viel Trübsal überwinden müssen.

21 Andere aber wollten die Trübsal nicht mit Gottesfurcht annehmen, sondern haben in ihrem Leiden gegen Gott geklagt und gelästert und sind darum vom Verderber und durch die Schlangen umgebracht worden.

22 Darum lasst uns nicht ungeduldig werden in diesem Leiden, sondern erkennen, dass es eine viel geringere Strafe ist, als wir mit unsern Sünden verdienen, und glauben, dass wir wie Knechte vom Herrn gezüchtigt werden zur Besserung und nicht zum Verderben.

23 Darauf antworteten Usija und die Ältesten: Es ist alles wahr, was du gesagt hast, und an deinen Worten ist nichts zu tadeln.

24 Darum bete für uns; denn du bist eine heilige Frau, die den Herrn fürchtet.

25 Und Judit sagte: Wenn ihr erkennt, dass von Gott kommt, was ich gesagt habe, so prüft nun, ob auch das von Gott kommt, was ich vorhabe, und betet, dass Gott es gelingen lässt.

26 In dieser Nacht wartet am Tor, wenn ich mit meiner Magd hinausgehe, und betet, dass der Herr in diesen fünf Tagen, wie ihr gesagt habt, sich seinem Volk Israel zuwendet.

27 Ihr sollt aber nicht dem nachforschen, was ich vorhabe, sondern nur für mich beten zum Herrn, unserm Gott; unternehmt sonst nichts, bis ihr wieder von mir hört.

28 Und Usija, der Fürst Judas, sagte zu ihr: Geh hin in Frieden; der Herr sei mit dir und bestrafe unsre Feinde! Und sie gingen wieder von ihr weg.

9

Judit betet um Gottes Hilfe

1 Danach ging Judit in ihre Kammer und zog ein Bußgewand an, streute Asche auf ihr Haupt und fiel nieder vor dem Herrn, schrie zu ihm und sprach:

2 Herr, du Gott meines Vaters Simeon, du hast ihm das Schwert gegeben, die Heiden zu bestrafen, die seine Schwester vergewaltigt und geschändet hatten, du hast ihre Frauen und Töchter gefangen nehmen und ihre Habe plündern lassen durch deine Knechte, die der Eifer um dich getrieben hat. Hilf mir armen Witwe, Herr, mein Gott!

3 Denn alle Hilfe, vorzeiten und immer wieder, hast du erdacht und gebracht, und was du willst, das muss geschehen.

4 Wenn du helfen willst, so kann's nicht fehlgehen; und du weißt gut, wie du die Feinde bestrafen sollst.

5 Schau jetzt auf das Heer der Assyrer, wie du vorzeiten auf das Heer der Ägypter geschaut hast, als sie schwer bewaffnet deinen Knechten nachjagten und sich auf ihre Wagen, Reiter und ihr großes Kriegsvolk verließen.

6 Als du sie aber ansahst, wurde es finster um sie, und sie wurden verzagt,

7 die Tiefe des Meeres hielt sie fest, und das Wasser ersäufte sie.

8 So geschehe jetzt auch denen, Herr, die auf ihre große Zahl vertrauen und auf ihre Wagen, Spieße, Pfeile und Lanzen pochen, aber nicht wissen, dass du selbst, Herr, unser Gott, es bist, der den Kriegen wehrt von Anfang an, und dass du mit Recht ›Herr‹ heißt.

9 Strecke deinen Arm aus wie vorzeiten, und zerschmettere die Feinde durch deine Macht; lass sie umkommen durch deinen Zorn, die damit drohen, dein Heiligtum zu zerstören und den Ort, wo deine Ehre wohnt, zu entheiligen und mit ihrem Schwert das Horn deines Altars abzuhauen.

10 Herr, bestrafe ihn, den Hochmütigen, durch sein eignes Schwert; lass ihn durch seine eignen Augen gefangen werden, wenn er mich ansieht, und lass ihn durch meine freundlichen Worte betrogen werden.

11 Gib mir die Festigkeit, keinen Ekel zu zeigen, und die Kraft, ihn zu stürzen.

12 Das wird deinem Namen Ehre bringen, dass ihn eine Frau getötet hat.

13 Denn du, Herr, bist stark auch ohne Heeresmacht, und du hast keine Freude an der Stärke der Rosse; die Hoffärtigen haben dir noch nie gefallen; aber allezeit hat dir gefallen das Gebet der Elenden und Demütigen.

14 Du Gott des Himmels, Schöpfer der Wasser und Herr aller Dinge, erhöre das Gebet einer armseligen Frau, die allein auf deine Barmherzigkeit vertraut.

15 Denke, Herr, an deinen Bund, und gib mir ein, was ich reden und wie ich vorgehen soll, und gib mir Glück dazu, damit dein Haus nicht entweiht wird und alle Heiden erkennen, dass du Gott bist und sonst keiner.

10

Judit geht zu Holofernes

1 Als sie ihr Gebet beendet hatte, stand sie auf von dem Ort, an dem sie sich vor dem Herrn niedergeworfen hatte,

2 rief ihre Magd und ging hinunter ins Haus, legte das Bußgewand ab und zog ihre Witwenkleider aus,

3 wusch sich und salbte sich mit kostbarem Balsam, flocht ihr Haar und setzte sich einen Kopfputz auf, zog ihre schönen Kleider an und tat Schuhe an ihre Füße,

4 schmückte sich mit Armbändern und Spangen, Ohrringen und Fingerringen und legte all ihren Schmuck an.

5 Dazu gab ihr der Herr noch besondere Anmut; denn sie schmückte sich nicht aus böser Lust, sondern aus Gottesfurcht. Und der Herr machte ihre Schönheit so groß, dass sie allen unsagbar lieblich schien.

6 Und sie gab ihrer Magd einen Schlauch voll Wein und einen Krug mit Öl und einen Sack, in dem sie Feigenkuchen, Mehl und Brot hatte; so ging sie fort.

7 Und am Tor trafen die beiden Usija und die Ältesten der Stadt, die auf sie warteten.

8 Sie bewunderten sie sehr, weil sie so schön war.

9 Doch fragten sie nicht, was sie vorhätte, sondern ließen sie hinaus und sprachen: Der Gott unsrer Väter gebe dir Gnade und lasse dir gelingen, was du dir vorgenommen hast, damit Israel sich über dich freut und dein Name zu den Heiligen und Gerechten gezählt wird.

10 Und alle, die dort waren, sagten laut: Amen, Amen.

11 Aber Judit betete und ging mit ihrer Magd zum Tor hinaus.

12 Und als sie frühmorgens den Berg hinabging, begegneten ihr die Wächter der Assyrer, hielten sie an und fragten sie, woher sie käme und wohin sie wollte.

13 Da antwortete sie: Ich bin eine hebräische Frau und bin vor ihnen geflohen; denn ich weiß, dass sie euch in die Hände fallen werden, weil sie euch verachtet haben und nicht um Gnade bitten und sich freiwillig ergeben wollen.

14 Darum hab ich mir vorgenommen, zum Fürsten Holofernes zu gehen, um ihm ihre Geheimnisse zu offenbaren und ihm zu sagen, wie er sie leicht überwältigen kann, sodass er nicht einen einzigen Mann verliert.

15 Als die Männer das hörten, betrachteten sie die Frau näher und waren ganz betroffen, dass sie so wunderschön war,

16 und sagten zu ihr: Das rettet dir das Leben, dass du dich entschlossen hast, zu unserm Herrn herabzukommen.

17 Denn wenn du vor ihn trittst, wird er dich gewiss gut behandeln und du wirst seinem Herzen sehr gefallen.

18 Sie führten sie zum Zelt des Holofernes und sagten ihm von ihr.

19 Als sie vor ihn trat, war Holofernes sogleich von ihr eingenommen.

20 Und seine Diener sagten zueinander: Die Hebräer sind gewiss nicht zu verachten, wenn sie so schöne Frauen haben. Lohnte es sich für uns nicht schon um ihretwillen, diesen Krieg zu führen?

21 Als nun Judit den Holofernes unter seinem Mückennetz sitzen sah, das aus Purpur- und Goldfäden gewirkt und mit Smaragden und Edelsteinen verziert war, verneigte sie sich und fiel vor ihm nieder. Aber Holofernes befahl seinen Dienern, sie wieder aufzurichten.

11

Judit redet mit Holofernes

1 Darauf sagte Holofernes zu ihr: Sei getrost und fürchte dich nicht; denn ich habe nie einem Menschen etwas zuleide getan, der sich dem König Nebukadnezar ergeben hat.

2 Hätte mich dein Volk nicht verachtet, so hätte ich nie meinen Spieß gegen sie erhoben.

3 Aber nun sage mir, warum du von ihnen weggegangen und zu uns gekommen bist.

4 Judit antwortete ihm: Höre deine Magd gnädig an. Wirst du tun, was deine Magd dir vorschlägt, so wird sicherlich gelingen, was der Herr mit dir vorhat.

5 So wahr Nebukadnezar lebt, der König über die ganze Erde, und so wahr er dir seine Macht gegeben hat, alle Ungehorsamen zu bestrafen: Nicht nur die Menschen werden ihm durch dich unterworfen, sondern auch alle Tiere auf dem Felde werden ihm gehorchen.

6 Deine mutigen Taten sind hochberühmt in aller Welt und jeder weiß, dass du der mächtigste Fürst in seinem ganzen Königreich bist und deine Kriegskunst überall gepriesen wird.

7 Wir wissen auch, was Achior geredet und wie du ihn behandelt hast.

8 Denn es ist wahr: Unser Gott ist so erzürnt über unsre Sünden, dass er durch seine Propheten verkündet hat, er wolle das Volk um seiner Sünden willen dahingeben.

9 Weil nun das Volk Israel weiß, dass sie ihren Gott erzürnt haben, sind sie voll Furcht vor dir.

10 Dazu leiden sie großen Hunger und müssen vor Durst verschmachten

11 und haben jetzt vor, ihr Vieh zu schlachten und sein Blut zu trinken. Sie wollen sogar Korn, Wein und Öl, das dem Herrn geweiht ist, für sich verwenden und das essen, was sie nicht einmal berühren dürfen. Weil sie das tun, müssen sie ganz gewiss umkommen.

12 Als ich, deine Magd, das erkannte, bin ich von ihnen geflohen. So hat mich der Herr zu dir gesandt, um es dir zu berichten.

13 Denn obwohl ich zu dir gekommen bin, so bin ich doch nicht von Gott abgefallen, sondern will meinem Gott auch jetzt bei dir dienen. Darum wird deine Magd hinausgehen und zu Gott beten; der wird mir offenbaren, wann er die Strafe für ihre Sünde an ihnen vollziehen will. Dann will ich kommen und dir's berichten. Mitten durch Jerusalem will ich dich führen, und das ganze Volk Israel wird dir gehören wie Schafe, die keinen Hirten haben, und kein Hund wird dich anbellen. Denn das ist mir durch Gottes Vorsehung offenbart,

14 und weil er über sie erzürnt ist, hat er mich gesandt, dass ich dir's berichte.

15 Diese Rede gefiel Holofernes und seinen Knechten; sie bewunderten ihre Klugheit und sagten zueinander:

16 Diese Frau hat auf Erden nicht ihresgleichen an Schönheit und Klugheit.

17 Und Holofernes sagte zu ihr: Das hat Gott gut gefügt, dass er dich vorausgesandt hat, um durch dich das Volk in meine Hand zu geben. Wenn dein Gott tut, was du versprichst, so soll er auch mein Gott sein; du sollst hoch angesehen sein im Hause Nebukadnezars, und dein Name soll berühmt werden in aller Welt.

12

Judit darf jede Nacht das Lager zum Gebet verlassen

1 Da ließ er sie in seine Schatzkammer hineinführen und bestimmte, dass sie dort bleiben sollte, und ordnete an, was man ihr von seinem Tisch auftragen sollte.

2 Aber Judit antwortete ihm: Ich darf noch nichts von deiner Speise essen, damit ich mich nicht versündige; ich habe aber ein wenig mit mir genommen; davon will ich essen.

3 Da sagte Holofernes zu ihr: Wenn das aufgegessen ist, was du mitgebracht hast, woher sollen wir dir dann anderes beschaffen?

4 Judit antwortete: So gewiss mein Herr lebt: Bevor deine Magd alles verzehren wird, so wird Gott durch mich ausrichten, was er vorhat.

5 Als die Knechte sie in das Gemach führen wollten, wie er befohlen hatte,

6 bat sie, dass man ihr erlaubte, nachts, ehe es hell wird, hinauszugehen und zum Herrn zu beten.

7 Da befahl Holofernes seinen Kammerdienern, dass man sie drei Tage frei aus- und eingehen lassen sollte, um zu ihrem Gott zu beten.

8 So ging sie nachts hinaus in das Tal vor Betulia und wusch sich in einer Quelle.

9 Danach betete sie zum Herrn, dem Gott Israels, er möge sie so führen, dass ihrem Volk die Freiheit geschenkt werde.

10 Dann ging sie wieder in das Zelt, vermied, sich unrein zu machen, und aß nichts bis zum Abend.

Holofernes lässt Judit zum Festmahl holen

11 Am vierten Tage machte Holofernes ein Festmahl für sein Gefolge und sagte zu seinem Kämmerer Bagoas: Geh hin und überrede die Hebräerin, zu mir zu kommen;

12 denn es gilt als Schande bei den Assyrern, wenn eine solche Frau uns unberührt entgehen und einen Mann zum Narren gehalten haben sollte.

13 Da kam Bagoas zu Judit und sagte: Schöne Frau, mein Herr will dich ehren; verweigere es ihm nicht und komm, um mit ihm zu essen, zu trinken und fröhlich zu sein.

14 Da sagte Judit: Wie dürfte ich meinem Herrn das abschlagen?

15 Alles, was ihm lieb ist, das will ich von Herzen gern tun mein ganzes Leben lang.

16 Sie stand auf und schmückte sich, ging hinein und trat vor ihn.

17 Da schlug das Herz des Holofernes schneller und er entbrannte vor Begierde nach ihr.

18 Darum sagte er zu ihr: Lass dich nieder, trink und sei fröhlich; denn du hast bei mir Gnade gefunden.

19 Und Judit antwortete: Ja, Herr, ich will fröhlich sein, denn ich bin in meinem ganzen Leben nicht so hoch geehrt worden.

20 Und sie aß und trank mit ihm, aber nur, was ihre Magd ihr bereitet hatte.

21 Und Holofernes war fröhlich mit ihr und trank so viel, wie er in seinem Leben noch nie getrunken hatte.

13

Judit tötet Holofernes

1 Als es nun sehr spät geworden war, ging sein Gefolge fort in seine Zelte; und sie waren alle betrunken.

2 Bagoas aber machte die Kammer des Holofernes zu und ging auch fort. Und Judit blieb allein bei ihm in der Kammer.

3 Als nun Holofernes auf seinem Bett lag, betrunken war und schlief,

4 sagte Judit zu ihrer Magd, sie sollte draußen vor der Kammer warten.

5 Und Judit trat vor das Bett und betete im Stillen unter Tränen:

6 Herr, Gott Israels, stärke mich; blick in dieser Stunde gnädig auf das Tun meiner Hände und lass gelingen, was ich mir im Vertrauen auf dich vorgenommen habe, damit du deine Stadt Jerusalem erhöhst, wie du zugesagt hast.

7 Nach diesem Gebet trat sie zu der Säule oben an seinem Bett und griff nach seinem Schwert, das dort hing,

8 zog es heraus, ergriff ihn beim Schopf und betete abermals:

9 Herr, Gott Israels, stärke mich in dieser Stunde! Darauf stach sie ihn zweimal mit ganzer Kraft in den Hals und schnitt ihm den Kopf ab. Danach wälzte sie den Körper aus dem Bett und nahm das Netz von den Säulen herunter.

10 Kurz darauf ging sie hinaus und gab das Haupt des Holofernes ihrer Magd, damit sie es in ihren Sack steckte.

11 Und sie gingen miteinander hinaus und durch das Lager hindurch, wie es ihre Gewohnheit war, als wollten sie zum Beten gehen, bogen dann aber ab durchs Tal und kamen ans Tor der Stadt.

Judit kehrt heim

12 Judit rief den Wächtern auf der Mauer schon von weitem zu: Macht die Tore auf; denn Gott ist mit uns; er hat an Israel Großes getan!

13 Als nun die Wächter ihre Stimme hörten, riefen sie die Ältesten der Stadt.

14 Da kamen alle herbei, Klein und Groß; denn sie hatten schon die Hoffnung aufgegeben, dass sie wiederkommen würde.

15 Sie zündeten Fackeln an und alle umringten sie.

16 Sie aber trat auf einen erhöhten Platz und forderte sie auf zu schweigen. Und als alle still waren, sprach Judit:

17 Dankt dem Herrn, unserm Gott, der die nicht verlässt, die auf ihn trauen. Er hat uns durch mich, seine Magd, Barmherzigkeit erwiesen, wie er dem Hause Israel verheißen hatte, und hat in dieser Nacht den Feind seines Volkes durch meine Hand umgebracht.

18 Dann zog sie das Haupt des Holofernes aus dem Sack, zeigte es ihnen und sagte:

19 Seht, dies ist das Haupt des Holofernes, des Feldhauptmanns der Assyrer; und seht, das ist das Netz, unter dem er lag, als er betrunken war. Da hat ihn der Herr, unser Gott, durch Frauenhand umgebracht.

20 So wahr der Herr lebt, hat er mich durch seinen Engel behütet, als ich hinging, als ich dort war und als ich zurückkam; der Herr hat nicht zugelassen, dass seine Magd unrein wurde, und er hat mich ohne sündige Befleckung zu euch zurückgebracht mit großer Freude, dass er gesiegt, mich herausgeführt und euch befreit hat.

21 Wir wollen ihm alle danken; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

22 Da dankten sie alle dem Herrn und sprachen zu ihr: Gelobt sei der Herr, der heute durch dich unsre Feinde zuschanden gemacht hat.

23 Und Usija, der Fürst des Volkes Israel, sprach zu ihr: Gesegnet bist du, Tochter, vom Herrn, dem höchsten Gott, mehr als alle Frauen auf Erden;

24 und gelobt sei der Herr, der Himmel und Erde geschaffen hat! Er hat dir Glück gegeben, dass du dem Feldhauptmann unsrer Feinde den Kopf abschlagen konntest. Er hat heute deinen Namen so herrlich gemacht, dass dich jederzeit alle preisen werden, die an die Macht des Herrn denken; denn du hast dein Leben nicht geschont in der Trübsal und Not deines Volks, sondern es im Angesicht Gottes vor dem Untergang gerettet.

25 Und alles Volk sprach: Amen, Amen.

26 Danach rief man Achior herbei und Judit sagte zu ihm: Der Gott Israels, von dem du bezeugt hast, dass er sich an seinen Feinden rächen wird, hat heute Nacht das Oberhaupt aller Ungläubigen durch meine Hand umgebracht.

27 Damit du siehst, dass es so ist – sieh hier den Kopf des Holofernes, der den Gott Israels in trotzigem Hochmut verachtet und dir den Tod angedroht hatte, als er sagte:

28 wenn das Volk Israel gefangen würde, so wollte er mit ihnen auch dich erstechen lassen.

29 Als Achior den Kopf des Holofernes sah, entsetzte er sich, wurde bleich vor Schrecken und stürzte vornüber zu Boden.

30 Als er wieder zu sich kam, fiel er ehrfürchtig ihr zu Füßen und sprach:

31 Gepriesen seist du zur Ehre deines Gottes in allen Hütten Jakobs; denn der Gott Israels wird deinetwegen verherrlicht werden bei allen Völkern, die deinen Namen hören.

14

Judit rät zum Angriff

1 Danach sagte Judit zum ganzen Volk: Liebe Brüder, hört mich!

2 Hängt diesen Kopf über die Mauer und nehmt, sobald der Tag anbricht, eure Waffen und macht einen Ausfall, aber nur zum Schein; steigt nicht ins Tal hinunter!

3 Dann werden ihre Wachen fliehen, um den Feldherrn zur Schlacht zu wecken.

4 Wenn ihre Hauptleute ins Zelt des Holofernes kommen und den Leichnam in seinem Blut liegen sehen, werden sie erschrecken.

5 Und wenn ihr merkt, dass sie fliehen, so jagt ihnen zuversichtlich nach; denn der Herr wird sie unter euren Füßen sterben lassen.

6 Als nun Achior sah, wie mächtig der Gott Israels geholfen hatte, verließ er die heidnischen Bräuche, glaubte an Gott und ließ sich beschneiden. Er wurde in das Volk Israel aufgenommen, er und alle seine Nachkommen, bis auf den heutigen Tag.

Die Assyrer entdecken den Tod des Holofernes

7 Als der Tag anbrach, hängten sie den Kopf des Holofernes über die Mauer, nahmen ihre Waffen und machten einen Ausfall mit großem Lärm und Geschrei.

8 Als die Wachen das sahen, liefen sie zum Zelt des Holofernes. Und die darin waren, fingen an, vor der Tür seiner Kammer zu poltern, damit er durch den Lärm und nicht durch Weckrufe aufwachen sollte.

9 Denn niemand wagte es, an der Kammer des assyrischen Fürsten anzuklopfen oder gar hineinzugehen.

10 Als aber die Heerführer, Obersten und alle Hauptleute des assyrischen Heeres kamen, befahlen sie den Kammerdienern:

11 Geht hinein und weckt ihn auf! Denn die Mäuse sind aus ihren Löchern hervorgekommen und wagen, uns zum Kampf herauszufordern.

12 Da ging Bagoas hinein in die Kammer, trat vor den Vorhang und klatschte in die Hände; denn er meinte, er schliefe bei Judit.

13 Er horchte, ob sich etwas regte, und als er nichts vernahm, trat er näher an den Vorhang, hob ihn auf und sah den Leichnam des Holofernes ohne Kopf in seinem Blut auf der Erde liegen. Da schrie und heulte er laut und zerriss seine Kleider

14 und sah in Judits Kammer nach. Als er sie dort nicht fand, lief er hinaus zu den Kriegsleuten und rief: Eine einzige hebräische Frau hat das Haus des Königs Nebukadnezar zu Spott und Hohn gemacht vor aller Welt; denn Holofernes liegt tot auf der Erde und der Kopf ist ihm abgehauen.

15 Als das die assyrischen Hauptleute hörten, zerrissen sie ihre Kleider und eine schreckliche Angst befiel sie;

16 und es erhob sich ein großes Wehgeschrei in ihrem Lager.

15

Die Assyrer werden geschlagen

1 Als nun das ganze Kriegsvolk hörte, dass Holofernes der Kopf abgehauen war, erschraken sie und wurden ganz verwirrt und konnten sich nicht entscheiden, was sie tun sollten; denn keiner hörte mehr auf den andern. So sehr war ihnen der Mut entfallen.

2 Darum suchten sie ihr Heil in der Flucht und ließen alles im Stich. Auf allen Wegen in der Ebene und im Gebirge flohen sie, um den Hebräern zu entrinnen; denn sie hatten gehört, dass diese gegen sie heranrückten.

3 Als die Israeliten sahen, dass die Feinde flohen,

4 eilten sie ihnen nach, bliesen die Trompeten und erhoben ein großes Geschrei.

5 Weil die Assyrer in ungeordneter Flucht davonjagten, die Israeliten ihnen aber in geschlossener Ordnung nachsetzten, erschlugen sie alle, die sie einholen konnten.

6 Und Usija sandte Boten in alle Städte und Landschaften Israels,

7 und diese bewaffneten ihre auserlesene junge Mannschaft und schickten sie hinter den Feinden her. Sie verfolgten sie mit dem Schwert bis zu den Grenzen des Landes.

8 Aber die Bewohner von Betulia fielen über das Lager der Assyrer her, schleppten weg, was die Assyrer zurückgelassen hatten, und machten reiche Beute.

9 Als die andern siegreich nach Betulia zurückkamen, brachten sie alles, was jene mitgeführt hatten, mit sich, zahlloses Vieh und andere Habe, und das ganze Land wurde reich von dieser Beute.

10 Danach kam der Hohepriester Jojakim von Jerusalem nach Betulia mit allen seinen Priestern, um Judit zu sehen.

11 Und sie kam zu ihnen heraus. Da priesen sie sie alle mit lauter Stimme und sprachen:

12 Du bist die Krone Jerusalems, du bist die Wonne Israels, du bist die Ehre unsres Volks! Mit eigner Hand hast du alles getan und Israel eine so große Heilstat erwiesen, und Gott hatte sein Gefallen daran. Gepriesen seist du vor Gott in Ewigkeit!

13 Und alles Volk sprach: Amen, Amen.

14 Nachdem man nun dreißig Tage lang die Beute eingesammelt hatte,

15 schenkten sie Judit alles, was Holofernes gehört hatte, an Gold, Silber, Kleidern, Edelsteinen und andern Schätzen; alles wurde ihr vom Volk übergeben.

16 Und alle waren fröhlich, sangen und sprangen, Mann und Frau, Jung und Alt.

16

Judit dankt Gott und feiert den Sieg

1 Da sang Judit dem Herrn dies Lied:

2 Spielt dem Herrn mit Pauken

und jubelt ihm mit Zimbeln; singt ihm ein neues Lied, preist seinen Namen und ruft ihn an!

3 Der Herr ist's, der den Kriegen wehren kann;

Herr ist sein Name.

4 Er schlug sein Lager auf in seinem Volk,

damit er uns errettet von allen unsern Feinden.

5 Assur kam von den Bergen im Norden

mit großer Heeresmacht; die Schar seiner Krieger verstopfte die Bäche, und seine Pferde bedeckten das Land.

6 Er drohte mir an, mein Land zu verbrennen

und meine Mannschaft mit dem Schwert zu töten, meine Kinder zur Beute zu machen und meine jungen Mädchen hinwegzuführen.

7 Der Herr, der allmächtige Gott, aber hat ihn bestraft,

ihn in die Hand einer Frau gegeben und ihn zuschanden gemacht.

8 Denn kein Mann, kein Krieger hat ihn umgebracht,

und auch kein Riese hat ihn angegriffen, sondern Judit, die Tochter Meraris, hat ihn mit ihrer Schönheit überwunden.

9 Denn sie legte ihre Witwenkleider ab

und zog ihre Feierkleider an zur Freude Israels.

10 Sie salbte sich ihr Angesicht

und flocht ihr Haar, um ihn zu betrügen.

11 Ihre zierlichen Schuhe blendeten ihn,

und ihre Schönheit fing sein Herz, aber sie schlug ihm den Kopf ab,

12 sodass sich die Perser und Meder entsetzten vor ihrer kühnen Tat.

13 Das ganze Heer der Assyrer heulte,

als meine Leute elend herauskamen, die vor Durst fast verschmachtet waren.

14 Unmündige Knaben erstachen die Assyrer

und erschlugen sie auf der Flucht wie Kinder. Sie kamen um im Kampf vor meinem Herrn.

15 Lasst uns singen ein neues Lied dem Herrn, unserm Gott!

16 Herr, Gott, du bist der mächtige Gott, der große Taten tut, und niemand kann dir widerstehen.

17 Die ganze Schöpfung muss dir dienen;

denn was du sprichst, das muss geschehen; du sendest deinen Geist und alles wird geschaffen; und deinem Wort kann niemand widerstehen.

18 Die Berge müssen beben,

und die Felsen zerschmelzen wie Wachs vor dir.

19 Aber denen, die dich fürchten,

schenkst du große Gnade. Denn alles Opfer und Fett ist viel zu gering vor dir; aber den Herrn fürchten, das übertrifft alles.

20 Weh den Heiden, die mein Volk verfolgen!

Denn der allmächtige Herr bestraft sie und sucht sie heim am Tage des Gerichts.

21 Er wird ihren Leib plagen mit Feuer und mit Würmern,

und sie werden brennen und es fühlen in alle Ewigkeit.

22 Nach diesem Sieg zog das ganze Volk von Betulia nach Jerusalem, um den Herrn anzubeten. Sie reinigten sich und opferten Brandopfer und was sie gelobt und versprochen hatten.

23 Und Judit hängte alle Waffen des Holofernes, die das Volk ihr gegeben hatte, als Weihgeschenk im Tempel auf, dazu das Netz, das sie mitgenommen hatte.

24 Und das Volk war fröhlich in Jerusalem bei dem Heiligtum und feierte mit Judit drei Monate lang den Sieg.

25 Danach zog jeder wieder heim. Und auch Judit kehrte nach Betulia zurück

26 und wurde hoch geehrt im ganzen Land Israel.

27 Und sie nahm, solange sie lebte, keinen Mann nach dem Tode ihres ersten Mannes Manasse.

28 Sie wurde sehr alt und lebte im Hause ihres Mannes, bis sie hundertfünf Jahre alt war. Und sie hatte ihre Magd freigelassen. Danach starb sie in Betulia und man begrub sie bei ihrem Mann Manasse.

29 Das ganze Volk trauerte um sie sieben Tage lang. Und vor ihrem Tod hatte sie ihr Hab und Gut unter ihre und ihres Mannes Verwandte verteilt.

30 Während sie lebte und noch lange danach, wagte niemand, Israel anzugreifen.

31 Der Tag dieses Sieges wurde von den Hebräern als ein großes Fest gefeiert und unter die heiligen Tage aufgenommen. So halten es die Juden bis auf den heutigen Tag.


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Quelle: http://www.die-bibel.de/


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