Christian Artikel - Liebt einander Christentum - Liebt einander
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
Deutsch VersionChristlichen Portal

Christian Resources

Vote!

 
Zivilisation des Lebens kontra Zivilisation des Todes
   

Autor: Dr. Anton Zieba,
Liebt einander! 1/2010 → Pro-life



Leider ist es so, dass trotz der friedlichen Entwicklung Europas ein Kampf um Leben und Tod geführt wird. Es geht um das Leben und den Tod von Personen, die keine eigene Stimme haben, die am wehrlosesten sind, von denen aber die Zukunft unseres Landes, unseres Volkes und unserer Stellung in der Welt abhängt.

Die Strategie der Abtreibungsbefürworter

Einer der besten Spezialisten unter den Abtreibungsbefürwortern war Doktor Bernard Nathanson. Im Jahre 1968 gründete er eine Vereinigung mit dem Namen NARAL (National Association for Repeal of Abortion Law – Nationale Vereinigung zur Aufhebung der Abtreibungsgesetze). Diese Organisation hatte nur ein paar Mitglieder, doch schaffte sie es, innerhalb von nur 5 Jahren ganz Amerika umzukrempeln, indem sie ein Gesetz einführte, das es erlaubte, jedes Kind von der Empfängnis bis zur Geburt, also die ganzen 9 Schwangerschaftsmonate hindurch, umzubringen. Glücklicherweise erlebte Dr. Nathanson eine Bekehrung und hielt im Jahre 1982 in Irland seine weltberühmte Rede „Der tödliche Betrug, die geplante Vernichtung“, in der er die Hauptstrategie der Abtreibungsbefürworter aufdeckte. Aufgrund seiner Erfahrung und seines „Erfolges“ bei der Durchsetzung von Abtreibungsgesetzen lohnt es sich anzuhören, was dieser Mensch zu sagen hat:

„Im Jahre 1968 wussten wir, dass eine ehrliche Abtreibungs-Umfrage in Amerika uns eine niederschmetternde Niederlage einbringen würde. Also entschlossen wir uns, anders vorzugehen: Mithilfe der Massenmedien verbreiteten wir die Ergebnisse unserer »scheinbar« durchgeführten Umfragen, die besagten, dass 50% bis 60% der Amerikaner eine Legalisierung der Abtreibung befürworten. Das war eine besonders erfolgreiche Taktik der »selbsterfüllenden Prophezeiungen«: Würde man nur lang genug der amerikanischen Öffentlichkeit weismachen, dass alle für die Abtreibung sind, dann würde die Mehrheit über kurz oder lang von der Richtigkeit dieser Einstellung überzeugt sein. Nicht viele Menschen wollen zu den Außenseitern gehören. Eine unserer Vorgehensweisen bestand darin, entsprechend vorbereitete, zweideutige Umfragen anzuwenden. Deshalb möchte ich allen raten, sehr kritisch allen Umfrageergebnissen gegenüber zu sein, die sie hören oder lesen.“

Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, wieso vor jeder Debatte über das Abtreibungsrecht immer wieder in den Zeitungen Umfrageergebnisse auftauchen, die scheinbar belegen, dass die Mehrheit der Bürger für die Abtreibung ist… Doch noch interessanter ist das, was Dr. Nathanson über die Statistiken der illegalen Abtreibungen sagte:

„Wir wussten auch, dass, wenn wir die Situation nur stark genug dramatisieren, es uns im Endeffekt gelingen wird, unser Programm der rechtlich sanktionierten Abtreibungen zu »verkaufen«. Deshalb fälschten wir die Angaben über die illegalen Abtreibungen, die jedes Jahr in den USA vorgenommen wurden. Die Massenmedien und die öffentliche Meinung versorgten wir mit der Information, dass jährlich ca. 1 Million Abtreibungen durchgeführt würden, obwohl wir wussten, dass die tatsächliche Zahl bei 100. 000 Tausend lag. Bei den illegal durchgeführten Eingriffen starben jährlich 200-250 Frauen. Doch wir wiederholten immer wieder, dass die Todesrate viel höher sei und bei 10.000 jährlich läge. Diese Zahlen fingen an, das gesellschaftliche Bewusstsein der USA zu formen und waren das beste Mittel, um die Gesellschaft davon zu überzeugen, dass man das Abtreibungsrecht verändern müsste.“

„Die katholische Karte“

In ihrem Kampf um die gesellschaftlichen Sympathien, die zur Legalisierung der Abtreibung führen sollten (diese war lediglich für eine kleine Gruppe von Ärzten, die durch das Töten von Ungeborenen Geld verdienen wollten, von Vorteil), gingen Dr. Nathanson und seine Mitstreiter aber noch weiter. Da sie wussten, dass es in der vielschichtigen amerikanischen Gesellschaft verschiedene Konfessionen gibt, schufen sie die Illusion, als ob die katholische Kirche für alle Konflikte innerhalb der Gesellschaft verantwortlich wäre und die Einstellung zur Abtreibung lediglich von der Überzeugung der kirchlichen Hierarchie abhängen würde, die die Freiheit der Bürger und sogar die Rechte des Menschen bedrohe.

„Die wichtigste und wirksamste Taktik, die wir während unserer Tätigkeiten in den Jahren 1968-1973 anwendeten, war die sogenannte katholische Karte. (…) Wir benutzten den allgemeinen Begriff von der kirchlichen Hierarchie, der genügend unklar war, um alle liberalen Intellektuellen, alle Kriegsgegner sowie die Massenmedien davon zu überzeugen, dass es die Kirche sei, die gegen eine Legalisierung der Abtreibung Front macht (…). Aus unseren Worten konnte man eine eindeutige Schlussfolgerung ziehen: Die katholische Kirche sei dazu entschlossen, dem Land und seiner Bevölkerung ihre eigenen Ansichten über die Abtreibung aufzuzwingen. Und nun sei die Entwicklung der Menschenrechte in den USA allein davon abhängig, wie die Frage der Abtreibung gelöst werde. Wenn die Bill of Rights in der Verfassung der Vereinigten Staaten verbleiben sollte, dann dürften wir es nicht zulassen, dass Kardinal Cook in unseren Schlafzimmern regiert. Wir dürften es nicht zulassen, dass die katholische Kirche die Kompetenzen des Gesetzgebers an sich reißt und Frauen dazu zwingt, Kinder zu gebären. Die kirchliche Hierarchie sei unbeugsam und von ihr und nicht der Mehrheit der Katholiken stamme der Widerstand gegen die Legalisierung der Abtreibung. Auf diese Art und Weise separierten wir die katholischen »Intellektuellen«, »fortschrittliche« und liberale Christen von der kirchlichen Hierarchie und trieben einen Keil in die katholische Widerstandsbewegung gegen die Legalisierung der Abtreibung. Indem wir uns auf gefälschte Umfragen beriefen, behaupteten wir, dass sich »die Mehrheit der Katholiken für eine Reform der Abtreibungsgesetze ausspricht« und dass »bei den Frauen, die an einer Beratung teilnehmen und sich für eine Abtreibung entscheiden, der Anteil an katholischen Christinnen dem Anteil der Katholiken in der Bevölkerung der USA entspricht«.

Schamlos lügend behaupteten wir, dass Kardinal Cushing ebenfalls ein Befürworter der Liberalisierung der Abtreibungsgesetze sei. Wir konnten viele unentschlossene Katholiken davon überzeugen, dass unsere Einstellung richtig und aufgeklärt sei, indem wir uns auf diesen beriefen.

Was für eine Bedeutung hatte die von uns organisierte Hetzkampagne eigentlich? Vor allem überzeugte sie die Medien davon, dass jeder, der gegen Abtreibung war, entweder katholisch sein musste oder sich unter starkem Einfluss der katholischen Hierarchie befand. Wir verbreiteten die Überzeugung, dass jeder Katholik, der für die Abtreibung war, zu den intellektuellen, aufgeklärten und modernen Menschen gehöre.

Es ging uns vor allem darum, die Gesellschaft mithilfe der Medien davon zu überzeugen, dass es keine nicht-katholischen Gruppen gäbe, die gegen Abtreibung wären. In Wirklichkeit gab es damals (wie auch heute) viele Kirchen und Religionen, die sich gegen die Abtreibung aussprachen und immer noch aussprechen: die orthodoxen Kirchen, Churches of Christ, American Baptist Association, die Lutheraner, die Methodisten, die Mormonen, orthodoxe Juden, Muslime, die Pfingstler. Viele andere religiöse Vereinigungen hatten eine weniger entschiedene Einstellung, waren aber mit einer völligen Legalisierung der Abtreibung auch nicht einverstanden. Hierzu zählten die amerikanisch-lutheranische Kirche, die presbyterianische Kirche sowie die baptistischen Kirchen in den USA.

Es gab sehr viele nicht-katholische Gruppierungen, die sich gegen die Abtreibung aussprachen. Wir ließen es jedoch niemals zu, dass man eine Liste dieser veröffentlichte, und sorgten vor, dass niemand auf die Idee käme, dass es eine andere Opposition als die katholische geben könnte.“

Das Verbergen der Wahrheit über das Leben ungeborener Kinder

„Neben der »katholischen Karte« verwendete die NARAL noch zwei wesentliche Methoden beim Propagandakampf für die Abtreibung: Man verbarg alle wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das Leben mit dem Moment der Empfängnis beginnt, und bemächtigte sich der Massenmedien.

Die erste Methode beruhte auf der konsequenten Verneinung der wissenschaftlich belegten Tatsache, dass das menschliche Leben mit dem Augenblick der Empfängnis beginnt. Wir behaupteten, dass die Feststellung, wann das menschliche Leben beginnt, ein theologisches, ein rechtliches, ethisches, philosophisches aber keinesfalls ein wissenschaftliches Problem sei.

Solch eine Vorgehensweise gehört immer noch zu den Lieblingstaktiken der Abtreibungsbefürworter, die behaupten, die Wissenschaftler wären nicht in der Lage, exakt den Zeitpunkt zu bestimmen, ab wann menschliches Leben beginnt. Solch eine Behauptung ist lächerlich und absurd (…). Als Wissenschaftler weiß ich – ich weiß es und behaupte es nicht lediglich – dass das menschliche Leben im Moment der Empfängnis beginnt.“

Dr. Nathanson ging in seinem Vortrag nicht näher auf die Problematik der Massenmedien ein. Wir müssen uns aber dessen bewusst sein, dass die Mehrheit der Medien bewusst oder unbewusst die Zivilisation des Todes mitgestaltet, indem sie die Lügen der amerikanischen Abtreibungsbefürworter verbreitet, anstatt diese Manipulationen aufzudecken. Das Traurigste ist jedoch, dass diese Strategie der Verkündigung von Lügen und Halbwahrheiten, die Dr. Nathanson ans Licht brachte, immer noch das wirkungsvollste Instrument darstellt, welches zum Tod von Millionen von unschuldigen, menschlichen Wesen führt.

Schützen wir das Leben!

Die Wiederherstellung dessen, was zerstört wurde, ist nicht einfach. Innerhalb von fünf Jahren erschütterten diese Lügen die Überzeugung der meisten Amerikaner dermaßen, dass die ganze spätere Tätigkeit Dr. Nathansons zum Schutz des ungeborenen Lebens nicht in der Lage war, die Anti-Abtreibungsgesetze wieder einzuführen. Wir sollten keinen Fehler begehen und uns an die Wahrheit halten, die Gott uns offenbart hat, die die Kirche verteidigt und die ehrliche Wissenschaftler entdecken und verkünden: dass nämlich das menschliche Leben von seinem Beginn bis zum natürlichen Tod wertvoll ist.

Hören wir auf Dr. John Willke, einen Lebensschützer, der Vorsitzender der internationalen Vereinigung International Right to Life Federation ist. Dr. Willke stellt bereits seit Jahrzehnten seinen 4 Punkte Plan zur Rettung ungeborener Kinder vor. Dieser Plan ist sehr einfach:

1) Gebet

2) Bildung

3) Aufklärung der Mitmenschen

4) Hilfestellung

Als gläubiger Mensch erkannte Dr. Willke mit Recht, dass das Gebet eine erstrangige und fundamentale Rolle beim Schutz des ungeborenen Lebens spielt. Das Gebet sollte immer am Anfang aller Aktionen, die dem Leben dienen, stehen und diese fortwährend unterstützen. Jesus Christus ermuntert uns zum Gebet: „Wacht und betet allezeit (…)“ (Lukas 21, 36). Der hl. Paulus schreibt: „Betet ohne Unterlass!“ (1 Brief an die Thessalonicher 5, 17), und der hl. Jakobus versichert: „Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten!“ (Brief des Jakobus 5, 16). Um das Gebet bat uns auch der große Lebensschützer Papst Johannes Paul II.: „Man muss beharrlich beten! (…) Möge der einfache, aber grundsätzliche päpstliche Aufruf zum Gebet von diesem Ort aus alle, die mich hier und überall auf der Welt hören, erreichen. Dabei ist dieser Aufruf zum Gebet am wichtigsten. Es ist die wesentlichste Botschaft.“

Am 13. Oktober 2007 begann der II. Weltgebetskongress für das Leben in Krakau im Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit. Der Gebetskreuzzug zum Schutz des ungeborenen Lebens (www.world-prayer-for-life.org) steht unter dem Motto: „Dringend notwendig ist ein großes Gebet für das Leben, das die ganze Welt durchdringt“ (Johannes Paul II., Evangelium vitae). Beten wir doch in den folgenden Intentionen mit:

– als Sühne an den barmherzigen Gott für das nicht angenommene Geschenk des Lebens

– um die wachsende Wertschätzung für das Leben eines jeden Menschen von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod

– für das in der Gesetzgebung eines jeden Landes verankerte, bedingungslose Recht eines jeden Menschen zum Leben, und zwar von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Tod

Dr. Wille hat oftmals betont, dass unser Engagement für den Lebensschutz vernünftig und auf Fakten, die uns die Entwicklung der Wissenschaften (der Medizin, der Geschichte, der Rechtswissenschaft oder der Demografie) liefert, gestützt sein sollte. An richtige Informationen gelangt man, wenn man regelmäßig christliche Zeitschriften, Veröffentlichungen und Bücher liest, die von Lebensschützern herausgegeben werden. Dr. Willke warnte vor Veröffentlichungen, die nichts mit der Wahrheit zu tun haben, auch wenn sie oftmals von einem Menschen mit Professur unterschrieben wurden. Sich bilden bedeutet auch, dass man an Treffen und Vorträgen teilnimmt, die von ehrlichen Menschen gehalten werden; es bedeutet auch, dass man sich Filme anschaut, die die Entwicklung des Menschen veranschaulichen, die die Zerstörung des Lebens und die Tragödie der Mütter, die sich für eine Abtreibung entschieden haben, zeigen. Es bedeutet weiterhin, dass man Informationen über die Auswirkungen von Abtreibungen auf die physische und psychische Gesundheit von Frauen sammelt.

Diese bewusst auf sich genommene Mühe bei der Ansammlung von echten Informationen, verbunden mit einer andauernden Aktualisierung unseres Wissens, ist deshalb so wichtig, weil die Massenmedien oft Lügen anstelle von echten Fakten verbreiten.

Die Forderung nach der Aufklärung und Bildung der Mitmenschen ist besonders an die Menschen, die in den Medien arbeiten, gerichtet, aber auch an Religionsgemeinschaften sowie an alle gewöhnlichen Bürger. Wir klären andere auf, indem wir unser Wissen über die Entstehung des Lebens mit anderen teilen und ihnen wahre Informationen über die Grausamkeiten, die sich hinter dem Schlagwort „Abtreibung“ verbergen, weitergeben.

Dr. Willke hebt besonders hervor, dass es bei dem Werk des Lebensschutzes einer konkreten, materiellen Hilfestellung bedarf, die an alleinstehende Mütter und kinderreiche Familien ergehen sollte. Jeder Arzt, nicht nur der Gynäkologe, sollte Institutionen, Vereinigungen und Telefonseelsorgestellen kennen, die in kritischen Situationen ansprechbar sind. Kein Gläubiger sollte gleichgültig gegenüber dem Leid eines anderen Menschen sein, denn es steht ja geschrieben: „Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit“ (1 Brief des Johannes 3, 18).

Dr. Anton Zieba

E-Abonnieren

Wenn Sie eine PDF-Nummer herunterladen möchten:

  • Anmeldung, Wenn Sie unser Kunde sind und unsere Zeitschrift e-abonnieren
  • E-Abonnieren, Wenn Sie das noch nicht gemacht haben




Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Dezember 2015.



Lesen Sie mehr Christian Artikel (Deutsch)


Top



Empfehlen Sie diese Seite einem Freund!

Siehe auch