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Das Gericht im Augenblick des Todes
   

Autor: ks. Mieczysław Piotrowski TChr,
Liebt einander! 2/2010 → Katholische Kirche



Im Moment des Todes müssen wir alle „vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat“, (2.Korinther 5, 10).

Dann wird Gericht gehalten: „…wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt“, (Hebräer 9, 27). Jesus Christus erklärt, worin dieses besteht: „ Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht. Damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind“, (Johannes 3, 19-21). Das einzige Kriterium, nach dem Christus richtet, ist die Liebe. Jesus, unser Herr, sagt deutlich, dass Menschen, die während ihres irdischen Lebens Böses taten und so „die Finsternis liebten“, „das Licht hassen“ werden. Das heißt, sie werden Gott hassen – also das Geschenk der Erlösung ausschlagen, das Christus ihnen anbietet. Jene aber, die auf dem Weg der Gebote Gottes durch das irdische Leben gegangen sind, „die Wahrheit getan“ haben – „kommen zum Licht“, nehmen also Gottes Geschenk der Erlösung an. So überlässt der Schöpfer den Menschen während des Gerichts dessen eigener Urteilskraft: „Der Mensch hat Leben und Tod vor sich; was er begehrt, wird ihm zuteil“, (Sir 15,17). Diese wichtigste Lebensentscheidung im Augenblick des Todes hängt von der gesamten irdischen Lebensgeschichte ab: „Wer im Vertrauen auf das Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber im Vertrauen auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten“, (Galater 6, 8). Im Moment des Todes endet in jedem Menschen der lebenslange Entwicklungsprozess seines Menschseins, seines Heranreifens zur Freiheit und Liebe. Eben dann öffnet jede bewusste und freiwillige Entscheidung für die Wahrheit, alle Mühe des Glaubens und Betens und jedes Ringen gegen den eigenen Egoismus und die eigenen Sünden den Menschen für das Wirken des Geistes Gottes, der in ihm die Freiheit hervorbringt und entfaltet, das heißt die Fähigkeit zu heroischer Liebe. Fehlende Umkehr und Verstockung in der Sünde kann den Menschen so sehr zerstören, dass er zum absoluten Egoisten wird, der das Licht der Liebe und Wahrheit hasst, und der sich selbst mit einer „Liebe“ liebt, die bis zum Hass gegen Gott geht. Das irdische Leben ist also für jeden Menschen eine Zeit des nicht nachzuholenden und endgültigen  Reifens zur ewigen Liebe im Himmel, oder eben manchmal auch eine Zeit der Verkümmerung und des Abstiegs in den völligen Egoismus und das ewige Verderben.

Wenn im Augenblick des Todes, während des persönlichen Gerichts, der Mensch Christus von Angesicht zu Angesicht begegnet, dann wird er - während er sein ganzes irdisches Leben in vollkommener Wahrheit betrachtet - eine endgültige Entscheidung für oder gegen Christus treffen müssen. Diese Entscheidung wird immer Ausdruck der Wahrheit über diesen Menschen sein – nämlich darüber, wie sich seine Freiheit während seines irdischen Lebens ausgeformt hat. Wenn er im Augenblick des Gerichts die ganze Fülle der Liebe Christi erfährt, wird jeder Mensch die endgültige Entscheidung treffen, ob er sie annimmt oder ablehnt. Das „Ja“ zu Christus wird zum Himmel oder Fegefeuer, die Ablehnung seiner Liebe aber zur Hölle.

Im Augenblick des Gerichts wird jeder erhalten, was er erstrebt, und sein Streben wird dem entsprechen, was er während seines Lebens auf Erden geworden ist: „Jenseits der geheimnisvollen Pforten des Todes zeichnet sich eine Ewigkeit der Freude in der Gemeinschaft mit Gott oder der Strafe in der Ferne von ihm ab“ (Johannes Paul II: Reconciliatio et paenitentia, 26).

„Warum werden wir nicht alle erlöst? Deswegen, weil nicht alle dies wollen werden. Die Gnade, die ein Geschenk ist, erlöst nur diejenigen, die Erlösung wollen, jene aber, welche dies nicht wollen, erlöst sie nicht“, (hl. Chrysostomos: Homilie zum Römerbrief XVIII, 5).

P. M. Piotrowski

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Januar 2016.



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