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Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Wo Ich dich antreffe, da werde Ich dich richten…
   

Autor: Pater A. Trojanowski SChr,
Liebt einander! 3/2013 → Zeichen und Wunder



Im Jahre 1937 erfährt Klara, ein junges, gläubiges Mädchen, von dem plötzlichen Tod einer Arbeitskollegin, Anita, die vor Kurzem eine sakramentale Ehe geschlossen hatte, aber seit einem Jahr freiwillig auf alle religiösen Praktiken verzichtet hatte.

Am Tag darauf nahm Klara an einer Eucharistiefeier teil, bei der sie die heilige Kommunion für Anita aufopferte und eifrig für sie betete. Spät am Abend, als sie noch über diesen plötzlichen Tod nachdachte und für die Seele ihrer Freundin betete, erblickte sie plötzlich die Seele Anitas in einem entsetzlichen Zustand. Anita sagte: „Klara! Bete nicht für mich! Ich bin verdammt. Ich komme nicht aus eigenem Antrieb, sondern nur deswegen, weil Gott mich dazu gezwungen hat; denke ja nicht, ich würde dies aus Freundschaft zu dir tun. Hier lieben wir niemanden mehr. In Wirklichkeit wäre es mein Wunsch, dass auch du an diesen Ort des ewigen Unglücks, wo ich mich befinde, gelangen würdest. Ach … wäre ich doch nie geboren worden! Ja, ich hasse Gott mit der ganzen freiwilligen Entschlusskraft, von Ihm getrennt zu sein. Dies ist eine Entscheidung, die ich im Augenblick des Todes gefasst habe, und die ich niemals widerrufen möchte. Verstehst du jetzt, warum die Hölle ewig ist? Weil meine Verstocktheit und mein Hass auf Gott niemals aufhören werden! Ich bin aber gezwungen zu sagen, dass Gott sogar zu uns barmherzig ist. Weil Er uns einen vorzeitigen Tod geschenkt hat, verhinderte Er, dass wir all das Böse tun konnten, zu dem wir fähig gewesen wären. Dies hätte unsere Schuld und Strafe noch verschlimmert. Alle, die in der Hölle brennen, beteten entweder gar nicht oder nur, um ihre Bedürfnisse zu stillen. Das Gebet ist ein erster Schritt auf Gott zu. Besonders das Gebet zu der, die die Mutter Christi ist, und deren Namen wir hier niemals aussprechen!!! Frömmigkeit entreißt dem Dämon eine zahllose Menge von Seelen, deren Sünden sie unentrinnbar in seine Arme treiben würden. Jetzt, wo ich dir dies sage, brenne ich vor Wut, denn ich will nicht, bin aber gezwungen, über diese Dinge zu reden. Das Gebet ist die leichteste Sache, die der Mensch auf der Erde tun kann. Und deshalb hat Gott damit die Erlösung eines jeden verknüpft. Ich hätte niemals an das Wirken des Dämons geglaubt. Doch jetzt bezeuge ich, dass er einen sehr großen Einfluss auf Menschen hat, die sich in solch einer Situation befinden, wie ich es einst war. Obgleich die Anzahl von Menschen, die auf sichtbare Art und Weise besessen sind, gering ist, so ist doch die Anzahl derjenigen, die innerlich durch den Teufel versklavt sind, sehr hoch. Ich selbst hasse den Dämon, doch er gefällt mir, weil er euch zerstören will. Ich hasse ihn und seine Helfer – die gefallenen Geister von Anbeginn der Zeiten. Sie umkreisen die ganze Erde wie eine Schar von Fliegen, doch ihr glaubt nicht daran … Nicht wir, die Verdammten, sind es, die euch verführen. Dies ist den gefallenen Geistern vorbehalten. In Wahrheit ist es so, dass sich ihre Qualen mit jeder Seele vermehren, die sie an diesen Ort bringen. Doch wozu ist der Hass nicht fähig! Während meines irdischen Lebens habe ich mir schrittweise einen eigenen Gott erschaffen. Man glaubt so leicht an das, was einem gefällt. So viele Jahre lang bereitete mir meine »Religion« Freude. So konnte ich das Leben genießen. Nur eine einzige Sache hätte meine Verstocktheit brechen können: ein langes und schmerzhaftes Leiden! Doch es kam nicht. Verstehst du jetzt die Worte: »Gott straft diejenigen, die er liebt«?

Meine Abkehr von Gott bestand darin, dass ich aus meinem Mann einen Götzen machte. So etwas kann nur geschehen, wenn die Liebe sich lediglich auf körperliche Empfindungen stützt. Diese egoistische Liebe verzaubert, wird obsessiv und vergiftet. Die Anbetung der Person X wurde für mich zu einer Art Lebensreligion. Das war die Zeit, als ich im Büro Gift und Galle gegen die Priester und alles, was auf irgendeine Weise mit der Kirche verbunden war, versprühte. Letztendlich rebellierte ich gegen Gott.

Ich versichere dir, dass das Höllenfeuer nicht auf Gewissensqualen beruht. Es ist ein Feuer! Genauso wie gesagt worden ist: »Geht fort von Mir ihr Verdammten in das ewige Feuer!« Ja, wortwörtlich ist es so … Seit meinem Tod ist eine Woche vergangen – ich rede gemäß eurer Zeitrechnung – denn aufgrund meiner Qual könnte ich genauso gut sagen, dass ich schon zehn Jahre in der Hölle brenne! Ein Autounfall … Ein zerreißender Schmerz durchbohrte mich. Doch war dies nur eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was ich gegenwärtig erlebe! Dann wurde ich bewusstlos … Plötzlich, im Augenblick des Todes, tauchte ich wie aus einem Nebel empor. Ich sah mich selbst, umhüllt von einem blendenden Licht, noch genau an derselben Stelle, wo mein toter Körper lag. Es war wie in einem Theater, als plötzlich alle Lichter ausgingen und der Vorhang mit einem lauten Knall herunterfiel! Da fand eine unerwartete Szene statt. In meinem Fall war diese Szene in ein unerträgliches Licht gehüllt: die Szene meines ganzen Lebens! Ich sah meine Seele wie in einem Spiegel: alle Gnaden, die ich seit meiner Jugend verachtet hatte, bis zu dem letzten „Nein“ zu Gott. Und ich sah mich selbst als eine Mörderin, vor deren Augen man während des Prozesses das tote Opfer hinträgt. Meine Reue? Niemals. Scham? Nicht genügend. Natürlich konnte ich den liebenden Blick Gottes nicht länger ertragen, den ich definitiv abgelehnt hatte. Es blieb mir nur die Flucht. So wie Kain vor dem Leichnam Abels flüchtete, so blieb auch mir und meiner Seele nichts anderes übrig, als diesen schaurigen Ort des Geschehens zu verlassen. So sah mein persönliches Gericht aus. Der unsichtbare Richter sprach das Urteil aus: „Fort von Mir!“ Da fiel meine wie mit Schwefel getränkte Seele wie ein Schatten in die ewigen Qualen …“ (aus: Les Ames du Purgatoire dans la vie des saints).

Nach diesem erschütternden Zeugnis lohnt es sich, darüber nachzudenken, inwiefern es die Wahrheiten unseres Glaubens betrifft: Der Mensch hat die Möglichkeit, sich freiwillig für ein ewiges und unbeschreibbares Unglück zu entscheiden, und zwar durch die freiwillige und bewusste Ablehnung der ewigen Glückseligkeit, die in Gott ist. In dem Augenblick des Übergangs von dieser Welt in die Ewigkeit fällt die endgültige und nicht mehr rückgängig zu machende Entscheidung. Jeder entscheidet ganz persönlich auf der Grundlage dessen, was er ist, und zu wem er im Verlauf seines Lebens geworden ist. Schon jetzt tragen wir die Möglichkeit in uns, uns für oder gegen die Liebe zu entscheiden. Im Augenblick des Todes werden wir vor Gott stehen, aber nicht mit einer abstrakten Möglichkeit der Wahl, sondern mit einer konkreten Fähigkeit bzw. Unfähigkeit, uns für die ewige Liebe zu öffnen. Die heilige Katharina von Genua (1447-1510), ein wahrhaftiger Apostel der barmherzigen Liebe, sagt Folgendes darüber: „Jener Schritt (des Hinübergangs aus dem Diesseits ins Jenseits) verfestigt nämlich die Seele entweder im Guten oder im Bösen, je nachdem, worin sie sich nach ihrem überlegten Willen befindet, wie geschrieben steht: »Wo Ich dich antreffe«, nämlich in der Todesstunde, im Willen zur Sünde oder in der Reue über die Sünde, »da werde Ich dich richten«“ (Traktat über das Fegefeuer, Kapitel IV.)

Wenn man den Tod aus dieser Perspektive betrachtet, dann wird einem die Schädlichkeit der Sünde sofort bewusst. In jeder Sünde finden wir den Versuch, das eigene Glück und Gut auf einem Weg zu finden, der dem größten Gebot zuwiderläuft – der Liebe zu Gott und der Nächstenliebe (alle anderen Gebote sind in diesem enthalten). Die Entdeckung einer glücklichen Welt außerhalb von Gott scheint ein faszinierendes und nie endendes Abenteuer zu sein, das aufregend ist und in immer tiefere Geheimnisse einführt. Die trügerische Attraktivität der Sünde gebiert eine Versuchung, die auf vollkommene Weise eine uns bekannte Sprache spricht, die direkt an unsere Fantasie und unsere Gefühle appelliert. Der Versucher ist ein Experte in Sachen menschlicher Psyche und kennt sie um vieles besser als die besten Fachleute in diesem Bereich auf der Erde. Wenn wir der Versuchung Gehör schenken und ihr folgen, erscheint uns das Böse als das erwünschte Gut, welches uns eine sofortige Befriedigung verspricht. Ein Mensch, der seine eigene glückliche Welt aufbaut, will sich um jeden Preis gut fühlen. Im Augenblick des Todes erstarren diese Bande der egoistischen Liebe und werden unlösbar. Die ganze Tragödie besteht nun darin, dass es eben diese Bande sind, die es verhindern, dass man sich für die einzige Liebe öffnet, die so anders als diese egoistische Liebe ist, so viel größer und brennender, dass man sie nicht wird ertragen können. Man wird sie für alle Ewigkeit verwerfen …

Die menschliche Weisheit drückt sich in der Fähigkeit aus, das Leben aus der Perspektive des Todes und der Ewigkeit her betrachten zu können. Hierin ist eine wirksame Methode zum Kampf gegen die Sünde und die Hölle verborgen. In unseren Zeiten ist der Tod zu einem „Spektakel“ geworden, der genauso alltäglich wie banal ist (zweifellos ist dies ein „Verdienst“ der Massenmedien). Nur dem Teufel kann daran gelegen sein, auf perverse Art und Weise den Tod seiner Majestät und ungewöhnlichen Bedeutung zu berauben. Versuchen wir einmal, seine verborgene Absicht herauszufinden: Wenn man den Tod bagatellisiert, so führt dies über kurz oder lang auch dazu, dass man das Leben und besonders auch das Böse bagatellisiert. Der Teufel möchte vor allem, dass der Mensch seine Sünde lieben lernt, sich an sie gewöhnt, sich mit ihr wohlfühlt und sie ohne Sorge und Reue gutheißt. Deshalb macht er uns über den Tod etwas vor. Sein endgültiger Erfolg besteht in einer vollständigen Lähmung des Menschen gegenüber der Liebe, der er in dem wichtigsten und nicht wiederholbaren Moment an der Schwelle zur Ewigkeit begegnet. Mein jetziges Leben entscheidet darüber, was mich hinter dieser Schwelle erwarten wird: der Himmel, das Fegefeuer – welches ein schmerzhafter Weg in den Himmel ist – oder die Hölle. Die heilige Katharina wendet sich an die Christen mit einer bitteren Mahnung:

„Ihr alle haltet euch gedeckt durch die Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit, von der ihr sagt, sie sei doch so groß. Aber seht ihr denn nicht, dass die so große Güte Gottes euch zum Gericht gereichen wird, weil ihr gegen seinen Willen gehandelt habt?“ (Traktat über das Fegefeuer, Kapitel XV.)

Wir sollten dieses Zuwiderhandeln Christus in der Beichte bekennen. Dies ist eine wunderbare Art und Weise, Seine Barmherzigkeit schon heute zu erfahren, und ein Schritt auf den Himmel zu. Der Hass auf die eigenen Sünden, selbst die kleinsten, sollte eine anhaltende Übung unseres Herzens sein, die wir freiwillig tun, damit es im Augenblick des Todes ungeteilt dem Geliebten entgegenstürmen kann!

Im Katechismus der katholischen Kirche lesen wir dazu: „Wir können nicht mit Gott vereint werden, wenn wir uns nicht freiwillig dazu entscheiden, ihn zu lieben. Wir können aber Gott nicht lieben, wenn wir uns gegen ihn, gegen unseren Nächsten oder gegen uns selbst schwer versündigen: »Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt« (1.Johannes 3,14-15). Unser Herr macht uns darauf aufmerksam, dass wir von ihm getrennt werden, wenn wir es unterlassen, uns der schweren Nöte der Armen und Geringen, die seine Brüder und Schwestern sind, anzunehmen [Vgl. Matthäus 25,31-46]. In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluss für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man »Hölle«“ (Katechismus der Katholischen Kirche 1033).





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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2018.



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