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Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Gefährliches Flitterwerk
   

Autor: Marie Cofta,
Liebt einander! 2/2017 → Zeitgenössische Bedrohungen



Nicht von ungefähr wurden sie als Plage des 20. Jahrhunderts bezeichnet – sie sind inzwischen so verbreitet, dass sie über die Menschen, die sie tragen, keine Verwunderung mehr auslösen. Modelle von Talismanen kann man in Zeitungen, Büchern und Geschäften sehen, bis hin zu den Wänden und Mauern unserer Häuser. Worum handelt es sich bei diesen geheimnisvollen Gegenständen und warum wecken sie ein solches Interesse?

Gefährliches Flitterwerk

Die Wörter „Talisman“ und „Amulett“ stammen aus dem Arabischen: Der Ausdruck „Amulett“ kommt von dem Wort „hamila(t)“, was Anhänger bedeutet; „Talisman“ kommt von „Tilasm“ und bedeutet das Gleiche. Amulette und Talismane werden oftmals durch ihre Funktion unterschieden: Bei ersteren ist die Schutzfunktion wichtiger, die auf der Abschreckung böser Geister und feindseliger Mächte beruht, und bei den anderen die Fähigkeit, Glück im weitesten Sinne sowie Erfolg bei allen Arten von Unternehmungen zu garantieren.

Und so bedeutet zum Beispiel ein Anhängsel in Form eines Herzens Liebe, drei Ringe sollen Frieden gewährleisten, und der Thorshammer soll Menschen, die uns feindlich gesinnt sind, außer Gefecht setzen. Es gibt viele „Requisiten“ dieser Art. Häufig werden darauf Sternzeichen mit verschiedenen Verzierungen angebracht, um den magischen Wert zu steigern und zu festigen…

Warum ist es Christen verboten, Amulette und Talismane zu tragen?

Weil dies dem Wort Gottes entgegensteht, dem ersten Gebot Gottes selbst: „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbildnis machen, das irgendetwas darstellt am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen und an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld“ (Deut 5,6-10).

„Auch das Tragen von Amuletten ist verwerflich. Spiritismus ist oft mit Wahrsagerei oder Magie verbunden. Darum warnt die Kirche die Gläubigen davor“ (KKK 2117)

Man muss bedenken, dass jegliches Vorzeigen von Gegenständen, die Magie symbolisieren oder einen Zusammenhang mit übernatürlichen Kräften suggerieren sollen, an die Sphäre des Okkultismus grenzt. Magie und Okkultismus sind aber nicht nur leere Spielchen, irgendetwas, das keine Konsequenzen hätte. Vielmehr nehmen sie Bezug auf dämonische Mächte, damit diese zum eigenen Vorteil auf den Lauf des eigenen Lebens oder auf jenes der Angehörigen einwirken. Obwohl sich Magie in verschiedenen Formen ausdrückt, ist ihr Ergebnis doch immer das gleiche: Sie entfernt den Menschen von Gott, sie führt ihn zur Sünde und zum geistigen Tod. Sogar wenn die Absicht edel sein sollte, und das Amulett Träger von Gutem sein soll, bedeutet es Untreue gegenüber der Lehre der Kirche:

„Sämtliche Praktiken der Magie und Zauberei, mit denen man sich geheime Mächte untertan machen will, um sie in seinen Dienst zu stellen und eine übernatürliche Macht über andere zu gewinnen – sei es auch, um ihnen Gesundheit zu verschaffen –‚ verstoßen schwer gegen die Tugend der Gottesverehrung. Solche Handlungen sind erst recht zu verurteilen, wenn sie von der Absicht begleitet sind, anderen zu schaden, oder wenn sie versuchen, Dämonen in Anspruch zu nehmen. Auch das Tragen von Amuletten ist verwerflich. Spiritismus ist oft mit Wahrsagerei oder Magie verbunden. Darum warnt die Kirche die Gläubigen davor. Die Anwendung sogenannter natürlicher Heilkräfte rechtfertigt weder die Anrufung böser Mächte noch die Ausbeutung der Gutgläubigkeit anderer“ (KKK 2117).

Warum greifen Menschen zu Amuletten?

Dafür gibt es zwei Ursachen: aus ästhetischen und intentionalen Gründen. Zu ersteren kann man den normalen Willen zählen, sich mit originellem Schmuck zu zieren. Im zweiten Fall jedoch sind die Bedeutung und das Symbol des Schmuckstücks bekannt, der Inhalt, der damit einhergeht, wird also bewusst angenommen. Jeder weiß wohl, worin die Ursache einer solchen bewussten Entscheidung liegt. Der Mensch wünscht sich im Allgemeinen ein Glück von der Art, wie es ihm die Welt nahelegt: Reichtum, Macht, Wohlstand, Vergnügen, Anerkennung. Es scheint ihm, als könne er außerhalb des einen Gottes auf dieser Erde den Weg zur vollen Zufriedenheit und zum dauerhaften Glück finden. Menschen, die von Gottes Werten losgerissen sind, suchen also das Gute und das Glück in Illusionen, welche von verschiedenen Scharlatanen angeboten werden, die ihnen ein paradiesisches Leben, Schönheit, Ruhm und Liebe versprechen, entsprechend den Worten der Heiligen Schrift: „All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören“ (Lk 4,6-7). Die Heilige Schrift warnt davor, sich vor Satan zu verneigen, der prompten Reichtum auf Erden verspricht.

Junge und alte Menschen verschiedener Berufe wollen unverzüglich glücklich sein und sich ihre Existenz für das ganze Leben sichern. Manche sind von Krankheit betroffen, andere durchleben Zwistigkeiten in der Familie, wieder andere sind enttäuscht, weil es ihnen an Liebe fehlt. Für all diese Schwierigkeiten stehen „Magier“ an verschiedenen Servicepoints bereit. Viele Menschen wissen nicht wirklich, was Magie ist, und dass die Inanspruchnahme dieser Dienste zu sehr unliebsamen Konsequenzen führen kann.

Können die Folgen wirklich so schlimm sein?

Der Exorzist Pater Gabriele Amorth nennt zahlreiche Beispiele von Besessenheit und Unglücken bei Menschen, die Magie in Anspruch genommen haben. Dies kann geschehen, wenn man das Terrain des Feindes betritt und unter seine Herrschaft gerät, sogar ohne schlechtem Willen oder schlechten Absichten. Häufig kamen Mütter zu besagtem Priester, um ihn zu bitten, ihre Kinder vom Satan zu befreien. Vorher hatten sie sie zu Zauberern gebracht. Diese empfahlen ihnen, bestimmte Schmuckstücke zu tragen, die wie unbedeutende Anhänger erschienen, sich dann aber aufgrund ihrer schlechten Folgen als Werkzeuge der Zauberei herausstellten. Pater Gabriele zufolge wird das magische Material magnetisiert, insbesondere alle Arten von Medaillen, deren Symbole als Katalysatoren von Energie wirken. Dem Zauberer zufolge haben sie eine spezielle himmlische Kraft, besonders, wenn der Zauberer sie für andere vorbereitet und sie eine gewisse Zeit bei sich trägt. Noch etwas anderes sind Amulette, die bestimmte Eigenschaften jener Person wiederspiegeln, die sie vor dem Bösen beschützen sollen. Wegen solcher Talismane wenden sich unglückliche, in der Liebe enttäuschte und von Schicksalsschlägen getroffene Menschen an die Zauberer. Sie wissen nicht, dass diese Gegenstände eine besonders gefährliche Ladung enthalten, die nicht nur der betroffenen Person, sondern auch den Mitgliedern ihrer Familie schaden kann. Das Flitterwerk hingegen steht, auch wenn es nicht durch magische Rituale mit schädlichen Phänomenen aufgeladen ist, im Zusammenhang mit der Sünde des Aberglaubens. Das Tragen dieser Gegenstände ruft nicht nur bei Kindern, sondern ebenso bei Erwachsenen häufig Angstzustände und Gereiztheit in Bezug auf die allernächsten Angehörigen aus. Dies wiederum verstärkt den Wunsch, sich immer wieder in magische Praktiken zu flüchten oder sich mit Amuletten zu versorgen, die den inneren Feind (der doch auf eigenen Wunsch eingeladen wurde), die Ursache vieler Krankheiten und Unglücke, unschädlich machen sollen.

Für mich ist das nur Schmuck und nichts weiter!

Vielleicht ist das so, aber wir kennen die Herkunft jener Gegenstände nicht und haben kein so tiefgehendes Wissen über die geistige Seite unserer Welt, um diese Sicherheit zu haben. Unsere Absichten können harmlos sein, aber die Absichten jener, die dieses Schmuckstück hergestellt haben, müssen es nicht unbedingt sein. Außerdem bleibt noch die Frage des Ärgernisses: Unsere Unwissenheit über einen Gegenstand bedeutet nicht, dass andere seinen Inhalt nicht erkennen; sie werden uns dann damit identifizieren.

Und was ist mit dem Tragen von Medaillen? Ist das nicht auch eine Art Talisman?

Ganz entschieden nicht! Und zwar deshalb, weil Talismane oder Amulette angeblich von alleine wirken, nur das ständige Tragen ist notwendig. Währenddessen sind religiöse Gegenstände, die wir tragen, ein Ausdruck unseres Glaubens. […] Wesentlich ist die Quelle ihrer Kraft. In der Medaille fließt sie aus dem Glauben an Gott, während bei den Talismanen die Macht der Dämonen dahintersteht. Und das ist der grundsätzliche Unterschied. Das Kreuz oder die Medaille, die wir tragen, sind ein Ausdruck unseres Glaubens und sollen ein Zeichen für unseren Wunsch sein, gemäß dem Evangelium zu leben. Die Kirche hat mehrfach betont, dass diese Praxis einen Wert darstellt, der gepflegt werden soll und die Liturgie bereichern kann; die Praktiken der Volksfrömmigkeit sollen aus der Liturgie resultieren und zu ihr hinführen. Gemäß dem Kanonischen Recht (Can. 1166) repräsentieren geweihte Gegenstände das Gebet der Kirche, man zählt sie zu den Sakramentalien.

Während wir den Herrn bitten, dass er diese Gegenstände segnen möge, sollten wir nicht vergessen, dass Er von uns vor allem ein konsequentes Lebenszeugnis erwartet. Möge unser Leben also diese Wahrheit bestätigen, die durch das Kreuz oder eine Medaille ausgedrückt wird, die Wahrheit, dass Jesus Christus unser Herr ist, gestern, heute, derselbe auch in Ewigkeit (vgl. Hebr 13,5).

Auf der Grundlage der Abhandlungen von Schwester Jadwiga Cyman CSSE und Pater Grzegorz Daroszewski





Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Oktober 2020.



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