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Ein unbesiegbarer Zeuge Christi
   

Autor: Jan Gaspars,
Liebt einander! 2/2018 → Katholische Kirche



In diesem Jahr begehen wir den 80. Jahrestag der Kanonisierung eines großen Heiligen, und gleichzeitig eines der Hauptpatrone Polens: des hl. Andreas Bobola. Das erschütternde Zeugnis eines ungebrochenen Glaubens, das er angesichts seines außergewöhnlich grausamen Todes gab, berührt bis heute die Herzen aller Menschen guten Willens.

Ein unbesiegbarer Zeuge Christi

Andreas Bobola wurde 1591 in einer polnischen Adelsfamilie geboren, die dem Katholizismus treu war und kirchliche sowie wohltätige Zwecke großzügig unterstützte. Im Jahr 1611 trat Andreas in den Jesuitenorden in Vilnius ein. Zwei Jahre später legte er seine Ordensgelübde ab und siedelte in das Akademische Kolleg von Vilnius über, wo er 1622 nach Beendigung seiner theologischen und philosophischen Studien die Priesterweihe empfing. Zu Beginn seines priesterlichen Wirkens arbeitete er als Prediger und Beichtvater in Nieswiez. Als Rektor der dortigen Kirche strebte er danach, dass die Muttergottes vom polnischen König als Königin Polens anerkannt wurde. Dies geschah am 1. April 1656 in Lwiw. König Johann Kasimir legte an diesem Tag zusammen mit seinen Senatoren ein feierliches Gelöbnis ab. Er ernannte damals die Muttergottes zur „Muttergottes, Königin der Krone Polens“ und vertraute die Bewohner der Republik ihrem Schutz an. Autor dieses Gelöbnisses von Lwiw war Pater Bobola.

Von 1624 an wirkte Pater Andreas an der Kirche des hl. Kasimir in Vilnius. Hier führte er seine seelsorgerische Tätigkeit in Gefängnissen und Heimen aus, und hier gründete er auch eine Marienbruderschaft. Die Mehrzahl seiner missionarischen Reisen machte er zwischen Pinsk und Janow Poleski. Wenn er durch die Städtchen und Dörfer ging, trat er in die Lehmhütten ein, predigte, lehrte grundlegende Glaubenswahrheiten und spendete die Sakramente. Mir besonderer Hingabe feierte er die hl. Messe und teilte die hl. Kommunion aus. Er war bekannt für seine hervorragenden rhetorischen Fähigkeiten und für seine Gabe, die Herzen der Menschen zu erobern. Eine tiefe Liebe zu Gott und zum Nächsten zeichnete ihn aus. Mit großer Willensanstrengung gelang es ihm, sein sanguinischcholerisches Temperament zu zügeln, das ihm in den ersten Jahren seines Ordenslebens ernsthafte Probleme beschert hatte. Während einer Epidemie, die Vilnius im Jahre 1628 heimsuchte, brachte Pater Bobola den Bedürftigen unter Einsatz seines Lebens materielle Hilfe und geistliche Unterstützung. Mit großer Opferbereitschaft gab er sich der missionarischen Bildungsarbeit im Gebiet Polesien hin, wodurch er sich den Beinamen „Apostel Polesiens“ verdiente. Dank dieser persönlichen Stärken sowie einer fundierten Kenntnis der Schriften der griechischen Kirchenväter trug Pater Bobola in Pinsk den Sieg über die Vertreter der Orthodoxie davon, wobei er viele ihrer Gläubigen mit der Katholischen Kirche versöhnte, was ihm wiederum die Beinamen „Seeleneroberer“, also „Seelenfischer“, sowie „Apostel von Pinsk“ einbrachte. Pater Bobola war ein Mensch des tiefen Gebets, der die Aszese und die Entsagung praktizierte. Während seiner Missionsreisen gab er sich oft mit Wasser und Brot zufrieden. Er zeichnete sich durch große Demut, durch Geduld, Selbstbeherrschung und Gehorsam aus.

Märtyrertum

Im 17. Jahrhundert riefen die Kosaken einen Krieg gegen die sog. Kirchenunion von Brest sowie gegen die Jesuiten aus. Sie verfolgten sie als angeblich gefährliche Aktivisten, die der Orthodoxie schadeten. Als einen solchen „Schädling“ betrachteten sie auch Pater Andreas Bobola, der viele Orthodoxe mit dem Katholizismus versöhnte – und das, obwohl erstere in jener Region die entschiedene Mehrheit darstellten. Die Erfolge von Pater Bobola verstärkten nur noch den Hass der Orthodoxen auf die Jesuiten.

Die Kommission […] öffnete den Sarg mit den Gebeinen des Märtyrers, hob die Reliquien heraus und schlug diese mit Wucht gegen die Altarstufen. Zur Überraschung der Anwesenden zerfiel der Leichnam von Pater Bobola jedoch nicht!

Am 16. Mai 1657 kam eine Horde von Kosaken nach Janow Poleski, die dort ein Blutgemetzel unter den Katholiken, Uniten und Juden verübten. Der 66-jährige Bobola wurde dabei direkt hinter Peredyl von den Kosaken gefangen. Seinem Fuhrmann gelang es zwar kurz zuvor, zu fliehen, aber Bobola selbst nutzte diese Möglichkeit nicht. Er blieb am Ort und empfahl sich Gott. Er wusste, was ihn erwartete. An diesem Frühlingsnachmittag arbeiteten viele Bauern in ihren Feldern und wurden zu Zeugen jener Geschehnisse. „Ich bin katholischer Priester“, sagte Andreas zu den Kosaken, „in diesem Glauben bin ich geboren und in ihm will ich auch sterben. Mein Glaube ist echt und führt zur Erlösung. Ihr solltet bereuen und Buße tun, denn ohne dies werdet ihr in euren Fehlern nicht die Erlösung erlangen. Wenn ihr meinen Glauben annehmt, werdet ihr den wahren Gott erkennen und eure Seelen retten.“

Gleichzeitig wurde mit der „Bekehrung“ von Andreas Bobola zum orthodoxen Glauben begonnen. Doch die Überredungskünste und Drohungen der Kosaken blieben ohne jeden Erfolg. Daraufhin wurde Pater Bobola an einen Zaun gefesselt und mit Knuten und Fäusten traktiert, wobei er einige Zähne verlor. Dann wurden ihm die Hände gefesselt, er selbst wurde an Pferde festgebunden und nach Janow geschleift. Immer wenn der Jesuit, am Ende seiner Kräfte, hinfiel, schlugen ihn seine Peiniger mit Peitschen auf den Rücken und stachen ihn mit Säbeln und Lanzen. Halbnackt, mit tiefen Wunden und zahlreichen Striemen vom Auspeitschen, wurde Pater Andreas schließlich den Ältesten der Kosaken übergeben, die in Janow stationierten. Als Erstes erhielt er einen Säbelhieb, der auf seinen Kopf abzielte. Sicher wäre er schon davon gestorben, wenn er sich nicht reflexartig mit seinem Arm geschützt hätte, der dabei verletzt wurde. Anschließend wurden weitere Torturen gegen den Ordensmann angeordnet. Als Hinrichtungsort für Pater Andreas wurde der Metzgerschuppen auf dem Marktplatz von Janow gewählt. Dort wurde Bobola hineingestoßen und auf den Metzgertisch geworfen. Erst wurde ihm der Kopf mit einem Ring aus feuchten Eichenzweigen zusammengedrückt, und dann, unter weiterem Zureden, er solle dem Katholizismus entsagen und zur Orthodoxie übertreten, wurde sein Körper mit Feuer angekohlt.

Die Unbeugsamkeit von Pater Andreas, der die heiligen Namen Gottes anrief, trieb seine Peiniger zu immer größerer Grausamkeit an. Sie stießen ihm Dornen unter die Fingernägel und verletzten seine Beine, seine Arme und seinen Kopf auf schmerzhafteste Weise. Auch zogen sie ihm die Haut vom Brustkorb ab und schnitten ihm drei Finger ab. Als Antwort auf die Gotteslästerungen seiner betrunkenen Peiniger rief Bobola sie auf, zur Besinnung zu kommen. Doch seine Beharrlichkeit im Glauben reizte die grausamen Männer nur noch mehr. Sie stachen ihm das rechte Auge aus, zogen ihm auf dem Rücken die Haut in Form eines Ornats ab und bestreuten ihm die frischen Wunden mit Spreu. Dann schnitten sie ihm die Nase und die Lippen ab. Anschließend bohrten sie in seinem Hals ein Loch, durch das sie seine Zunge herauszogen, die sie dann am Ansatz abschnitten. Schließlich hängten sie den massakrierten Leib des Jesuiten kopfüber an der Decke auf. Das blutige Schauspiel kam nach zwei Stunden zum Ende, als die Schnur, an der Pater Andreas hing, durchgeschnitten wurde und sein Märtyrertod mit einem zweifachen Säbelhieb durch den Hals vollendet wurde. All dies wurde von einer großen Menschenmenge beobachtet, und so fehlte es nicht an Zeugen der Hinrichtung von Pater Andreas Bobola. Nach einigen Tagen wurde der Körper des Märtyrers in der Krypta der Jesuitenkirche in Pinsk bestattet. Bobola teilte das Schicksal seiner 48 Mitbrüder, die in dieser Zeit ebenso grausam in Polesien ermordet wurden. Fast ein halbes Jahrhundert lang geriet der Jesuitenmärtyrer in Vergessenheit.

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im November 2020.



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