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Die Taufe eines Rabbiners
   

Autor: Pater Mieczysław Piotrowski SChr,
Liebt einander! 3/2018 → Bekehrungen



Der ultraorthodoxe Rabbiner Jean-Marie Elie Setbon empfing am 14. September 2008 in der Katholischen Kirche die Taufe. Nach vielen Jahren des geistlichen Kampfes und der Suche kam er zu dem Glauben, dass Jesus Christus der Messias ist, der wahre Gott, der wahrer Mensch wurde, um uns zu erlösen.

Die Taufe eines Rabbiners

Jean-Marie Elie Setbon wurde am 10. Juni 1964 in Paris geboren. Seine Eltern gaben ihm den Namen Jean-Marc (Johannes Markus). Er wurde beschnitten, wuchs jedoch in einer nichtpraktizierenden jüdischen Familie auf.

Ein Geheimnis aus der Kindheit

Viele Jahre lang wusste Jean-Marc nicht einmal, dass er Jude war. Seine Eltern begingen die jüdischen Festtage überhaupt nicht, pflegten die jüdischen Traditionen nicht und gingen auch nicht in die Synagoge.

Wie die Mehrzahl seiner Altersgenossen trug er lange Haare, war fröhlich und lachte viel. Er mochte Western-Filme und begeisterte sich für Fußball.

Von früher Kindheit an sprach Jean-Marc in seinem Herzen mit Gott, obwohl seine Eltern ihm nichts über Ihn erzählten. Er erinnert sich, dass er 1972, während seiner Ferien in der Bretagne, zum ersten Mal einen persönlichen Kontakt zu Jesus aufnahm. Im Zimmer von Jean-Marc hing an der Wand ein Kruzifix. Wenn er auf den gekreuzigten Jesus schaute, fühlte sich der Junge in Seiner Gegenwart so gut, dass er Ihn stundenlang hätte anschauen können.

„Warum, Herr, habe ich mich in einen Gegenstand verliebt, der in meinem Volk Abscheu auslöst, warum nur?“ (Jean-Marie Élie Setbon)

In den nächsten Ferien fuhr er mit seinen Eltern in das Departement Vendee, wo beinahe an jeder Kreuzung große Kreuze stehen. Er war fasziniert von diesem Anblick. Während der Mittagsruhe stahl er sich aus dem Haus, stellte sich unter ein Kreuz und blickte Jesus an, wobei er aufhörte, seine Umgebung wahrzunehmen. Er liebte Jesus aus seinem ganzen kindlichen Herzen; er verband das Kreuz nicht mit Leiden und Tod, sondern mit der Person Jesu, die Liebe ausstrahlte. Dies war das größte Geheimnis seiner Kindheit. Jahre später fragte er: „Warum, Herr, habe ich mich in einen Gegenstand verliebt, der in meinem Volk Abscheu auslöst, warum nur?“

Die Schwelle der Kirche überschreiten

Als Jean-Marc zwölf Jahre alt war, begann er, sich auf die Bar-Mizwa vorzubereiten (der Ritus, durch den jüdische Jungen in das Erwachsensein eingeführt werden). Jeden Mittwoch und jeden Sonntag schickten ihn seine Eltern zum Hebräisch-Unterricht, zum Bibellesen, zum Erlernen der Symbolik der jüdischen Feste sowie der Gebete. Der Junge fand großen Gefallen am Bibelstudium und am Judaismus überhaupt, aber all das verringerte seine Faszination für Jesus ganz und gar nicht. Tief in seinem Herzen trug Jean-Marc den starken Wunsch in sich, die Schwelle einer Kirche zu überschreiten. Er verbarg dies, da er wusste, dass seine Eltern damit nicht einverstanden waren.

Eines Sonntagnachmittags begab sich Jean-Marc in die Kirche Sacré-Coeur auf dem Montmartre. Er wusste, dass er damit dem Judaismus gegenüber ein sträfliches Verbrechen beging, aber in der Touristenmenge fühlte er sich sicher. Als er in das Innere der Basilika eintrat, schaute er sich um, um das Kruzifix zu suchen, und plötzlich umfing ihn ein Gefühl des Glücks, dass er nun endlich bei sich – zuhause – war. Wenn er Jesus anblickte, der auf der Kuppel abgebildet war, fühlte er sich geliebt und wollte in Seiner Gegenwart bleiben. Als er mit schmerzerfülltem Herzen die Kirche Sacré-Coeur schließlich verließ, beschloss er, dass er sie regelmäßig aufsuchen würde. Seit jenem Abend kniete sich der Junge jeden Abend an seinem Bett nieder, machte das Kreuzzeichen und sagte Jesus, dass er Ihn liebe.

Einige Monate vor seinem 13. Geburtstag kam Jean-Marc ein weiteres Mal in die Basilika Sacré-Coeur. Gerade begann die hl. Messe; er wusste jedoch nicht, welche Bedeutung dieses Geschehen hatte. Während der hl. Kommunion fühlte er ein inneres Drängen, zur Balustrade zu gehen und so wie die anderen diese Speise zu empfangen, deren Natur er überhaupt nicht begriff. Nach dem Empfang der hl. Kommunion wurde Jean-Marc von einer großen Freude erfüllt. Von diesem Moment an begann der Junge, regelmäßig die hl. Kommunion zu empfangen, obwohl er nicht wusste, dass dies der Leib Christi war. Viele Jahre später schrieb er: „Von jenem Moment an wurde die Eucharistie für mich wie eine Droge! Dies war die nächste Wahnsinnstat Gottes. Er gießt einem den Wunsch nach der Vereinigung mit Ihm in der Heiligen Kommunion ein, während doch die Kirche sie nicht vor dem Empfang des Taufsakraments erlaubt. Wie überraschend sind die Wege des Herrn!“

Beim Studium des Talmuds machte er die schockierende Entdeckung, dass Jesus dort als Gotteslästerer gilt – und es daher verboten ist, Seinen Namen auszusprechen

Im Juni 1977 fand Jean-Marcs Bar-Mizwa statt, jenes Ritual, das ihn ins Erwachsenenleben einführen würde. Zu diesem Ereignis erhielt er 150 Franken. Da er nun sein eigenes Geld hatte, konnte er sich endlich das langersehnte Kreuzchen kaufen. Von da an trug er es am Hals. Er freute sich sehr darüber, aber er sorgte sich auch darum, dass niemand es bemerkte. Doch diese Befürchtungen hielten Jean-Marc nicht von einem weiteren Schritt ab. Denn wenn er an den Messen in Sacré-Coeur teilnahm, hörte er das Evangelium. Er begriff, dass dies Schriften über das Leben Jesu waren. Er wollte mehr über Jesus erfahren, und so kaufte er sich das Neue Testament, das er fortan täglich mit Begeisterung las.

Ein praktizierender Jude

Als Jean-Marc in der fünften Klasse war, meldete ihn seine Mutter aus Angst davor, er könne zu einem Rowdy heranwachsen, in einer privaten jüdischen Schule an, wo der Junge den Judaismus näher kennenlernte und das jüdische Gesetz zu praktizieren begann. In dieser Schule lernte er die hebräische Sprache und die jüdische Geschichte und studierte die Bibel. Er schloss den Staat Israel in sein Herz und entdeckte seine jüdische Identität.

Liebe er in der Kirche Sacré- Coeur erfuhr, ganz anders war als jener, über den er in der Schule lernte. Jean-Marc sah dies deutlich, wenn er an den Freitagen und Samstagen in die Synagoge ging, und an den Sonntagen in die Kirche Sacré-Coeur, wo er die hl. Kommunion empfing. Diese innere Zerrissenheit war für ihn schwer zu ertragen. Während er die jüdische Schule besuchte, wurde er zum praktizierenden Juden. Er befolgte das jüdische Gesetz, verzehrte koscheres Essen, trug eine Kippa, hörte auf, samstags Handball zu spielen und ging an Freitag – und Samstagabenden nicht aus dem Haus. Während er die Vorschriften des jüdischen Gesetzes erfüllte, distanzierte er sich langsam von seinen Freunden. Was ihn am meisten interessierte, war jedoch die Bibel und die Beziehung zu Gott. Er ging nicht mehr in Diskotheken und flirtete nicht mehr mit den Mädchen. Seine Eltern waren deswegen sehr unzufrieden.

Er bemerkte, dass der Gott, dessen Liebe er in der Kirche Sacré-Coeur erfuhr, ganz anders war als jener, über den er in der Schule lernte

Jean-Marc beendete mit 18 Jahren die Mittelschule und beschloss, Gott im Heiligen Land zu suchen.

Als er 1982 in Israel ankam, nahm er den jüdischen Namen Elias an. Ein Jahr lang arbeitete er in einem Kibutz (einem der genossenschaftlichen Landwirtschaftsunternehmen in Israel, in dem das Land und die Produktionsmittel gemeinsames Eigentum sind). In seinem neuen Umfeld vergaß er Christus. Wenn er jedoch nach Jerusalem fuhr, kehrte die Faszination Seiner Person wieder zurück. Doch Jean-Marc versuchte, ihr zu widerstehen. Nach einem Jahr im Kibutz ging er an die Talmudschule nach Hebron, wo er sich gänzlich der Wissenschaft verschrieb. Nach dem ersten Studienjahr erhielt er die israelische Staatsbürgerschaft und wurde zum Militärdienst bei den Fallschirmspringern eingezogen. Gegen Ende der Schulung gelangte Elias an eine Abteilung, die nach Betlehem gesandt wurde, um dort während der Weihnachtsmesse für Sicherheit zu sorgen. Mitten in der Nacht stand er während der Christmette mit der Waffe in der Hand auf dem Dach und schützte die Basilika. Damals verspürte er den starken Drang, das Gewehr beiseite zu legen und zusammen mit den anderen an der hl. Messe teilzunehmen.

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Dezember 2020.



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