Die Heilige Schrift (Bible in German) - Stücke zum Buch Ester Die Heilige Schrift (Bible in German). Die Bibel.
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Stücke zum Buch Ester
   

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1

Artaxerxes befiehlt, das jüdische Volk auszurotten

1 So lautete aber das Schreiben: Der Großkönig Artaxerxes entbietet den Statthaltern der hundertundsiebenundzwanzig Provinzen vom Indus bis zum Nil und den Fürsten, die seiner Herrschaft untertan sind, seinen Gruß.

2 Obwohl ich über viele Völker herrsche und über die ganze Erde Gewalt habe, wollte ich doch nicht überheblich werden in meiner Macht, sondern war darauf bedacht, meine Untertanen gnädig und mild zu regieren, damit ein jeder ohne Furcht in Ruhe leben und den lieben Frieden genießen könnte, nach dem jedermann verlangt.

3 Daher überlegte ich mit meinen Ratgebern, wie das geschehen könnte. Da wies mich Haman, mein besonnenster, ergebenster und getreuester Ratgeber, der nach dem König der Höchste ist, darauf hin, dass es ein Volk gibt, über die ganze Erde zerstreut, das seine besonderen Gesetze hält und dadurch überall zu Land und Leuten im Gegensatz steht, die Gebote der Könige unablässig missachtet und Frieden und Einigkeit im Reich durch seinen Eigensinn verhindert.

4 Wir vernahmen also, dass sich ein einziges Volk gegen alle Welt stellt, verkehrte Gesetze hält und unsern Geboten ungehorsam ist, wodurch es großen Schaden tut und Frieden und Einigkeit in unserm Reich stört. Deshalb haben wir befohlen: Alle, die Haman, der Höchste nach dem König, der über alle Provinzen gesetzt ist und den wir wie einen Vater ehren, benennen wird, sollen mit Weib und Kind durchs Schwert der Feinde ohne alles Erbarmen umgebracht und niemand verschont werden, und zwar am vierzehnten Tag im Adar, dem zwölften Monat, in diesem Jahr. So sollen diese ruchlosen Menschen an einem einzigen Tag erschlagen werden und damit unserm Reich den Frieden zurückgeben, den sie gestört haben.

2

Das Gebet Mordechais

1 Und Mordechai betete zum Herrn und dachte an alle seine Wunderwerke und sprach: Herr, Herr, du bist der allmächtige König; es steht alles in deiner Macht, und deinem Willen kann niemand widerstehen, wenn du Israel retten willst.

2 Du hast Himmel und Erde gemacht und alles, was unter dem Himmel ist.

3 Du bist Herr über alle, und niemand kann deiner Herrlichkeit widerstehen.

4 Du weißt alle Dinge; du, Herr, weißt auch, dass es weder aus Hochmut noch aus Stolz noch aus Ehrgeiz geschehen ist, wenn ich vor diesem überheblichen Haman nicht niedergefallen bin; denn ich wäre bereit, ihm sogar die Fußsohlen zu küssen, wenn ich Israel damit retten könnte. Ich habe es vielmehr aus Furcht davor getan, die Ehre, die meinem Gott gebührt, einem Menschen zu geben und einen andern anzubeten als meinen Gott.

5 Und nun, Herr, Gott, König, Gott Abrahams, erbarme dich über dein Volk! Denn unsere Feinde wollen uns vertilgen und dein Erbe ausrotten, das von Anfang an dir gehört hat.

6 Verachte dein Eigentum nicht, das du dir aus Ägypten erlöst hast!

7 Erhöre mein Gebet und sei deinem Erbteil gnädig und verwandle unser Trauern in Freude, damit wir leben und deinen Namen, Herr, preisen; und lass denen nicht den Mund gestopft werden, die dich loben!

8 Und ganz Israel rief mit aller Kraft zum Herrn; denn sie hatten den sicheren Tod vor Augen.

3

Das Gebet der Königin Ester

1 Auch die Königin Ester nahm in Todesangst zum Herrn ihre Zuflucht

2 und legte ihre königlichen Kleider ab und zog Trauerkleider an, und statt der kostbaren Salben tat sie Asche und Staub auf ihr Haupt und demütigte ihren Leib durch Fasten, und wo sie früher fröhlich gewesen war, raufte sie sich jetzt die Haare.

3 Und sie betete zum Herrn, dem Gott Israels, und sprach:

4 Du mein Herr, der du allein unser König bist, hilf mir; denn ich bin allein und habe keinen andern Helfer als dich und muss mich nun in Gefahr stürzen.

5 Ich habe von meinem Vater gehört, dass du, Herr, Israel von allen Heiden abgesondert hast und unsere Väter von all ihren Vorfahren, damit sie dein ewiges Erbe sein sollten, und dass du ihnen gehalten hast, was du zugesagt hattest.

6 Wir haben vor dir gesündigt; darum hast du uns in die Hände unserer Feinde gegeben, weil wir ihre Götter geehrt haben; Herr, du bist gerecht!

7 Aber nun genügt es ihnen nicht, uns in harter Knechtschaft zu halten; sondern sie schreiben die Gewalt, die sie üben, der Macht ihrer Götzen zu, wollen deine Verheißungen zunichte machen und dein Erbe ausrotten und denen den Mund stopfen, die dich loben, und deinen herrlichen Tempel und Altar zerstören. Das Maul der Heiden aber wollen sie auftun, die Macht der Götzen preisen und einen sterblichen König rühmen immer und ewig.

8 Herr, gib nicht dein Zepter denen, die doch nichts sind; lass sie nicht spotten über unsern Untergang, sondern lass ihr Vorhaben auf sie zurückschlagen und brandmarke den, der das gegen uns angezettelt hat!

9 Denk an uns, Herr, und zeige dich in unsrer Not und gib mir Mut, du König aller Götter und Herrscher über alle Gewalt! Lehre mich, wie ich recht reden soll vor dem Löwen, und verwandle sein Herz, dass er unserm Feinde Feind wird, damit der samt all seinen Anhängern umkommt!

10 Uns aber errette durch deine Hand und hilf mir; denn ich habe keine andre Hilfe als dich, Herr, allein, der du alle Dinge weißt

11 und erkennst, dass ich die Ehre hasse, die ich bei den Gottlosen habe, und die Ehe mit dem Unbeschnittenen wie überhaupt mit einem Fremden verabscheue.

Du weißt, welche Not es mir macht, dass ich das stolze Zeichen meiner Herrlichkeit, das ich verabscheue, doch auf meinem Haupte trage, wenn ich mich zeigen muss; ich verabscheue es wie einen beschmutzten Lappen und trag's nicht, wenn ich mich nicht zu zeigen brauche. Auch hab ich nie an Hamans Tisch gegessen noch an einem Gelage des Königs Gefallen gehabt noch vom Opferwein getrunken. Und deine Magd hat sich niemals gefreut, seit ich hierher gebracht worden bin, bis auf diesen Tag,

12 außer an dir allein, Herr, du Gott Abrahams.

Erhöre, Gott, der du Macht hast über alle, die Stimme derer, die keine andre Hoffnung haben, und errette uns aus der Hand der Gottlosen und befreie mich aus meinen Ängsten!

4

Ester geht zum König

1 Und am dritten Tage zog sie die Bußkleider aus und legte ihren königlichen Schmuck an.

2 Und als sie in ihrer Herrlichkeit erschien, rief sie Gott, den Heiland, an, der alles sieht, und nahm zwei Dienerinnen mit sich und lehnte sich vornehm auf die eine; die andere aber folgte ihr und trug ihr die Schleppe.

3 Und sie erstrahlte in voller Schönheit, und ihr Angesicht war heiter und lieblich, aber ihr Herz war wie abgeschnürt vor Angst und Sorge.

4 Und als sie alle Türen durchschritten hatte, trat sie vor den König, der auf seinem königlichen Thron saß in seinen königlichen Kleidern, übersät von Gold und Edelsteinen; und er war Furcht erregend anzusehen.

5 Als er nun aufblickte und sie in höchstem Zorn ansah, erblasste die Königin und sank in Ohnmacht und ließ das Haupt auf die Dienerin sinken.

6 Da wandelte Gott dem König das Herz zur Milde und ihm wurde angst um sie, und er sprang auf von seinem Thron und umfing sie mit seinen Armen, bis sie wieder zu sich kam, und sprach sie freundlich an: Was ist dir, Ester? Ich bin dein Bruder; fürchte dich nicht! Du sollst nicht sterben. Denn dies Verbot betrifft alle andern, aber doch nicht dich!

7 Tritt heran!

8 Und er hob das goldene Zepter auf und legte es auf ihre Schulter, küsste sie und sagte: Sprich doch!

9 Und sie antwortete: Als ich dich ansah, Herr, war mir, als sähe ich einen Engel Gottes; darum erschrak ich vor deiner Majestät.

10 Denn du bist bewundernswürdig, Herr, und dein Angesicht ist voller Huld.

11 Und als sie so redete, sank sie abermals in Ohnmacht und fiel zu Boden.

12 Der König aber erschrak und all seine Diener sprachen ihr Mut zu.

5

Artaxerxes befiehlt, dem jüdischen Volk beizustehen

1 Artaxerxes, der Großkönig, entbietet den Statthaltern der hundertundsiebenundzwanzig Provinzen vom Indus bis zum Nil samt den Fürsten, die unserm Befehl gehorsam sind, seinen Gruß.

2 Wir befinden, dass viele die Gnade ihrer Fürsten missbrauchen und von der Ehre, die ihnen widerfährt, so übermütig werden, dass sie nicht allein darauf ausgehen, die Untertanen ihrer Könige zu bedrücken, sondern auch nicht mehr ertragen können, dass ihnen Ehren verliehen worden sind, und deshalb sogar denen Schlingen legen, denen sie alles verdanken.

3 Und sie begnügen sich nicht damit, den empfangenen Wohltaten gegenüber undankbar zu sein und das zu verletzen, was unter Menschen recht und billig ist, sondern sie meinen sogar, sie könnten dem Urteil Gottes entgehen, der doch alles wahrnimmt.

4 Sie betrügen auch arglose Fürsten, um unschuldiges Blut vergießen und diejenigen, die treu und redlich dienen, in alles Unglück bringen zu können.

5 Davon findet man Beispiele nicht allein in den alten Überlieferungen, sondern auch in dem, was sich täglich ereignet, wie viel Unrecht solche ungetreuen Würdenträger in ihrer Verderbtheit anrichten.

6 Uns aber gebührt, darauf zu sehen, dass hinfort Friede im Reich bleibe.

7 Dabei müssen wir je nach den Umständen und Notwendigkeiten des Augenblicks unsere Anweisungen ändern und über das, was uns vor Augen kommt, mit größter Sorgfalt urteilen.

8 So hat nun Haman, der Sohn Hammedatas, ein Mazedonier, der in Wahrheit nicht persischen Blutes ist und daher keinen Anspruch auf unsre Großmut hat, bei uns gastliche Aufnahme gefunden und all die Leutseligkeit erfahren, die wir allen Nationen erweisen, und das so sehr, dass wir ihn unsern Vater genannt haben und er von jedermann als der Erste nach dem König geehrt worden ist. Da ist er so anmaßend geworden, dass er darauf ausging, uns um Königreich und Leben zu bringen.

9 Denn er hat Mordechai, der durch seine Treue und sein Verdienst unser Leben errettet hat, und unsere untadelige Gemahlin, die Königin Ester, samt ihrem ganzen Volk mit einem Netz hinterlistiger Anschläge verklagt, damit sie umgebracht würden. Wenn sie dann beseitigt und wir ohne Stütze wären, gedachte er, auch uns nachzustellen und das Reich der Perser an die Mazedonier zu bringen.

10 Wir befinden aber, dass die Juden, die dieser Erzfrevler töten lassen wollte, völlig unschuldig sind, vielmehr nach gerechten Gesetzen leben und Kinder des höchsten, größten und ewigen Gottes sind, der unsern Vorfahren und uns dies Reich gegeben hat und noch erhält.

11 Darum sollt ihr euch nicht verhalten nach dem Schreiben, das Haman ausgesandt hat.

12 Denn um solcher Untat willen ist er mit seinem ganzen Geschlecht vor den Toren von Susa an den Galgen gehängt worden; und so hat ihm Gott sehr bald vergolten, wie er's verdient hat.

13 Aber dies Gebot, das wir euch jetzt zuschicken, sollt ihr in allen Städten verkünden, damit die Juden frei nach ihren Gesetzen leben können.

14 Und wo man ihnen am Tag ihrer Not, am dreizehnten Tage des zwölften Monats, des Adar, Gewalt antun will, da sollt ihr ihnen beistehen, dass sie sich an eben diesem Tage wehren können. Denn diesen Tag, an dem sie, das auserwählte Volk, umkommen sollten, hat ihnen der allmächtige Gott zur Freude gemacht.

15 Darum sollt auch ihr neben den andern Feiertagen diesen Tag feiern mit aller Freude, damit er uns und allen, die den Persern treu sind, Heil bedeute, aber denen, die gegen uns Ränke schmieden, eine Mahnung sei an ihren sicheren Untergang.

16 Jedes Land aber und jede Stadt, die dies Gebot nicht halten, die sollen mit Schwert und Feuer vertilgt werden, sodass weder Mensch noch Tier noch Vogel hinfort darin wohnen können, zum warnenden Beispiel, wie Verachtung und Ungehorsam bestraft werden.

6

Der Traum Mordechais

1 Im zweiten Jahr des Großkönigs Artaxerxes, am ersten Tage des Monats Nisan, hatte Mordechai, der Sohn Jaïrs, des Sohnes Simeïs, des Sohnes des Kisch, vom Stamm Benjamin, einen Traum. Er war ein Jude und wohnte in der Stadt Susa und war ein vornehmer Mann und einer der Ersten am königlichen Hofe.

2 Er war aber einer der Gefangenen, die Nebukadnezar, der König von Babel, mit Jechonja, dem König von Juda, von Jerusalem weggeführt hatte. Und das war sein Traum:

3 Es erhob sich Geschrei und Getümmel, Donner und Erdbeben und ein Schrecken auf Erden. Und siehe, da erschienen zwei große Drachen, die gingen kampfbereit aufeinander los.

4 Und auf ihr Geschrei hin machten alle Völker sich auf, um gegen ein Volk von Gerechten zu kämpfen.

5 Und es war ein Tag großer Finsternis, Trübsal und Angst; großer Jammer und Schrecken war auf Erden.

6 Und das Volk der Gerechten war sehr bestürzt, und sie befürchteten Unheil für sich und machten sich auf den Tod gefasst,

7 und sie schrien zu Gott. Und auf ihr Schreien hin ergoss sich ein großer Wasserstrom aus einer kleinen Quelle.

8 Und die Sonne ging auf und es wurde hell; und die Geringen wurden erhöht und brachten die Angesehenen um.

9 Als nun Mordechai nach dem Traum erwachte, bedachte er, was Gott damit meinte, und behielt den Traum in seinem Herzen und dachte ihm nach bis in die Nacht und hätte gern gewusst, was er bedeutete.

7

Mordechai deutet seinen Traum

1 Und Mordechai sagte: Gott hat das alles geschickt.

2 Ich denke an meinen Traum; denn nichts davon ist unerfüllt geblieben.

3 Die kleine Quelle, die ein großer Wasserstrom wurde, als die Sonne schien und es hell wurde, das ist Ester, die der König zur Gemahlin genommen und zur Königin gemacht hat.

4 Die beiden Drachen sind ich und Haman.

5 Die Völker, die zusammenkamen, sind die, die den Namen der Juden austilgen wollten.

6 Mein Volk, das ist Israel, das zum Herrn rief; und der Herr half seinem Volk und erlöste uns aus allen diesen Nöten. Und er tat große Zeichen und Wunder unter den Völkern.

So hatte denn Gott einst zwei Lose gemacht, eins für das Volk Gottes und das andere für alle übrigen Völker. Und diese beiden Lose kamen vor Gott, zur Zeit und zur Stunde und zum Tag des Gerichts, und zwar für alle Völker. Und Gott dachte an sein Volk und gab seinem Erbteil den Sieg.

7 Und diese Tage soll man halten im Monat Adar, am vierzehnten und fünfzehnten Tag desselben Monats: mit allem Eifer und mit Freuden soll das Volk zusammenkommen; und es soll fortan so gehalten werden von Geschlecht zu Geschlecht im Volk Israel.

Die Nachschrift zur griechischen Übersetzung

8 Im vierten Jahr des Königs Ptolemäus und der Kleopatra brachten Dositheus, der sich als Priester aus dem Stamm Levi vorstellte, und Ptolemäus, sein Sohn, dies Schreiben über das Purimfest und sagten, dass es Lysimachus, ein Sohn des Ptolemäus, in Jerusalem übersetzt hätte.


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Quelle: http://www.die-bibel.de/


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