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Eine kurze Geschichte der atheistischen Bewegungen (3. Teil)
   

Autor: Grzegorz Kucharczyk,
Liebt einander! 3/2013 → Geschichte



Eine kurze Geschichte der atheistischen Bewegungen (1. Teil).

Eine kurze Geschichte der atheistischen Bewegungen (2. Teil).

Professor Marian Zdziechowski, ein polnischer Philosoph, der kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges verstarb, nannte den Kommunismus eine „ausgeklügelte Bestialität“. Er fand darin, sowohl auf der Ebene der ideologischen Annahmen als auch in der politischen Praxis der Sowjetunion, alle Symptome einer „direkten Einflussnahme der dunklen Mächte aus dem Reich der Finsternis“. Im Jahre 1934 schrieb Professor Zdziechowski sogar, dass „die Religion, auf die der Bolschewismus hinsteuert, nichts anderes als der Kult Satans in der blutigen Person Lenins sein wird.“

Kommunismus, Satanismus und Marx

Der polnische Gelehrte hat mit seiner Aussage sicherlich nicht übertrieben, und seine Worte über den sowjetischen Kommunismus kann man keinesfalls nur als eine Metapher ansehen, welche die Leser erschüttern soll. Man muss nämlich bedenken, dass die kommunistische Ideologie von Anfang an ganz deutlich eine negative Einstellung zur Religion, und vor allem zum Katholizismus hatte, sich vom Bösen dagegen angezogen und fasziniert fühlte. Karl Marx, der Autor des von Kommunisten in vielen Ländern der Erde aufgegriffenen Slogans „Religion ist Opium für das Volk“, begann seine schriftstellerische Tätigkeit mit dem Satanismus. In seinem Gedicht Des Verzweifelnden Gebet schrieb der junge Marx: „Hat ein Gott mir alles hingerissen / Fortgewälzt in Schicksalsfluch und Joch / Seine Welten – alles – alles missen! / Eines blieb, die Rache blieb mir doch. (…) / Einen Thron will ich mir auferbauen / Kalt und riesig soll sein Gipfel sein.“ Die satanischen Neigungen des zukünftigen Schöpfers des Marxismus kommen besonders in dem Trauerspiel Oulanem zum Ausdruck. Der Titel ist ein Anagramm des Namens Emanuel, der den Erlöser bezeichnet. Es handelt sich um eine für Satanisten typische Vorgehensweise, bei der der ursprünglich christliche Kult umgedreht und verkehrt dargestellt wird. Der Text des Trauerspiels ist eine direkte Aufforderung zu satanischen Ritualen.

„Der kämpfende Gottlose“ in der Sowjetunion

Bevor das kirchliche Magistrat in der Enzyklika Divini Redemptoris aus dem Jahre 1937 den Kommunismus als eine gottlose Ideologie bezeichnete, waren die Kommunisten stolz darauf, sich selbst Gottlose zu nennen. Es war für sie eine ehrenvolle Bezeichnung für Krieger, die zunächst um Russland kämpften, und dann um die ganze Welt, eine Welt ohne Gott. Im Jahre 1925 gründete ein Mitglied der bolschewistischen Regierung, Jemeljan Michailowitsch Jaroslawski (Minei Israilewitsch Gubelman), die Gesellschaft der Gottlosen, auch Union der militanten Atheisten genannt (seit dem Jahre 1929 unter dem Namen Verband der kämpfenden Gottlosen bekannt). Schon früher, und zwar seit 1922, erschien auch eine Zeitschrift unter dem Titel „Bezboznik“, die zum Presseorgan der Gesellschaft der Gottlosen wurde (dies war nicht die einzige atheistische Zeitschrift, die nach 1917 in Russland erschien; eine hohe Auflage erreichte die Wochenzeitung „Antireligjoznik“, der „Bezboznik“ erschien in verschiedenen Ausgaben, die an die unterschiedlichen Nationen gerichtet waren, die in der Sowjetunion wohnten).

Die erste bolschewistische Verfassung aus dem Jahre 1918 garantierte „sowohl religiöse wie auch antireligiöse Propagandafreiheit“. In der revidierten Fassung aus dem Jahr 1929 verkündete man, „dass man, um den Arbeitern eine wirkliche Bekenntnisfreiheit sicherzustellen, (…) die Freiheit zur Ausübung religiöser Riten sowie zur Ausübung der antireligiösen Propaganda allen Bürgern garantiert.“ Seitdem gab es in der Sowjetunion, was man auch offiziell feststellte, nur noch Platz für gottlose Propaganda.

Im Jahre 1932 wurde nach dem Vorbild des ersten 5-Jahres-Plans Stalins eine „fünfjährige antireligiöse Zeit“ verkündet, der zufolge „es bis zum 1. Mai 1937 im gesamten Territorium der Sowjetunion kein Gotteshaus mehr geben sollte. Auch sollte der Gottesbegriff als ein mittelalterliches Relikt und Instrument zur Unterdrückung der arbeitenden Massen durchgestrichen werden.“ Dass sich die Atheisten auf die Phrasen Stalins beriefen, war durchaus berechtigt. Josef Dschugaschwili unterzeichnete seine Arbeiten zu Beginn seiner Karriere als Josef Dämonschwili.

Die Erziehung junger Gottloser

Ein besonderes Kennzeichen der in der Sowjetunion praktizierten atheistischen Propaganda war die Tatsache, dass sie sich vorwiegend an die Jugend richtete (dies war eine Fortsetzung der Vorgehensweisen, die man schon seit der Französischen Revolution und allen anderen „Kulturkämpfen“ kannte). Und diese Jugend war nicht nur Adressat, sondern auch Ausführer der atheistischen Propaganda. Gemäß den weiteren Richtlinien der bolschewistischen Partei sollten die kommunistischen Jugendorganisationen, die „Pioniere“ und die „Komsomolzen“, die Hauptausführenden dieser Propaganda sein. Im Jahre 1929 rief die Zeitschrift „Komsomolskaja Prawda“ ihre Leser zum Kampf auf und betonte, dass „es notwendig sei, sich mit dem Dynamit des Klassenhasses zu wappnen und mit allen Mitteln gegen die Gutmütigkeit im antireligiösen Kampf vorzugehen.“

Die „Komsomolzen“ und die „Pioniere“ waren die Hauptakteure der unter dem Patronat der Union der militanten Atheisten abgehaltenen „antireligiösen Karnevalsveranstaltungen“, die man zu den wichtigsten christlichen Festtagen zu organisieren pflegte. Feste Bestandteile solcher „Karnevalsveranstaltungen“ waren beispielsweise das Bespucken von Kreuzen sowie das Verbrennen religiöser Symbole (man vernichtete auch religiöse Symbole anderer Religionen).

Die erste Etappe der gottlosen Propaganda fand in den sowjetischen Schulen statt. Man organisierte dort Zirkel „militanter Atheisten“, und im Mai 1930 fand sogar ein Kongress Gottloser Kinder der Sowjetunion statt. Die „Pioniere“ beschäftigten sich damit, in die orthodoxen Kirchen zu gehen und dort die Namen der Personen zu notieren, die Gottesdienste aufgesucht hatten. Im Jahre 1923 inszenierte man einen Prozess gegen Gott, bei dem Schulkinder dafür stimmten, Gott zu töten. In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts organisierte man in den sowjetischen Schulen Wettbewerbe für die ausgesuchtesten Blasphemien. Die Kinder waren weiterhin dazu verpflichtet, atheistische Gelübde abzulegen, vor allem diejenigen, die den „Pionieren“ angehörten (ab einem bestimmten Zeitraum war die Zugehörigkeit zu dieser Organisation Pflicht). Die Union der militanten Atheisten führte mithilfe der „Pioniere“ und „Komsomolzen“ eine neue Art der Begrüßung ein: „Boga njet“ („Gott gibt es nicht“), darauf sollte man antworten: „I nje nada“ („Und braucht es nicht zu geben“), oder: „I nje budjet“ („Und wird es nicht geben“).

Die Abschaffung der christlichen Feste

Einen festen Bestandteil der gottlosen Indoktrination bildeten die systematisch in der Sowjetunion durchgeführten sogenannten antifestlichen Kampagnen. Gegen Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts schrieb man in der polnischen kommunistischen Presse darüber: „Bis zum sogenannten »Weihnachtsfest« bleiben nicht ganz vier Wochen. Der Klerus bereitet sich vor, die Organisten bereiten die Hostien vor und rechnen beizeiten, wie viel sie an der ganzen Angelegenheit verdienen werden. (…) Die Kampagne sollte nicht nur aus dem Blickwinkel der Beseitigung allen religiösen Unfugs wie »Empfängnis «, »Geburt Christi« etc. gestaltet werden, sondern vor allem als Aufklärung über das schädliche, kontrarevolutionäre Wesen der Religion und die Tätigkeit der Geistlichen. Dies soll unter dem Motto der Verbindung des Kampfes gegen die Religion mit der Verwirklichung des 5-Jahres- Planes, der Industrialisierung des Landes und der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft geschehen.“ In diesem Zusammenhang schlug man fertige „antifestliche Parolen“ vor wie beispielsweise: „Mit einer durchschlagenden antireligiösen Arbeit säubern wir den Weg zur Kollektivierung“, „Fort mit »Weihnachten«; es lebe die durchgehende Arbeitswoche!“ oder: „Statt »Weihnachten« – der Tag der Kollektivierung und Industrialisierung.“

Beim systematischen Kampf gegen die christliche Zeitrechnung erwiesen sich die Bolschewiken als würdige Nachfolger der französischen Revolutionäre. Gegen Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts führte man in der Sowjetunion die sogenannte nieprierywka ein – die ununterbrochene Arbeit in den Kolchosen, Fabriken und Behörden. Man verbot Worte wie „Sonntag“ (im Russischen woskriesienije, was umso störender war, weil es Auferstehung bedeutet) und „Samstag“ (subbota). Ein freier Tag sollte wychadnoj heißen. Im Jahre 1930 erklärte man den 25. Dezember zum „Tag der Industrialisierung“, und im Jahre 1931 verbot man, Ostern zu feiern. Bereits im Jahre 1927 war das Verbot ergangen, auf Friedhöfen Kreuze aufzustellen.

Bei der Verbreitung der gottlosen Propaganda halfen vor allem die sowjetischen Medien und Institutionen der sogenannten „Volkskultur“. In diesem Zusammenhang seien lediglich zwei von Tausend möglichen Beispielen genannt: Die Gesellschaft der Gottlosen hatte eigene Radioprogramme, die in den 20er und 30 er Jahren in 14 Sprachen gesendet wurden. In Leningrad gab es seit 1928 ein atheistisches Theater. Das erste Theaterstück, das man am Karfreitag vorstellte, verspottete Christus. Allein in den Jahren 1929 bis 1931 gab es mehr als 300 solcher Spektakel.

Wie soll man angesichts solcher Tatsachen dem zu Anfang dieses Artikels zitierten Professor M. Zdziechowski nicht recht geben, der in derselben Zeit, als in der Sowjetunion diese brutale atheistische Kampagne stattfand, über den Staat Lenins und Stalins folgendermaßen urteilte: „Dort hat man dem Satanismus den Charakter eines Dogmas verliehen, welches die Idee Gottes, den Gedanken an Gott, zu töten gebot, und aus der menschlichen Seele all das ausreißen sollte, was sie über die Materie erhebt. Und dies ist das tiefste Fundament des Bolschewismus als Strömung, sowie des Bolschewismus als Zustand der Seele. (…) Es handelt sich um einen Zustand, in dem der Sinn für Moral, Religion, Ästhetik und all das, was die Seele des Menschen, ihre Würde und ihren Wert ausmacht, schwindet.“

Wenn Gefahr droht, sucht man Zuflucht bei Gott

Im Jahre 1941, nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion, beendete man eine besonders intensive atheistische Kampagne. Man sollte nun die Bewohner des Landes der „Räte“ nicht mehr als „Genossen“, sondern als „Brüder und Schwestern“ anreden, und die Reste der orthodoxen Kirche (obgleich immer noch streng kontrolliert) wurden reaktiviert, um das russische Volk davon zu überzeugen, dass der Krieg ein Vaterlandskrieg ist. Als eine reale Gefahr auftauchte und man die Bevölkerung zu großen Opfern anhalten musste, da stellte sich auf einmal heraus, dass die Religion nicht „Opium für das Volk“ ist, sondern ein Vorbild, das zu höchstem Opfermut aufruft. Im Jahre 1914, als es im 1. Weltkrieg zum Kampf gegen Deutschland kam, revidierte die laizistische Regierung der III. Französischen Republik über Nacht ihre atheistische Gesetzgebung, die die Anwesenheit von Geistlichen in der französischen Armee untersagt hatte – denselben Weg ging man in der Sowjetunion, indem man im Jahre 1941 von einem Tag auf den anderen die laute atheistische Propaganda beendete. Mit Gottlosen, und das wusste sogar Stalin, lässt sich nur schwer ein Sieg erringen.

Eine kurze Geschichte der atheistischen Bewegungen (1. Teil).

Eine kurze Geschichte der atheistischen Bewegungen (2. Teil).





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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2018.



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